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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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an der großen Zehe ab: »William Howard Bridgeman, Nummer  33 -A 45 .«
    »Ich entferne jetzt die Abdeckung.« Die dicke Plastikplane knisterte.
    Dann waren alle einen Augenblick still. D’Agosta mußte an den zerfetzten Hund denken, den er am Vormittag gesehen hatte.
Der Trick bei der Sache ist, daß man nicht allzuviel dabei denkt. Schon gar nicht an meinen eigenen kleinen Vinnie, der nächste Woche seinen achten Geburtstag hat.
    Dr. Ziewicz atmete tief durch. »Wir haben hier einen weißen Jungen, etwa – äh – zehn bis zwölf Jahre alt, rothaarig, die Größe ist nicht genau feststellbar, weil der Junge enthauptet wurde. Ich schätze eins fünfundvierzig bis eins fünfzig. Dies ist allerdings nur ein Annäherungswert. Der Zustand der Leiche ist dergestalt, daß ich keine weiteren Erkennungsmerkmale feststellen kann. Augenfarbe und Gesichtszüge sind wegen eines großflächigen Schädeltraumas nicht mehr zu erkennen.
    Keine früheren Wunden oder Narben an Füßen, Beinen oder Genitalien. Fred, bitte gehen Sie doch mit dem Schwamm einmal über den Unterleib – vielen Dank. Eine undefinierte Anzahl von großen Rißwunden führt vom linken, vorderen Brustkorb in einem Winkel von einhundertneunzig Grad über Rippen und Brustbein nach unten, wo sie in der rechten, vorderen Unterleibsregion enden. Es handelt sich um tiefe Wunden, etwa fünfzig Zentimeter lang und fünfundzwanzig Zentimeter breit. Es sieht so aus, als wären der kleine und der große Brustmuskel von der äußeren Brusthöhle abgetrennt worden. Die inneren und äußeren Interkostalarterien sind zerrissen, und der Körper ist weitgehend ausgeweidet. Der Brustbeinfortsatz ist abgebrochen, und der Brustkorb liegt offen. Viel Blut in der Nähe der Aorta – es ist schwierig, hier ohne Säuberung der Leiche und weitere Untersuchungen etwas Genaueres zu erkennen.
    Fred, machen Sie doch bitte den Rand des Brustkorbs sauber. Die Eingeweide sind freigelegt, und Magen, Dünn- und Dickdarm sind aus dem Körper gequollen. Oh, und die Milz hängt heraus, aber die Nieren scheinen in situ. Auch die Eingeweide hinter dem rückseitigen Bauchfell scheinen in situ zu sein.
    Gehen Sie mit dem Schwamm doch mal über den Hals, Fred. Im Bereich des Halses sind Verletzungen zu sehen, hauptsächlich Quetschwunden, die möglicherweise auf Blutergüsse hinweisen, wie man sie nach einem Genickbruch findet.
    Und nun zum Kopf – mein Gott.«
    Es folgte eine kurze Stille. Fred räusperte sich.
    »Am Kopf sind massive Traumata zu sehen. Er wurde zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel vom Körper abgetrennt. Der komplette Hinterkopf und die Hälfte des Scheitelbeins sind zertrümmert, oder halt, sagen wir besser: mit nicht feststellbaren Werkzeugen durchstoßen und entfernt worden, so daß ein Loch von etwa fünfundzwanzig Zentimetern Durchmesser zurückblieb. Das Innere des Schädels ist leer. Das komplette Hirn scheint durch dieses Loch herausgefallen oder entnommen worden zu sein, aber für seine Lage in bezug auf die Leiche gibt es keine Anhaltspunkte.«
    »Es wurde in Teilen nahe bei der Leiche gefunden«, sagte D’Agosta.
    »Vielen Dank, Lieutenant. Aber wo ist der Rest davon?«
    »Mehr war nicht da.«
    »Aber es fehlt etwas. Haben Sie den Tatort lückenlos fotografisch dokumentiert?«
    »Natürlich«, sagte D’Agosta und versuchte, nicht allzu pikiert zu klingen.
    »Das Gehirn weist starke Verletzungen auf. Das Großhirn ist – Fred, bringen Sie mir bitte ein Skalpell Nummer Zwei und einen Querspiegel. Das Großhirn wurde vom Rückenmark abgerissen. Der Pons-Variolii-Nerv ist noch vorhanden, aber durchtrennt. Das Kleinhirn zeigt oberflächliche Abschürfungen, ist aber ansonsten intakt. Es gab kaum Blutungen, was darauf schließen läßt, daß die Kopfverletzungen nach Eintritt des Todes erfolgten. Das Dach des dritten Hirnventrikels ist noch vorhanden. Das Großhirn ist vollkommen vom Mittelhirn abgetrennt, welches in zwei Teile zerrissen ist. Außerdem – sehen Sie mal, Fred – fehlen die Region um den Thalamus und die Hypophyse.«
    »Und was ist das?« fragte D’Agosta. Er zwang sich dazu, näher hinzusehen. Das Gehirn, das in einer Art Edelstahlpfanne lag, sah eher flüssig als fest aus. Er wandte sich ab.
Baseball. Denk an Baseball,
sagte er sich.
Denk an das Geräusch, das der Schläger macht, wenn er den Ball trifft.
    »Der Thalamus und der Hypothalamus regulieren wichtige Körperfunktionen.«
    »Aha, sie regulieren«, wiederholte

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