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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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feuchten Handtuch Hände und Gesicht säubern. »Das tut gut«, flüsterte sie.
    »In zehn Minuten sind wir am Dock, wo schon der Rettungshubschrauber wartet und Sie in ein Krankenhaus bringt«, erklärte Pendergast und setzte sich neben sie.
    Margo öffnete den Mund, um zu protestieren, aber der FBI-Agent brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Unser Freund, Officer Snow, hat uns einiges über die Bakterien hier im Humboldt Kill erzählt. Glauben Sie mir, es ist besser, wenn Sie eine Weile unter ärztlicher Beobachtung bleiben.«
    »Was ist denn passiert?« fragte Margo. Sie schloß die Augen und spürte das beruhigende Vibrieren des Schiffsdiesels.
    »An was erinnern Sie sich denn?«
    »Ich weiß nur noch, daß ich von Ihnen getrennt und hinunter in den Schacht gezogen wurde. Die Explosion...«
    »Die Explosion hat das Rohr zwischen Ihnen und uns abgedrückt«, führte Pendergast ihren Satz zu Ende.
    »Mit Snows Hilfe sind wir den Schacht hinaufgeschwommen und schließlich am Hudson an die Oberfläche gelangt. Sie wurden vermutlich in einen Kanal gespült, der seinen Auslaß am Humboldt Kill hat.«
    »Dabei haben Sie wohl denselben Weg genommen wie die beiden enthaupteten Skelette«, ergänzte D'Agosta.
    »Und Frock ...?« fragte Margo, die plötzlich mit einer starken Müdigkeit zu kämpfen hatte.
    Pendergast legte ihr sofort einen Finger auf die Lippen. »Später«, sagte er. »Dafür ist später noch viel Zeit.«
    Margo schüttelte den Kopf. »Wie konnte er so etwas nur tun?« murmelte sie. »Wie konnte er die Droge nehmen und diese schreckliche Hütte bauen?«
    »Es ist manchmal ziemlich beunruhigend, wenn man die Wahrheit über bestimmte Menschen herausfindet«, meinte Pendergast. »Wer kann schon wissen, welche geheimen Sehnsüchte im Inneren seiner besten Freunde schlummern? Niemand von uns hat geahnt, wie sehr Frock unter seiner Lähmung gelitten hat; aber seine Arroganz und Eingebildetheit waren immer schon offensichtlich gewesen. Alle großen Wissenschaftler sind bis zu einem gewissen Punkt Egozentriker, und das müssen sie vielleicht auch sein. Frock war offenbar felsenfest davon überzeugt, daß ihm das gelingen würde, woran Kawakita gescheitert war. Er hat das heilende Potential der Droge erkannt und es konsequent herausgearbeitet. Daß die endgültige Form von Glaze die Psyche irreversibel deformierte, konnte oder wollte er nicht wahrhaben. Als Frock die Droge nahm, wurden seine tiefsten Sehnsüchte und seine geheimsten Gelüste verstärkt und pervertiert. Langsam begannen sie, seine Handlungen zu bestimmen. Die Schädelhütte schließlich war der endgültige Beweis für seinen moralischen Verfall. Damit wollte er sich zum Gott aufspielen, zu einem von ihm selbst geschaffenen Gott der Evolution.«
    Margo zuckte zusammen. Dann holte sie tief Luft, ließ die Hände neben ihren Körper sinken und schloß die Augen. Das Boot verließ den Humboldt Kill und fuhr durch den Spuyten Dyvil hinaus in die frische Luft über dem Hudson. D'Agosta saß am Heck und blickte stumm in das gurgelnde Kielwasser, während Smithback an der Reling lehnte und an seinen Nägeln kaute. Pendergast stand auf und stellte sich neben ihn.
    Als Margo sich ein wenig zur Seite drehte, spürte sie etwas in ihrer rechten Hosentasche. Sie griff hinein und holte den durchnäßten Umschlag heraus, den ihr Mephisto vor nicht allzu langer Zeit tief unter der Erde in die Hand gedruckt hatte.
    Neugierig öffnete sie ihn und zog ein feuchtes Blatt Papier hervor. Als sie es auseinanderfaltete, sah sie blasse verschwommene Tintenflecken, die keinen Rückschluß mehr auf die Worte zuließen, die einmal auf dem Blatt gestanden hatten.
    Dem zerknitterten Schwarzweißfoto, das ebenfalls in dem Umschlag steckte, hatte die Nässe allerdings sehr viel weniger anhaben können. Es zeigte einen kleinen Jungen mit dicklichem Gesicht, der eine Baseballmütze trug und von einem hölzernen Schaukelpferd in die Kamera lächelte. Im Hintergrund sah Margo einen alten Wohnwagen, neben dem einige Kakteen standen, und dahinter eine Reihe kahler Hügel. Margo betrachtete das Foto so lange, bis sie schließlich in den glücklichen Gesichtszügen des Jungen den Mann erkannt hatte, der sich im Kristallpavillon selbst in die Luft gesprengt hatte.
    Sie steckte das Bild sorgfältig wieder zurück in den Umschlag.
    »Und was ist mit dem Reservoir?« fragte sie Pendergast.
    »Der Wasserspiegel ist seit sechs Stunden weder gesunken noch gestiegen«, erwiderte der

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