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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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verwischt vor, wahrscheinlich hatte der starke Wind die Spur verweht. Aber irgendwie sah es eben doch nach einem Fußabdruck aus.
    Tad richtete sich auf und suchte mit der Taschenlampe den Boden ab. Tatsächlich, da war wieder so ein Abdruck. Und eine Schrittlänge weiter hinten noch einer – und wieder einer. Die Spuren führten direkt zu dem vom Wind gebeutelten angrenzenden Maisfeld. Im Hintergrund war die Lichterkette der Zufahrtsstraße zum Gro-Bain-Gelände zu sehen. Die Arbeit war wegen der Tornadowarnung eingestellt, und alle Arbeiter waren nach Hause geschickt worden, einsam brannten die hellen Straßenlampen.
    Und dann – als hätte Tad es beschrien – erloschen sie. Plötzlich war alles in rabenschwarze Nacht gehüllt. Er drehte sich um. Auch das Haus der Higgs lag im Dunkel. Stromausfall. Nur von Medicine Creek her schimmerte noch schwaches Licht.
    Tad ging zum Haus zurück. Der Farmer erwartete ihn an der Seitentür, seine Frau zündete inzwischen im Haus Kerzen an.
    »So wie’s aussieht, könnte sich tatsächlich jemand auf Ihrem Grundstück herumgetrieben haben.«
    Higgs’ einzige Reaktion war ein unverständliches, aber eindeutig ärgerliches Brummen.
    »Tja«, sagte Tad lau, »nun ist die Tornadowarnung wahr geworden. Ich nehme an, Sie haben alle Türen und Fenster gesichert? Wenn der Sturm schlimmer wird, rate ich Ihnen, in den Keller zu gehen. Falls Sie ein batteriebetriebenes Radio haben, sollten Sie den Wetterkanal einschalten. Da erfahren Sie ständig die aktuelle Lage.«
    Wieder nur ein gemurmeltes Brummen. Offenbar wollte der Farmer Tad zu verstehen geben, dass er selber wisse, was bei einem Wirbelsturm zu tun sei.
    Und so verabschiedete sich Tad mit einem Kopfnicken, stiegin den Streifenwagen und fuhr los. Die Sturmböen schüttelten das schwere Fahrzeug wie ein Spielzeugauto.
    Es war neun Uhr, Hazen und sein Einsatzkommando mussten inzwischen in Medicine Creek angekommen sein. Tad hielt an, griff zum Funkgerät und versuchte, Kontakt mit dem Sheriff aufzunehmen.
    »Hier Sheriff Hazen«, meldete sich eine Stimme. »Sind Sie das, Tad?«
    »Ja, Sheriff. Sind Sie zurück?«
    »Noch nicht. Der Sturm hat einen Baum an der Deeper Road entwurzelt. Wir müssen uns einen Umweg suchen.«
    Tad erzählte ihm kurz von seinem Besuch bei den Higgs.
    »Monsterjagd?« Trotz der lauten Nebengeräusche konnte Tad seinen Boss kichern hören. »Na ja, wenn’s sein muss. Was blieb Ihnen auch übrig? Notruf ist Notruf. Und was ist bei der Geschichte rausgekommen?«
    »Es scheint wirklich jemand in das Haus eingedrungen zu sein. Das laute Geschrei des Jungen hat ihn wahrscheinlich vertrieben. Scheint sich Richtung Gro-Bain-Gelände abgesetzt zu haben. Dort ist übrigens der Strom ausgefallen.«
    »Wird wahrscheinlich der Cahill-Rotzlöffel mit seiner Bande gewesen sein. Sie wissen ja, dass die immer Rabatz machen müssen. Der Stromausfall kommt denen sicher wie gerufen. Wenn Sie sowieso noch da draußen sind, warum sehen Sie nicht gleich mal bei Gro-Bain nach dem Rechten? Halten Sie mich auf dem Laufenden! Und noch was, Tad: Haben Sie zufällig was von diesem Pendergast gesehen?«
    »Nein, Sir.«
    »Das ist gut. Hat wahrscheinlich nach der Abmahnung die Fliege gemacht und lässt sich nicht mehr bei uns blicken.«
    »Denke ich auch, Sheriff.«
    »Also, es bleibt dabei: Punkt zehn dringen wir in das Höhlensystem ein. Sehen Sie zu, dass Sie bis dahin zurück sind, damit das Sheriffsbüro besetzt ist!«
    »Wird gemacht, Sir.«
    Tad meldete sich ab und startete den Streifenwagen. Irgendwie fühlte er sich erleichtert. Auftrag ist Auftrag. Wenn der Sheriff ihn zum Gro-Bain-Gelände schickte, hatte er einen guten Vorwand, sich nicht an der Mörderjagd in Kraus’ Kavernen zu beteiligen. Was in dieser lausigen Nacht sicher kein reines Vergnügen gewesen wäre.
    Bei Gro-Bain brauchte er bestimmt nicht lange. Schnell überprüfen, dass kein Schloss geknackt worden war und sich niemand auf dem Gelände herumtrieb, der dort nichts zu suchen hatte. Alles in allem eine Sache von ein paar Minuten.

52
    Tad lenkte den Streifenwagen auf den Firmenparkplatz. Heftige Windböen fegten über den Asphalt und trieben Strohhalme und die zerquetschten Reste von Maiskolben vor sich her. Hin und wieder entlud sich ein Platzregen über dem Gelände, das Prasseln auf dem Wagendach hörte sich wie eine Maschinengewehrsalve an, und plötzlich – so schnell, wie er gekommen war – verstummte der Regen wieder.
    Der Sheriff vermutete Andy

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