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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Verdacht.«
    »Ach ja?«
    Ach ja! Spiel nur den feinen Pinkel! Ich weiß, dass dein Großvater noch ein verdammter Schwarzbrenner war!
    »Nun, Sheriff. Da es sich um eine freiwillige Anhörung handelt, behalte ich mir das Recht vor, jederzeit neu zu entscheiden, ob ich antworten will oder nicht.«
    »Gut, dann komme ich gleich zur Sache. Wem gehört das Land, das für das Versuchsfeld der KSU in Frage kommt?«
    »Es gehört mir, das wissen Sie doch genau! Es ist an die BuswellAgricon verpachtet, die mit der KSU partnerschaftlich zusammenarbeitet.«
    »Kannten Sie Dr. Stanton Chauncy?«
    »Natürlich. Der Sheriff und ich haben ihn durch die Stadt geführt.«
    »Welchen Eindruck hatten Sie von ihm?«
    »Vermutlich denselben wie Sie.« Lavenders geringschätziges Lächeln sprach Bände.
    »War Ihnen bekannt, dass Chauncy dazu neigte, das Feld in Medicine Creek anzusiedeln?«
    »Nein. Er hat seine Karten nicht aufgedeckt.«
    »Haben Sie Verhandlungen über einen neuen Pachtvertrag für den Fall geführt, dass die KSU sich für Deeper entscheidet?«
    »Nein, ich wollte den Ereignissen nicht vorgreifen. Ich habe Chauncy lediglich gesagt, dass ich ihm in diesem Fall dieselben Bedingungen wie der Buswell Agricon einräumen würde.«
    »Aber in Wirklichkeit hatten Sie vor, den Pachtzins kräftig anzuheben?«
    Lavender lächelte. »Mein lieber Freund, ich bin Geschäftsmann. Ich habe damit gerechnet, dass sie später mehr Land brauchen werden.«
    Von wegen »lieber Freund«! »Sie haben also mit einer Ausweitung der Geschäftsbeziehungen gerechnet?«
    »Natürlich.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihnen das Garnimotel in Deeper gehört?«
    »Das wissen Sie doch!«
    »Und die Hardee-Filiale gehört Ihnen ebenfalls?«
    »Das ist eine meiner lukrativsten Anlagen.«
    »Gehört Ihnen auch das Gebäude, in dem Bobs Sportgeschäft und der Frisör- und Haarpflegesalon untergebracht sind?«
    »Das ist ein offenes Geheimnis, Sheriff.«
    »Und Sie sind ebenfalls Eigentümer des derzeit leer stehendenTheaters, nicht wahr? Und der Vermieter des
Steak-Treffs
und der Cry County Mini-Mall?«
    »Das pfeifen in Deeper die Spatzen vom Dach.«
    »Wie viele Ihrer Pächter haben in den vergangenen fünf Jahren aufgegeben und ihre Pachtverträge gelöst?«
    Das Lächeln auf Lavenders breitem Gesicht sah aus, als hätte er vergessen, es auszuknipsen. Aber Hazen fiel auf, dass er nervös an seinem Diamantring herumspielte. »Um es klipp und klar zu sagen: Meine geschäftlichen Beziehungen und deren Entwicklung gehen Sie nichts an.«
    »Lassen Sie mich mal raten! Um wie viel Prozent sind Ihre Geschäfte geschrumpft? Fünfzig? Die Mietshäuser stehen weitgehend leer. Nooks Buchhandlung hat schon lange dicht gemacht.
Jimmys Round Up
hat letztes Jahr aufgegeben. Die Mini-Mall läuft auch nicht mehr so wie früher.«
    »Nun, Sheriff, ich darf darauf hinweisen, dass das Motel derzeit zu hundert Prozent ausgebucht ist.«
    »Ja, weil es in unserer Gegend zurzeit von Medienleuten wimmelt. Aber wie wird es aussehen, wenn sich das Thema Serienmorde erledigt hat? Dann herrscht in Ihrem Motel dieselbe gähnende Leere wie im
Bates.«
    Lavender lächelte immer noch, aber es war kein fröhliches, unbekümmertes Lächeln mehr.
    »Wie viele Pächter sind mit ihrer Pacht im Rückstand? Und Sie können es sich nicht mehr leisten, sie wegen schlechter Zahlungsmoral an die frische Luft zu setzen, weil Sie genau wissen, dass Sie keine neuen Pächter finden. Darum geben Sie sich mit Ratenzahlungen zufrieden und hoffen auf bessere Zeiten – stimmt’s?«
    Langes Schweigen. Hazen lehnte sich entspannt zurück und ließ den Blick durch Lavenders Büro schweifen. Eine Menge Fotos: Billy Carter, der Bruder des Präsidenten, einige Footballspieler, ein Rodeo-Ass, ein Country-and-Western-Sänger und immer wieder die finstere Miene eines Muskelpakets, das Hazen nur zu gut kannte: Lewis McFelty, Lavenders Mannfürs Grobe. Wenn es Ärger gab, schickte Lavender Lewis los. Was im Übrigen perfekt zu Hazens Theorie passte.
    »Norris, Sie und Ihre Familie haben in Deeper hundert Jahre lang wie wahre Könige geherrscht, aber jetzt sieht es aus, als werde Ihr Stern bald untergehen, wie?«
    Hank Larssen fuhr hoch. »Jetzt gehst du aber zu weit, Dent! Das ist doch reine Schikane! Ich verstehe absolut nicht, was deine Fragen mit den Morden zu tun haben.«
    Lavender winkte ab. »Danke für Ihre Unterstützung, Hank, aber ich habe von Anfang an gewusst, worauf Hazens Spiel hinausläuft.

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