Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
reinzuziehen.«
    »Marihuana?« wiederholte Ippolito. »Das ist doch bloß eine Vermutung.«
    »Ich glaube, ich kann den Rest des Joints sogar sehen«, sagte Pendergast und deutete hinaus in den Hof. »Da, gleich neben dem Türpfosten.«
    »Ich kann nichts erkennen«, sagte D’Agosta. »Hey, Ed, schau doch mal da drüben neben der Tür. Was ist das?«
    »Ein Joint«, antwortete Ed.
    »Was ist los mit euch Burschen, könnt ihr nicht mal einen gottverdammten Joint finden? Ich habe euch doch gesagt, ihr sollt jedes Sandkörnchen aufheben, verdammt noch mal.«
    »Dieses Planquadrat haben wir noch nicht abgesucht.«
    »Okay.« Er sah hinüber zu Pendergast.
Glückspilz. Aber vielleicht hatte der Joint ja auch gar nichts mit dem toten Wachmann zu tun.
    »Mr. Ippolito«, fragte Pendergast in seinem etwas schleppenden Südstaatendialekt, »ist es bei Ihnen üblich, daß Ihre Wärter im Dienst illegale Drogen zu sich nehmen?«
    »Absolut nicht, aber ich bin auch noch nicht davon überzeugt, daß es sich hier um Fred Jolleys –«
    Pendergast brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Ich nehme an, Sie können mir erklären, woher all die Fußspuren hier stammen.«
    »Ich kann das«, sagte D’Agosta. »Das war der Wärter, der die Leiche gefunden hat.«
    Pendergast beugte sich nach unten. »Sie haben praktisch jede Spur verwischt, die noch hätte da sein können«, sagte er stirnrunzelnd. »Also wirklich, Mr. Ippolito, Sie hätten Ihren Leuten wirklich beibringen sollen, wie man sich an einem Tatort zu verhalten hat.«
    Ippolito öffnete den Mund, schloß ihn aber gleich wieder. D’Agosta mußte ein hämisches Grinsen unterdrücken.
    Pendergast ging vorsichtig zurück unter die Treppe, wo eine große Metalltür halb offenstand. »Helfen Sie mir doch bei der Orientierung, Mr. Ippolito. Wo führt die Tür unter der Treppe hin?«
    »In einen Gang.«
    »Und wohin führt der?«
    »Nun, rechts davon ist eine Sicherheitszone. Aber der Mörder hat bestimmt nicht diesen Weg genommen, weil –«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen widerspreche, Mr. Ippolito, aber ich bin mir sicher, daß der Mörder diesen Weg genommen
hat
«, entgegnete Pendergast. »Lassen Sie mich raten. Hinter der Sicherheitszone befindet sich der alte Keller, habe ich recht?«
    »Stimmt«, sagte Ippolito.
    »In dem die beiden Kinder gefunden wurden.«
    »Bingo«, sagte D’Agosta.
    »Diese Sicherheitszone scheint recht interessant zu sein, Mr. Ippolito. Wollen wir nicht einen kleinen Spaziergang dorthin unternehmen?«
    Hinter der rostigen Eisentür lag ein von einer Reihe von Glühbirnen beleuchteter Kellergang. Der Boden war mit schäbig gewordenem Linoleum ausgelegt, und an den Wänden hingen Ölgemälde, die Puebloindianer aus dem Südwesten beim Mahlen von Mais, Weben und auf der Hirschjagd zeigten.
    »Herrlich«, sagte Pendergast. »Schade, daß sie hier unten hängen müssen. Sie sehen wie frühe Bilder von Fremont Ellis aus.«
    »Früher hingen sie mal in der Halle des Südwestens«, sagte Ippolito, »aber die wurde meines Wissens in den zwanziger Jahren geschlossen.«
    »Ah«, sagte Pendergast, der eines der Gemälde einer genaueren Betrachtung unterzogen hatte. »Es
ist
ein Ellis. Himmel, ist das schön! Sehen Sie sich bloß mal das Licht auf dieser Pueblofassade an.«
    »Und woher wissen Sie das so genau?« fragte Ippolito.
    »Ein jeder, der Ellis kennt, könnte diese Bilder als von ihm gemalt identifizieren.«
    »Ich meine, woher Sie so genau wissen, daß der Mörder von hier kam?«
    »Ich schätze, das war eine Vermutung«, sagte Pendergast und wandte sich dem nächsten Bild zu. »Wissen Sie, wenn jemand sagt ›das ist unmöglich‹, dann muß ich ihm einfach widersprechen. Das ist eine schlechte Angewohnheit von mir, eine sehr schlechte sogar, aber ich kann sie einfach nicht ablegen. Jetzt allerdings wissen wir
sicher,
daß der Mörder von hier gekommen ist.«
    »Wieso?« fragte Ippolito verwirrt.
    »Sehen Sie sich bloß diese herrliche Wiedergabe des alten Santa Fe an. Waren Sie schon mal in Santa Fe?«
    Einen Augenblick lang herrschte Stille. »Äh, nein, noch nicht«, antwortete Ippolito schließlich.
    »Hinter der Stadt gibt es einen Gebirgszug, der ›Sierra de Sangre de Cristo‹ heißt. Das bedeutet auf spanisch ›das Blut Christi‹.«
    »Na und?«
    »Nun, die Berge sehen in der untergehenden Sonne zwar rot aus, aber bestimmt nicht
so
rot, wage ich zu behaupten. Das hier ist wirkliches Blut, und zwar relativ frisches. Eine

Weitere Kostenlose Bücher