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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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des Funkgeräts über die Ohren und richtete das daran befindliche Mikrophon so aus, daß es direkt vor seinen Lippen war. Als die Gerausche der Teams sich langsam in den Tunnels verloren, spürte er, wie ein Gefühl der Bedrohung in ihm immer stärker wurde.
    Donovan ging an den Ziegelwänden des fünfeckigen Raumes entlang und erkundete im roten Licht der Magnesiumfackel die Umgebung. Nach ein paar Minuten kam er zurück zu Snow, der noch immer neben der abgelegten Ausrüstung der Kampftaucher stand. »Riecht nach Scheiße hier unten«, konstatierte er und ging neben Snow in die Hocke.
    Snow verkniff sich die Bemerkung, die sich ihm aufdrängte.
    »Für einen Zivilisten schwimmst du nicht schlecht, Kumpel«, fuhr Donovan fort, während er seinen Gürtel zurechtrückte. Offenbar hatte Snows Verhalten während des Anmarschs den SEAL davon überzeugt, daß es nicht unter seiner Würde war, sich mit ihm zu unterhalten. »Du bist doch der Typ, der die beiden Skelette aus dem Humboldt Kill getaucht hat, stimmt's?«
    »Stimmt«, erwiderte Snow kurz angebunden. Wer wußte, was Donovan über diesen Vorfall gehört hatte.
    »Muß ein verrückter Job sein, ständig nach irgendwelchen Leichen zu tauchen«, meinte der Soldat und lachte.
    Auch nichtverrückter, als Vietcongs abzuknallen oder Schiffen Sprengladungen unter den Kiel zu kleben, dachte Snow. »Wir fischen nicht nur Leichen aus dem Wasser«, sagte er laut »An dem Tag, an dem ich die Skelette fand, haben wir eigentlich nach einem Päckchen Heroin getaucht, das jemand von einer Brücke geworfen hatte.«
    »Tatsächlich? Heroin? Da werden die Fische ja ganz schön zugedröhnt gewesen sein.«
    Snows Lachen kam ihm selbst ziemlich gezwungen und unnatürlich vor. Was ist denn los mit dir? schalt er sich selber. Sei doch so cool wie Donovan. »Ich wette, daß es im Humboldt Kill schon seit zweihundert Jahren keine Fische mehr gibt«, sagte er schließlich.
    »Die Wette würdest du vermutlich gewinnen«, stimmte ihm Donovan zu und stand auf. »Mann, ich beneide dich wirklich nicht. Lieber würde ich eine Woche lang Wachdienst schieben, als fünf Minuten in dieser Scheiße herumzuschwimmen.«
    Der SEAL deutete mit einem hämischen Grinsen auf Snows Harpune. »Ich glaube, ich gebe dir besser eine richtige Waffe, falls wir die anderen raushauen müssen«, meinte er und zog ein automatisches Gewehr mit einem häßlich aussehenden Metallzylinder unter dem Lauf aus einem der wasserdichten Säcke. »Hast du schon mal mit einem M-16 geschossen?« fragte er.
    »Ja«, entgegnete Snow. »Die Jungs von der Sondereingreiftruppe haben uns beim Picknick auf dem Schieß
    stand mal eines geliehen.«
    Donovan verzog halb amüsiert, halb ungläubig das Gesicht. »Ist denn das zu fassen? Beim Picknick auf dem Schießstand! Wahrscheinlich haben eure Muttis euch belegte Brote mitgegeben. Stimmt's oder hab ich recht?« Er warf Snow das Gewehr zu und holte aus einem der Säcke mehrere Magazine dafür hervor.
    »Da sind jeweils dreißig Schuß drin«, erklärte er. »Bei Dauerfeuer hast du die in zweieinhalb Sekunden durch
    gejagt, laß also den Finger möglichst nicht zu lange auf dem Abzug. Das Ding ist zwar nicht auf dem letzten Stand der Technik, dafür aber robust und zuverlässig. Der vordere Abzug ist übrigens für den XM-148. Das ist der Granatwerfer unter dem Lau£ Hier hast du noch zwei Behälter mit Vierzig-Millimeter-Granaten, falls dich der Ehrgeiz packen sollte.«
    »Donovan, was ist eigentlich ein Knaller?« Snow mußte die Frage einfach stellen.
    Das geschminkte Gesicht des SEALs verzog sich zu einem breiten Grinsen. Jetzt kann ich es dir ja sagen«, meinte er.
    »Der Knaller ist der arme Hund, der bei einer Operation die Blendgranaten schleppen muß.«
    »Wieso armer Hund?«
    »Diese Granaten müssen bei jedem Nachteinsatz dabeisein, selbst bei einem wie diesem, wo wir möglichst unauffällig vorgehen sollen«, fuhr Donovan mit seiner Erklärung fort, ohne auf Snows Frage direkt einzuge
    hen. »Es ist eine idiotische Vorschrift, aber was soll man schon tun? Die Blendgranaten sind ultrahelle Lichtquellen. Man dreht die Schutzkappe ab und wirft die Granate. Wenn sie detoniert, verbreitet sie ein Licht mit einer Leuchtstärke von einer halben Million Candela. Das Problem mit den Dingern ist nur, daß sie verdammt explosiv sind. Eine Kugel aus einer kleinkalibrigen Pistole in den Sack und – wusch! Der große Knall. Verstehst du jetzt?« Donovan kicherte und fing wieder an, in dem

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