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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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ihm aus der Hand und brach auf dem Betonfußboden in Stücke. Draußen heulte der Wind, Hagelkörner prasselten auf das Dach.
    Tad duckte sich und richtete die Waffe ins Dunkel. Der Schmerz in seinem Arm wurde immer unerträglicher. Gott im Himmel, der verdammte Mistkerl hatte ihm den Arm gebrochen! Er konnte die Finger nicht mehr ausstrecken oder zur Faust ballen. Der elende Hundesohn hatte ihn mit einem Schlag schachmatt gesetzt! Er musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht vor Schmerz laut zu wimmern.
    Nein, das konnte keiner dieser Halbwüchsigen sein!
    Er starrte angestrengt ins Dunkel und versuchte sich zu erinnern, welche Richtung er einschlagen musste, um wieder zur Laderampe zu kommen. Der fürchterliche Schlag und die Dunkelheit hatten ihm den Schneid abgekauft, er wollte nur noch aus diesem Höllenloch raus, so schnell wie möglich.
    Er richtete die Waffe ins Dunkel und tastete sich zur Stahlleiterzurück. Und das alles mit einer Hand, denn der linke Arm hing schlaff herunter. Er wagte kaum zu atmen, weil er damit rechnen musste, dass der Kraftprotz abermals zuschlug. Er spürte, dass er mit dem Ellbogen an etwas Rauem, Schuppigem entlang schrammte. War’s ein Schlauch der Hochdruckreiniger? Nein, so fühlte es sich nicht an. Aber was war es dann?
    Er biss sich auf die Lippen, um nicht in Panik zu verfallen. Es musste an der Finsternis liegen, dass er die Nerven verlor. Er war einfach nicht daran gewöhnt, blindlings durchs Dunkel zu tappen.
    Und dann kam ihm auf einmal eine Idee. Wenn er einen Schuss abgab, reichte das Mündungsfeuer vielleicht für eine rasche Orientierung aus. Am besten, er richtete die Waffe zur Decke, da konnte das Geschoss keinen großen Schaden anrichten. Es war ein gewagtes Spiel, weil es genauso gut sein konnte, dass der Mündungsblitz ihn blendete. Aber es fiel ihm keine andere Möglichkeit ein, er musste es riskieren.
    Und so richtete er den Lauf steil nach oben und drückte ab. Was er während des Bruchteils der Sekunde, die ihm zum Sehen blieb, ausmachen konnte, lähmte ihn vor Entsetzen derart, dass er nicht mal einen Schrei über die Lippen brachte. Unmittelbar vor ihm stand das muskelbepackte Phantom, grinste ihn an und stieß ein gurgelndes Lallen aus.
    Tad machte wie von Furien gehetzt kehrt: Weg, nur so schnell und so weit wie möglich weg!
    Sein Glück, dass er sofort auf die Leiter stieß, nach der er gesucht hatte. Er stolperte, stürzte und fiel unglücklicherweise auch noch auf seinen gebrochenen Arm. Aber er schaffte es, wieder auf die Füße zu kommen. Trotzdem ertappte er sich dabei, dass er in seiner Verzweiflung stoßweise zu schluchzen begann.
    Bis ihm endlich die rettende Idee kam: Er hatte ja seine Pistole! Er fuhr herum, richtete die Waffe dahin, wo er den unheimlichen Verfolger vermutete, und drückte in seiner Panikgleich zweimal hintereinander ab. Im jähen Schein des Mündungsblitzes sah er, dass das gespenstische Fabelwesen mit ausgestreckten Armen und weit aufgerissenem pinkfarbenem Mund auf ihn zugetorkelt kam.
    »Muuuh!«, blökte es ihn an.
    In seiner Verzweiflung wollte er noch einmal abdrücken, zumal er das Ziel auf die kurze Distanz gar nicht verfehlen konnte. Er zwang sich, sorgfältig zu zielen, und drückte ab. Aber der Hahn fiel mit einem hohlen Plopp auf den leeren Zylinder. Er musste nachladen. Nur, wie macht man das, wenn einem nur eine Hand zur Verfügung steht?
    Und da traf ihn der zweite Schlag – wieder mit unvorstellbarer Wucht. Die Waffe entglitt seiner Hand und fiel polternd auf den Betonboden. Er knickte in den Knien ein, kippte nach vorn und stürzte der Länge nach zu Boden.
    »Muh! Muh! Muh!«
    Plötzlich hielt das Fabelwesen mit der Gewalt eines Schraubstocks sein Bein umklammert, und dann drückte es mit einem scharfen Ruck zu. Tad hörte etwas knacken. Obwohl er im ersten Moment keinen Schmerz verspürte, wusste er, dass das Monster ihm das Bein gebrochen hatte.
    Sekunden später senkte sich etwas unvorstellbar Schweres auf seinen Brustkorb. Etwas Raues, das sich nach Hornhaut anfühlte und nach Erde und Moder roch, griff nach seinem Gesicht. Anfangs kam es Tad wie eine streichelnde, tröstende Geste vor. Aber dann packte das Ungeheuer in Sekundenschnelle fester zu, hielt seinen Hals umklammert und drehte ihn mit unwiderstehlicher Gewalt zur Seite.
    Irgendetwas knirschte trocken, höllischer Schmerz durchzuckte den Deputy, sein Hals brannte wie Feuer. Und dann riss die grausame Dunkelheit plötzlich auf, und alles rings

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