Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Wort
Interesse
betonte, jagte D’Agosta ein seltsames Gefühl den Rücken hinunter. »Aber machen Sie sich keine Sorgen, Lieutenant, ich bin bereit und willens, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, und zwar gleichberechtigt und vielleicht ein wenig anders, als es unser New Yorker Büro sonst möglicherweise tut. Wenn Sie mir hierbei auf halbem Weg entgegenkämen, würde es mich freuen. Dies hier ist nicht mein gewohntes Revier, und ich werde Ihre Hilfe dringend brauchen. Was halten Sie davon?«
    Pendergast stand auf und streckte D’Agosta die Hand hin.
Mein Gott,
dachte D’Agosta,
die Jungs im New Yorker Büro werden ihn in zweieinhalb Stunden auseinandernehmen und in Einzelteilen wieder zurück nach New Orleans schicken.
    »Gemacht«, sagte D’Agosta und schlug ein. »Ich werde Ihnen als erstes die Leute hier vorstellen, angefangen bei Ippolito, dem Sicherheitschef. Aber bitte beantworten Sie mir vorher noch eine Frage. Sie sagten, daß die Vorgehensweise des Mörders in New Orleans dieselbe war. Was ist mit den Bißspuren, die wir am Gehirn des älteren der beiden Jungen gefunden haben? Was ist mit dem Stück einer Klaue?«
    »Soweit ich es aus Ihrer Beschreibung der Autopsie entnehmen konnte, Lieutenant, hat die Gerichtsmedizinerin nur vermutet, daß es sich um eine Bißspur handeln könnte«, antwortete Pendergast. »Ich bin darauf gespannt, was die Speicheltests ergeben haben. Hat man die Klaue denn schon untersucht?«
    Erst später bemerkte D’Agosta, daß Pendergast seine Frage nicht beantwortet hatte. Jetzt sagte er lediglich: »Das wird heute gemacht.«
    Pendergast lehnte sich in seinem Stuhl zurück und formte mit den Fingern eine Art Zelt. Sein weißblondes Haar fiel ihm lose in die Stirn, und seine Augen starrten ins Leere. »Ich werde Dr. Ziewicz wohl einen Besuch abstatten müssen, wenn Sie die Schweinerei von heute untersucht.«
    »Sagen Sie mal, Pendergast, Sie sind nicht zufällig über fünf Ecken mit Andy Warhol verwandt?«
    »Ich interessiere mich nicht besonders für moderne Kunst, Lieutenant.«
     
    Am Tatort ging es eng, aber gesittet zu. Alle bewegten sich geschmeidig und sprachen mit leiser Stimme, als wollten Sie dem Toten ihre Achtung zollen. Die Männer von der Leichenhalle waren bereits da, hielten sich aber dezent im Hintergrund und beobachteten geduldig die Vorgänge. Obwohl die Tür zu dem Innenhof geöffnet war, lag über dem Tatort ein merkwürdiger Geruch. Pendergast stand bei D’Agosta und Ippolito, dem Sicherheitschef des Museums.
    »Wenn es Ihnen nicht allzuviel ausmacht«, sagte Pendergast gerade zu dem Fotografen, »dann hätte ich gerne ein Foto von hier, und zwar so.« Pendergast zeigte kurz, was er meinte. »Und dann bitte noch eine Serie von oben an der Treppe und jeweils eine Stufe weiter unten. Lassen Sie sich Zeit dabei und achten Sie darauf, daß die Linien und Licht und Schatten stimmen. Machen Sie mir einen richtig schönen Edward Weston.«
    Der Fotograf betrachtete Pendergast vorsichtig, dann machte er sich an die Arbeit.
    Pendergast wandte sich an Ippolito. »Ich hätte mal eine Frage an Sie. Warum war der Wärter – wie, sagten Sie noch gleich, daß sein Name war, Mr. Ippolito? Jolley, Fred Jolley? – eigentlich hier unten? Das war doch sicher nicht Teil seines Rundgangs, stimmt’s?«
    »Richtig«, antwortete Ippolito. Er stand mit grünlicher Gesichtsfarbe auf einem trockenen Fleck in der Nähe der Tür zum Innenhof.
    D’Agosta zuckte mit den Achseln. »Wer weiß?«
    »Ja, wer weiß«, wiederholte Pendergast und sah hinaus in den Innenhof neben dem Treppenhaus, der klein und an allen Seiten von hohen Ziegelmauern umgeben war. »Und er hat die Tür oben selbst hinter sich abgeschlossen. Also müssen wir annehmen, daß er hinaus in den Hof ging oder jedenfalls hinaus wollte. Hm. Gestern wurde für die Zeit seines Todes ein Meteoritenschauer erwartet. Vielleicht haben wir es bei Jolley mit einen ambitionierten Hobby-Astronomen zu tun. Aber das möchte ich eigentlich bezweifeln.« Er blieb einen Moment still stehen und blickte sich um. Dann wandte er D’Agosta und Ippolito den Rücken zu. »Ich glaube, ich kann Ihnen sagen, was er hier unten gewollt hat.«
    Allmächtiger, da haben wir uns ja einen echten Sherlock Holmes eingehandelt,
dachte D’Agosta.
    »Er ist hier heruntergekommen, um einer Angewohnheit zu frönen. Marihuana. Dieser Innenhof ist ein abgeschiedener und gut belüfteter Ort. Der perfekte Platz um, äh, um sich einen Joint

Weitere Kostenlose Bücher