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Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Titel: Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Gesichtszüge erinnerten sie an eine Marmorskulptur aus der Antike.
    Seine Reaktion war ein Mittelding zwischen Nicken und Verbeugung. »Special Agent Pendergast, Federal Bureau of Investigation.«
    Noras Herz rutschte Richtung Magen. Hatte das womöglich etwas mit einem der vielen Ärgernisse während der Utah-expedition zu tun? Das fehlte ihr gerade noch. »Können Sie sich ausweisen?«, fragte sie, weil ihr nichts Besseres einfiel.
    Pendergast lächelte nachsichtig, zog ein Ledermäppchen aus der Seitentasche des Anzugs und ließ es aufklappen. Sie beugte sich vor und beäugte die Dienstmarke. Ja, die war bestimmt echt, sie hatte während der letzten achtzehn Monate genug solche Plaketten gesehen.
    »Gut, Sie haben mich überzeugt, Special Agent…« Sie stockte. Wie hieß der Bursche noch mal? Sie wollte noch einmal auf seine Dienstmarke schielen, aber er hatte das Mäppchen bereits wieder zugeklappt.
    »Pendergast«, vollendete er ihren Satz und fügte, als könne er ihre Gedanken lesen, hinzu: »Übrigens hat das nichts mit gewissen Ereignissen in Utah zu tun. Es geht hier um einen völlig anderen Fall.«
    Sie sah ihn prüfend an. Diese wandelnde Komposition aus Schwarz und Weiß hatte absolut keine Ähnlichkeit mit den FBI-Agenten, mit denen sie es im Westen zu tun gehabt hatte. Er wirkte ganz anders, irgendwie exzentrisch. Seine Miene war unbewegt, aber sie mochte sein Gesicht. Sie richtete den Blick wieder auf den kleinen Schädel. »Ich bin keine Anthropologin, Knochenfunde und ihre physischen Merkmale sind nicht mein Spezialgebiet«, sagte sie entschieden. Statt einer Erwiderung streckte ihr Pendergast den Schädel hin. Sie hätte nicht erklären können, wieso sie nach ihm griff und ihn von allen Seiten sorgfältig inspizierte.
    »Das FBI wird doch wohl eigene Gerichtsmediziner haben, auf die es in solchen Fällen zurückgreifen kann?«
    Pendergast schloss die Tür, drehte den Schlüssel um, ging zu Noras Schreibtisch und zog den Telefonstecker aus der Kontaktdose. »So, jetzt sind wir ungestört. Wollen wir zur Sache kommen?«
    »Natürlich. Ganz wie Sie wollen.« Sie merkte selber, wie nervös sie sich anhörte, und ärgerte sich darüber. Wahrscheinlich lag es an der gelassenen Ruhe, die er ausstrahlte, dass sie sich so aus der Fassung bringen ließ.
    Pendergast nahm ihr gegenüber am Schreibtisch Platz undschlug die schlanken Beine übereinander. »Unabhängig von Ihrem Fachgebiet würde ich gern Ihre Meinung zu diesem Schädel hören.«
    Sie seufzte. Sollte sie sich darauf einlassen? Wie mochte die Museumsleitung darauf reagieren? Vermutlich begrüßten sie es, wenn eine der Mitarbeiterinnen vom FBI konsultiert wurde. Vielleicht war das genau die Art von Publicity, von der Brisbane gesprochen hatte.
    Sie examinierte den Schädel. »Nun, auf den ersten Blick würde ich sagen, dass dieses Kind kein sonderlich glückliches Leben hatte.«
    Pendergast hob gespannt die Augenbrauen.
    »Die noch nicht voll verwachsene Stirnnaht lässt den Schluss zu, dass wir es mit einem Kind im frühen Teenageralter zu tun haben. Etwa dreizehn, würde ich sagen. Dem grazilen Augenbrauenrist nach vermutlich ein Mädchen. Ein außerordentlich schadhaftes Gebiss, ohne jede zahntechnische Korrektur. Das lässt, vorsichtig ausgedrückt, einen Mangel an Fürsorge vermuten. Die beiden Einkerbungen im Zahnschmelz sind gewöhnlich ein Indiz für Wachstumsstörungen. Möglicherweise gab es zwei Perioden, in denen das Kind stark unterernährt oder schwer erkrankt war. Der Schädel ist offensichtlich alt, allerdings nicht aus prähistorischer Zeit. Bei Menschen aus der Frühzeit sind derlei Zahnschäden nicht zu beobachten. Die Schädelform deutet übrigens mehr auf einen kaukasischen Typ als auf eine amerikanische Ureinwohnerin hin. Ich schätze, sie hat vor fünfundsiebzig bis hundert Jahren gelebt, was natürlich nur eine Vermutung sein kann. Es kommt ganz darauf an, wo und unter welchen Umständen der Schädel gefunden wurde. Ich halte eine C-14-Analyse für erwägenswert.« Sie saß einen Augenblick stumm da, weil sie unwillkürlich an ihre unerfreuliche Unterredung mit Brisbane denken musste.
    Pendergast wartete geduldig. Nora hatte das dumpfe Gefühl, dass er mehr erwartete, und ging zum Fenster, um denSchädel im hellen Vormittagslicht zu betrachten. Irgendwie ärgerte sie sich über ihre Gefügigkeit, doch dann entdeckte sie plötzlich etwas, was ihr ganz unheimlich erschien.
    »Was ist?«, fragte Pendergast scharf und war im

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