Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Schande, es hat das schöne Bild ruiniert.«
    »Großer Gott«, sagte D’Agosta. »Sehen Sie sich bloß das an.« Auf Hüfthöhe war ein breiter Streifen von Blut quer über das Gemälde geschmiert.
    »Mord ist meistens eine ziemlich schmutzige Angelegenheit. Ich bin mir sicher, daß wir den ganzen Korridor entlang auf Blutspuren stoßen werden. Die Leute von der Spurensicherung sollen sofort herkommen, Lieutenant. Zumindest wissen wir jetzt, wo unser Mörder hinausgegangen ist.« Er hielt inne. »Aber lassen Sie uns unsere kleine Tour rasch noch zu Ende bringen, bevor wir den Spezialisten das Feld räumen. Ich würde zu gerne noch ein wenig nach da vorn gehen und schauen, ob ich noch etwas finde.«
    »Nur zu«, sagte D’Agosta.
    »Passen Sie auf, wo Sie hintreten, Mr. Ippolito. Die Spurensicherung wird auch den Boden untersuchen, nicht bloß die Wände.«
    Sie kamen zu einer verschlossenen Tür, auf der ZUTRITT VERBOTEN stand. »Das hier ist die Sicherheitszone«, sagte Ippolito.
    »Was Sie nicht sagen«, entgegnete Pendergast. »Und warum ist hier eine Sicherheitszone, Mr. Ippolito? Ist der Rest des Museums etwa unsicher?«
    »Nicht im geringsten«, antwortete der Sicherheitschef eilig. »Eine Sicherheitszone dient zur Aufbewahrung besonders seltener und wertvoller Objekte. Dies hier ist das am besten gesicherte Museum im ganzen Land. Erst kürzlich haben wir ein System von Falltüren aus Stahl installieren lassen, die alle mit unserem Computersystem verbunden sind. Im Falle eines Diebstahls können wir einzelne Sektionen des Gebäudes automatisch abriegeln, so wie bei wasserdichten Schotten auf einem Schiff, die –«
    »Ich habe schon verstanden, Mr. Ippolito, vielen Dank«, sagte Pendergast. »Sehr interessant. Aber das hier ist eine alte, mit Kupfer beschlagene Tür«, bemerkte er, nachdem er sie sich genau angesehen hatte.
    D’Agosta sah, daß das Kupfer viele flache Beulen aufwies.
    »Die Beulen sehen so aus, als wären sie frisch«, sagte Pendergast. »Und was sagen Sie dazu?« fragte er und deutete nach unten.
    »Lieber Himmel«, hauchte D’Agosta, als er den unteren Teil der Tür betrachtete. Am hölzernen Türstock waren helle, frische Holzsplitter zu sehen, als hätten mächtige Klauen daran herumgekratzt.
    Pendergast trat einen Schritt zurück. »Ich will, daß die komplette Tür genauestens untersucht wird. Könnten Sie das bitte veranlassen, Lieutenant? Und jetzt wollen wir mal sehen, was sich dahinter verbirgt. Würden Sie bitte die Tür aufschließen, Mr. Ippolito, und zwar ohne überall Ihre Fingerabdrücke zu hinterlassen?«
    »Ich darf niemanden ohne ausdrückliche Erlaubnis des Direktors hier hereinlassen.«
    D’Agosta sah ihn ungläubig an. »Sie meinen, wir sollten uns erst einen gottverdammten Durchsuchungsbefehl besorgen?«
    »Nein, nein, es ist bloß –«
    »Er hat den Schlüssel vergessen«, sagte Pendergast. »Wir werden solange warten.«
    »Dauert nicht lang«, sagte Ippolito, und seine eiligen Schritte hallten den Gang entlang. Als er außer Hörweite war, sagte D’Agosta zu Pendergast: »Ich sage das zwar nur ungern, Pendergast, aber ich mag die Art, wie Sie arbeiten. Das mit dem Gemälde war ziemlich gut, und auch wie Sie Ippolito behandelt haben war nicht ohne. Ich wünsche Ihnen viel Glück mit Ihren New Yorker Kollegen.«
    Pendergast sah amüsiert aus. »Danke. Das beruht übrigens auf Gegenseitigkeit. Ich bin froh, daß ich mit Ihnen zusammenarbeiten kann, Lieutenant, und nicht mit einem von diesen hartgesottenen Burschen. Nach dem zu urteilen, was vorhin da drinnen passiert ist, scheinen Sie noch so was wie ein Herz zu haben. Sie sind immer noch ein normaler Mensch.«
    D’Agosta lachte. »Nein, das war’s eigentlich nicht. Es waren die verdammten Rühreier mit Schinken, Käse und Ketchup, die ich zum Frühstück hatte. Und dieses Stück Stiftenkopf. Ich hasse Stiftenköpfe.«

15
    T rotz des Schildes, das verkündete:
Diese Tür nicht schließen,
war die Tür zum Herbarium zu. Margo klopfte.
Nun komm schon Smith, ich weiß genau, daß du da drinnen bist.
Sie klopfte wieder, diesmal etwas lauter, und hörte eine gereizte Stimme: »Moment, Moment, ich komme ja schon.«
    Die Tür öffnete sich, und Bailey Smith, der alte Verwalter des Herbariums, setzte sich mit einem mächtigen, irritierten Seufzer wieder an seinen Schreibtisch und schaute weiter seine Post durch.
    Margo trat entschlossen auf ihn zu. Bailey Smith schien seinen Job als eine Art Zumutung zu empfinden.

Weitere Kostenlose Bücher