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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Mindeste.«
    »Es ist mein selbst verdientes Geld.«
    »Aha! Und von wessen Geld hast du die letzten zehn Jahre gelebt? Dein Vater, der Herumtreiber, hat keinen Penny beigetragen. Ich hab mit meiner Hände Arbeit dafür sorgen müssen, dich über die Runden zu bringen. Und jetzt wirst du gefälligst einen Teil deiner Schuld abtragen, junge Lady!«
    Corrie hatte das Geld mit Heftpflaster unter einer Schublade ihres Kleiderschranks festgeklebt. Wenn sie bloß den Mund gehalten und ihrer Mutter nichts von Pendergasts großzügiger Entlohnung erzählt hätte! Sie brauchte das Geld selber. Der blöde Hazen wollte sie ja unbedingt wegen öffentlicher Ruhestörung vor den Kadi zerren, und ohne Geld konnte sie sich keinen guten Anwalt leisten. Und wenn sie ihr irgendeinen Trottel von Pflichtverteidiger stellten, landete sie bestimmt im Knast und konnte ihre Bewerbung fürs College aus dem Gefängnis mailen!
    »Ich hab dir doch Geld auf den Küchentisch gelegt.«
    »Ja, aber viel zu wenig. Ich will siebenhundertfünfzig Dollar haben. Das ist wahrhaftig nicht zu viel verlangt, nachdem ich dich all die Jahre durchgefüttert habe!«
    »Wenn du’s nicht normal findest, dein eigenes Kind durchzufüttern, hättest du eben nicht schwanger werden dürfen.«
    »Solche Betriebsunfälle kommen leider vor.« Ihre Mutter drückte den Zigarettenstummel in dem Schälchen aus, in dem Corrie ihre Räucherstäbchen aufbewahrte. »Wenn du nichtszu deinem Lebensunterhalt beitragen willst, musst du dir irgendwo einen anderen Unterschlupf suchen!«
    Corrie drehte sich abrupt um, stülpte sich die Kopfhörer über die Ohren und drehte den Lautstärkeregler so weit auf, dass es ihr in den Ohren wehtat. Wenn sie jetzt durchdreht, dachte sie, und sei’s nur, dass sie mich grob anfasst, schreie ich! Das hatte sie schon einmal getan, damals war sogar der Sheriff gekommen. Aber der Dickwanst hatte natürlich nichts unternommen, außer ihr einzuschärfen, nicht so laut zu schreien. Immerhin, seit dem Tag hatte ihre Mutter sie nicht mehr geschlagen.
    Und das wagte sie auch jetzt nicht. Corrie musste also nur abwarten, bis sie sich freiwillig in ihr Zimmer zurückzog. Und als sie das schließlich grollend tat, hatte Corrie endlich ihre Ruhe.
    Nein, hatte sie nicht. Solange sich ihre Gedanken überschlugen, konnte sie innerlich keine Ruhe finden. Sie gab sich Mühe, zumindest alle Gedanken an ihre Mutter, an den schäbigen Wohnwagen und an ihr beschissenes, unausgefülltes Leben auszublenden. Mit der Folge, dass sie in Gedanken automatisch bei Pendergast landete. Im Geiste sah sie ihn in seinem coolen schwarzen Outfit samt der schlanken Gestalt und den unwirklich hellen Augen vor sich. Ob er wohl verheiratet war und womöglich Kinder hatte? Es war nicht fair von ihm gewesen, sie so mir nichts, dir nichts abzuservieren und in seinem teuren Nobelschlitten davonzufahren. Vielleicht war er einfach nur enttäuscht von ihr gewesen, so ging’s ja vielen. Es war ihr immer noch ein Rätsel, warum er gekuscht hatte, bloß weil der Sheriff ihm irgendeinen Schrieb unter die Nase hielt. Es passte gar nicht zu ihm, einfach die Flinte ins Korn zu werfen. Was er, wenn sie’s genau bedachte, auch nicht getan hatte. Im Gegenteil, er hatte ausdrücklich gesagt, er werde weiter ermitteln. Nur, sie sollte nichts mehr damit zu tun haben, weil…Wie hatte er es formuliert? Weil er ihr nicht zumuten könne, seinetwegen mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.
    Und damit war sie in Gedanken bei den Mordfällen in Medicine Creek angekommen. Wenn es tatsächlich ein Ortsansässiger war, musste sie ihn kennen. Aber sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand aus ihrer Stadt dazu fähig war, einem Hund den Schwanz abzuhacken und Chauncy auszunehmen wie einen Thanksgiving-Truthahn, ihn mit lebenden Tieren und Unrat voll zu stopfen und ihm anschließend den Bauch wieder zuzunähen. Ganz zu schweigen von dem armen Stott, der regelrecht gesotten worden war!
    Warum hatte der Mörder das getan? Und wie stellt man das an, einen ausgewachsenen Mann zu…zu kochen? Wo findet man einen ausreichend großen Topf? In
Maisie’s Diner?
Ausgeschlossen. Maisies größter Topf war der, in dem sie das Chili für Donnerstagabend kochte. Und der
Castle Club
war erst recht nicht auf Riesenportionen eingestellt.
    Corrie schnaubte ärgerlich. Wie kam sie bloß auf solche absonderlichen Ideen? Nirgendwo gab es einen Topf, in dem ein ausgewachsener Mensch Platz gefunden hätte. Dazu

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