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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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wollte D'Agosta nun wissen.
    Pendergast hob beschwichtigend die Hand, aber Smithback hatte sich schon wieder so weit gefangen, daß er antworten konnte. »Ich bin Captain Waxie und einer Gruppe von Polizisten unter das Reservoir gefolgt«, erklärte er leise. »Sie versuchten, zusammen mit einem Mann namens Duffy irgendwelche Ventile zu schließen, aber die hatte jemand mutwillig zerstört. Muß wohl Sabotage gewesen sein. Jedenfalls funktionierten sie nicht. Und dann ...« Er verstummte abrupt und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht »Und dann kamen sie.«
    »Sie müssen das nicht erzählen, Bill«, sagte Margo.
    »Ich bin weggelaufen«, fuhr Smithback fort und schluckte schwer. »Zusammen mit Duffy. Aber in der Pumpstation haben sie ihn erwischt und dann haben sie...«
    »Das ist genug«, sagte Pendergast ruhig. Eine Weile waren alle still. »Sie haben vorhin von Sabotage gesprochen?«
    Smithback nickte. »Ich habe gehört, wie Duffy sagte, daß jemand an den Ventilen herummanipuliert hätte.«
    »Das ist beunruhigend. Sehr beunruhigend sogar.« Pendergasts Gesicht nahm einen Ausdruck an, den Margo noch nie bei ihm gesehen hatte. »Wir sollten jetzt besser weitergehen«, meinte er und griff nach seinem Flammenwerfer. »Der Flaschenhals hier ist ein perfekter Ort für einen Hinterhalt.« Er blickte sich mit seinem Nachtsichtgerät im Tunnel um. »Mephisto?« flüsterte er.
    Der Anführer der Obdachlosen trat mit vor der Brust verschränkten Armen und einem breiten Grinsen auf dem Gesicht auf Pendergast zu.
    »Welch ein ergreifendes Wiedersehen«, zischte er mit seiner heiseren Stimme. Jetzt ist unsere fröhliche Gruppe von Abenteurern endlich komplett. Hallo, Schreiberling! Wie ich sehe, haben Sie sich nun doch noch tiefer nach unten gewagt als bei unserem ersten Treffen. Ihr Mut scheint mit der Zeit zu wachsen.«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Smithback gedämpft.
    »Nun, wie dem auch sei, wie schön, daß wir unseren persönlichen Geschichtsschreiber dabeihaben.« In den unnatürlichen Farben von Margos Nachtsichtgerät schienen Mephistos Augen in einer Mischung aus Gold und Purpurrot aufzuleuchten. »Werden Sie auch ein Heldenepos über uns verfassen? Ich hätte gerne die Mephistiade in Blankversen, wenn das möglich wäre. Dazu müßten Sie allerdings diesen kleinen Ausflug hier überleben, Schreiberling. Aber wer kann schon ahnen, wer von uns das Licht des Tages wiedersehen wird und wessen Gebeine hier in der Tiefe unter Manhattan vermodern werden?«
    »Lassen Sie uns jetzt weitergehen«, sagte Pendergast.
    »Ich habe verstanden. Whitey meint, wir hätten genug geplaudert. Vielleicht hat er ja Angst, daß seine Gebeine von den Ratten abgenagt werden.«
    »Wir müssen mehrere Sprengstoffladungen direkt unter dem Flaschenhals anbringen«, erklärte Pendergast ungerührt.
    »Wenn wir uns noch länger Ihre Ergüsse anhören, werden wir nicht mehr rechtzeitig herauskommen, bevor das Reservoir abgelassen wird. Und dann können sich die Ratten an Ihren Gebeinen ebenso delektieren wie an den meinen.«
    »Ist ja gut«, murmelte Mephisto. »Reg dich bloß nicht auf.« Er drehte sich um und begann, einen engen dunklen Schacht hinunterzuklettern.
    »Nein«, erklärte Smithback. »Da gehe ich nicht hinein.«
    D'Agosta trat auf den journalisten zu. »Nun machen Sie schon. Ich werde Ihnen die Hand halten.«
    Der Schacht endete in einem hohen Tunnel, in dem knöcheltief faulig riechendes Wasser stand. Die anderen warteten in der Dunkelheit, bis Pendergast mehrere Sprengladungen an den Wänden angebracht hatte. Dann gingen sie weiter zu einem ein paar hundert Meter entfernten eisernen Steg, der sich an die fünfzig Zentimeter über dem Wasser befand. Margo war froh, von der kalten, ekelhaft stinkenden Brühe wegzukommen.
    »Wie schön«, flüsterte Mephisto, während er auf den Laufsteg kletterte. Jetzt muß sich Whitey nicht mehr seine hübschen Schuhe naß machen.«
    »Vielleicht könnte der Pennerkönig zur Abwechslung mal den Mund halten«, brummte D'Agosta von hinten.
    »Pennerkönig!« zischte Mephisto amüsiert. »Was für ein netter Ausdruck. Vielleicht sollte ich mich jetzt auf Rattenjagd begeben und euch eurem Schicksal überlassen. Na, wie würde dir das gefallen, Bullenhäuptling?«
    D'Agosta zuckte zusammen, hielt sich aber zurück, während Mephisto sie den Laufsteg entlang zu einem schmalen Gang führte. Margo hörte das Geräusch von rauschendem Wasser, und bald endete der Gang vor einem kleinen

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