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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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sich mit ihm einen Spaß erlaubt,
dachte Margo.
Er kann zwar gut austeilen, aber beim Einstecken ist er dafür um so schlechter.
    »Nun, wie dem auch sei«, sagte Kawakita munter, »ich brauche ein paar Pflanzen.«
    »Hey, Moment mal, ich war zuerst da«, protestierte Margo, als Kawakita seine eigene Liste auf die Theke legte. Der alte Mann warf einen Blick darauf und sah dann den Wissenschaftler an. »Wäre Ihnen übernächste Woche recht?« fragte er.

16
    M ehrere Stockwerke weiter oben saß Lieutenant D’Agosta in einem großen Ledersofa im Arbeitszimmer eines Kurators. Er schnalzte zufrieden mit den Lippen, legte eines seiner dicken Beine über das andere und blickte sich um. Pendergast, der ganz verzückt ein Buch mit Lithographien betrachtete, hatte es sich in einem Stuhl hinter dem Schreibtisch gemütlich gemacht. Über seinem Kopf hing in einem goldenen Rokokorahmen ein großes Gemälde von Audubon, das weiße Reiher beim Paarungstanz darstellte. Die Wände waren mit Eichenholz getäfelt, das Patina von fast einem Jahrhundert angesetzt hatte. Knapp unter der Decke aus gemusterten Metallplatten hingen zarte Lampen aus mundgeblasenem Glas. Eine Ecke des Raumes wurde von einem mächtigen offenen Kamin aus kunstvoll behauenem Dolomitkalk eingenommen.
Hübsch hier,
dachte D’Agosta.
Altes Geld aus Alt-New-York. Das hat schon Klasse. Eigentlich nicht der Ort, um eine Zwanzig-Cents-Zigarre zu rauchen.
Trotzdem zündete er sich eine an.
    »Halb drei ist schon vorbei, Pendergast«, sagte er und blies blauen Rauch aus. »Wo, meinen Sie, daß Wright bloß bleibt?«
    Pendergast zuckte mit den Achseln. »Vielleicht versucht er, uns nervös zu machen«, sagte er und blätterte um.
    D’Agosta sah den FBI -Agenten einen Augenblick an.
    »Sie kennen ja diese hohen Tiere hier im Museum. Die meinen, sie können jeden warten lassen«, sagte er schließlich und wartete auf eine Reaktion. »Seit gestern vormittag behandeln Wright und seine Kumpane uns wie Menschen zweiter Klasse.«
    Pendergast blätterte wieder um. »Ich hatte keine Ahnung, daß das Museum eine komplette Sammlung von Piranesis Forumskizzen hat«, murmelte er.
    D’Agosta schnaubte vor sich hin. Langsam lernte er, daß das einzig Berechenbare an Pendergast seine Unberechenbarkeit war.
Muß ja rasend interessant sein, dieses Buch,
dachte er.
    In der Mittagspause hatte er ein paar verstohlene Anrufe bei ein paar Bekannten beim FBI gemacht. Sie hatten nicht nur von Pendergast gehört, sondern auch gleich ein paar Gerüchte über ihn auf Lager gehabt. Angeblich sollte er an einer englischen Universität einen hervorragenden Abschluß gemacht haben, was ja durchaus im Bereich des Möglichen lag. Dann sollte er als Offizier einer Spezialeinheit im Vietnamkrieg in Gefangenschaft geraten und Jahre später als einziger Überlebender eines kambodschanischen Todescamps wieder aus dem Dschungel aufgetaucht sein – diese Geschichte glaubte D’Agosta schon weniger. Aber trotzdem hatte er seine Meinung über Pendergast geändert.
    Nun öffnete sich leise die massive Tür, und Wright kam herein, gefolgt von seinem Sicherheitschef. Ohne einen Gruß setzte sich Wright auf den Stuhl Pendergast gegenüber. »Sie müssen Pendergast sein«, sagte der Direktor seufzend. »Lassen Sie uns die Sache hinter uns bringen.«
    D’Agosta lehnte sich genüßlich zurück.
    Eine Zeitlang war es still, während Pendergast weiter in dem Buch blätterte. Wright rutschte auf seinem Stuhl herum. »Wenn Sie beschäftigt sind«, sagte er gereizt, »kommen wir ein andermal wieder.«
    Pendergasts Gesicht war hinter dem großen Buch nicht zu sehen. »Nein«, sagte er schließlich, »jetzt paßt es mir ausgezeichnet.« Eine weitere Seite wurde seelenruhig umgeblättert. Dann noch eine und noch eine.
    D’Agosta sah amüsiert zu, wie das Gesicht des Direktors rot anlief.
    »Den Sicherheitschef brauchen wir für unser Gespräch nicht«, sagte die Stimme hinter dem Buch.
    »Aber Mr. Ippolito ist an den Ermittlungen maßgeblich beteiligt –«
    Auf einmal erschienen die Augen des FBI -Agenten über dem Buchrücken. »
Ich
bin derjenige, der hier die Ermittlungen führt, Dr. Wright«, sagte Pendergast ruhig. »Wenn Sie jetzt bitte so freundlich wären, Mr. Ippolito –?«
    Ippolito sah nervös hinüber zu Wright, der ihm mit einer Handbewegung zu gehen bedeutete.
    »Hören Sie, Mr. Pendergast«, begann Wright, nachdem die Tür sich wieder geschlossen hatte, »ich habe ein Museum zu führen und deshalb

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