Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
einer verschwörerischen Geste über den Tisch. »Aber Whittlesey sagte niemandem, daß er nicht bloß hinter den Spuren der Kothoga her war. Er war auf der Suche nach dem Stamm
selbst
. Er hatte nämlich die fixe Idee, daß es die Kothoga immer noch geben müsse, und er war sich ziemlich sicher, daß er sie finden würde. Whittlesey hatte dafür ein Verfahren entwickelt, das er ›Mythen-Triangulation‹ nannte.«
    Diesmal griff Moriarty mit seiner gesamten Autorität als Wissenschaftler ein: »Dabei zeichnet man sämtliche Stellen, an denen bestimmte Legenden über einen Stamm erzählt werden, auf einer Karte ein, findet dann heraus, an welchen Orten diese Mythen besonders detailliert und stimmig sind, und errechnet den geographischen Mittelpunkt dieses Gebiets. Dort findet man dann häufig die Quelle dieser Mythen.«
    Smithback sah Moriarty einen Augenblick lang an. »Tatsächlich?« sagte er. »Nun, jedenfalls marschierte dieser Whittlesey im Jahr 1986 los und verschwand auf Nimmerwiedersehen im amazonischen Regenwald.«
    »Das hat Osterbaan Ihnen erzählt?« fragte Moriarty und verdrehte die Augen. »Der alte Schwätzer kann manchmal ganz schön ermüdend sein.«
    »Mag sein, aber er weiß eine ganze Menge über das Museum.« Smithback betrachtete gedankenverloren sein leeres Glas. »Anscheinend muß es zwischen den Teilnehmern der Expedition im Dschungel eine heftige Auseinandersetzung gegeben haben, und die meisten traten vorzeitig den Rückweg an. Sie hatten etwas so Wichtiges gefunden, daß sie umkehren wollten, aber Whittlesey war damit nicht einverstanden. Er blieb, zusammen mit einem Burschen namens Crocker. Wie es aussieht, sind beide im Dschungel umgekommen. Als ich Osterbaan dann nach mehr Informationen über die Mbwun-Figur fragte, wurde er auf einmal ganz schweigsam.« Smithback streckte sich müde und hielt Ausschau nach der Kellnerin. »Ich schätze, ich muß jemanden ausfindig machen, der bei dieser Expedition dabei war.«
    »Da wünsche ich Ihnen viel Glück«, sagte Margo. »Die Teilnehmer kamen alle auf dem Rückflug bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. In der Nähe von Asuncíon, glaube ich.«
    Smithback sah sie eindringlich an. »Im Ernst? Woher wissen Sie das?«
    Margo zögerte, weil sie sich an Pendergasts Gebot der Vertraulichkeit erinnerte. Aber dann dachte sie an Dr. Frock, wie er am Vormittag ihre Hand so fest in der seinen gehalten hatte.
Wir dürfen uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.
    »Ich werde Ihnen sagen, was ich weiß«, sagte sie langsam.
    »Aber Sie müssen mir versprechen, daß Sie mir dafür helfen, wo Sie können.«
    »Seien Sie vorsichtig, Margo«, warnte Moriarty.
    »Ihnen helfen? Selbstverständlich, kein Problem«, sagte Smithback. »Wobei denn?«
    Zögernd erzählte Margo den beiden von dem Treffen mit Pendergast in der Sicherheitszone, von den Abgüssen der Klaue und der Wunde, von den Kisten und von dem, was Cuthbert gesagt hatte. Dann beschrieb sie die Statue von Mbwun, die sie in der Ausstellung gesehen hatte, verschwieg aber ihre Panik und ihre überstürzte Flucht.
    »Gerade als Sie kamen, wollte ich George fragen, was es genau mit diesem Fluch der Kothoga auf sich hat.«
    Moriarty zuckte mit den Achseln. »Da gibt es nicht allzuviel zu erzählen. In den Legenden der Nachbarstämme erscheinen die Kothoga als ein ziemlich rätselhaftes Volk, das sich einer Art Hexendoktor-Kult verschrieben hat. Angeblich waren sie in der Lage, Dämonen zu kontrollieren. Und sie hatten eine Kreatur – eine Art Hausgeist, wenn Sie so wollen –, die sie dazu benützten, ihre Feinde zu töten. Diese Kreatur war Mbwun, auch genannt ›Der auf allen vieren geht‹. Whittlesey fand die Figur und ein paar andere Objekte, verpackte sie in eine Kiste und schickte sie ans Museum. Eigentlich kommt es ständig vor, daß irgendwelche heiligen Objekte aus ihrer ursprünglichen Umgebung entfernt und damit ›in ihrer Ruhe gestört‹ werden. Aber als Whittlesey dann nie wieder aus dem Dschungel zurückkehrte und kurz darauf die anderen Teilnehmer der Expedition beim Rückflug in die Staaten ums Leben kamen –« Er zuckte mit den Schultern. »Und schon begann das Gerede von einem schrecklichen Fluch.«
    »Und jetzt sind im Museum drei Morde geschehen«, sagte Margo.
    »Wollen Sie damit etwa behaupten, daß der Mbwun-Fluch, die Geschichten von diesem angeblichen Museumsmonster und die Morde miteinander in Verbindung stehen?« fragte Moriarty. »Nun hören Sie aber auf, Margo, geht

Weitere Kostenlose Bücher