Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
langsam um die eigene Achse und suchte mit dem Lichtstrahl der Stablampe das Laufband, die Decke und das Gewirr der Schlauchleitungen ab. Nein, da rührte sich nichts. Allmählich kam er zu der Überzeugung, dass außer ihm niemand hier war.
    Umso besser. Die Kids, wenn sie sich überhaupt hier herumgetrieben hatten, waren offenbar schleunigst verschwunden, als der Streifenwagen vorgefahren war. Tad warf einen Blick auf seine Armbanduhr: fast Viertel nach neun. Hazen hatte inzwischen wahrscheinlich sein Einsatzkommando im Sheriffsbüro versammelt und gab die letzten Anweisungen für den Sturm auf die Kavernen. Es war sinnlos, hier noch mehr Zeit zu verschwenden. Er beschloss, schnell noch bei Smit vorbeizuschauen und dann Stallwache im Sheriffsbüro zu halten.
    In dem Augenblick hörte er das Geräusch.
    Er blieb stehen und lauschte angestrengt. Und da war es wieder: ein halb ersticktes Kichern oder mühsam unterdrücktes Gelächter. Wegen des Echoeffekts der gefliesten Wände hätte er nicht mit Sicherheit sagen können, woher es kam, aber er tippte auf die Halle, die die Truthähne zum Ausbluten passieren mussten.
    Großer Gott! Ausgerechnet da, wo tagsüber das große Gemetzel stattfand, hatten die Kids sich versteckt!
    »Okay«, sagte er mit fester Stimme, »kommt raus! Alle, aber einer nach dem anderen!«
    Wieder ein leises, diesmal schnaubendes Geräusch.
    »Ich zähle bis drei. Wenn ihr dann nicht rausgekommen seid, kriegt ihr Ärger, das verspreche ich euch!« Es war lächerlich. Der Tornado kam auf sie zugerast, und er musste sich mit einer Bande von Flegeln herumschlagen!
    »Eins…«
    Keine Reaktion.
    »Zwei…«
    Wieder nur Stille.
    »Drei!«
    Er stürmte mit Riesenschritten in die so genannte Blutspende, seine Stiefel trommelten ein zorniges Stakkato auf die feuchten Fliesen. Die Beine breit auf den Boden gestemmt, die Waffe schussbereit in der Rechten, schwenkte er hektisch die Stablampe hin und her.
    Nichts. Niemand zu sehen.
    Und plötzlich schepperte etwas über ihm. Er richtete rasch den Lichtstrahl nach oben und sah, dass die am Laufband hängenden Metallschlaufen wild zu tanzen anfingen.
    Tad zog sich vorsichtshalber ein paar Schritte zurück. Diesmal kenne ich kein Pardon!, dachte er wütend. Den Kerlen werd ich eine Lektion verpassen, die buchte ich alle ein!
    Die Schlaufen über seinem Kopf schaukelten leise knarrend hin und her. Aha, die Burschen hatten sich am Laufband entlanggehangelt und auf der oberen Plattform versteckt! Na gut, das hatte er gleich! Er löschte das Licht, schlich lautlos zur gegenüberliegenden Wand und drückte sich auf Zehenspitzen an ihr entlang, bis er sicher sein konnte, dass er den Lümmeln den Weg abgeschnitten hatte. Dann schaltete er die Stablampe wieder an und suchte mit dem Lichtstrahl die obere Plattform ab.
    »Hört mir genau zu«, rief er nach oben, »ihr habt euch schon genug Ärger wegen Einbruchs und Sachbeschädigung eingehandelt, aber wenn ihr jetzt nicht sofort herauskommt, kriege ich euch wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und ein paar anderen Delikten am Arsch! Diesmal kommt ihr nicht mit einer Ordnungsstrafe davon! Habt ihr mich verstanden?« Sekundenlang nur Stille, dann glaubte er ein leises Gemurmel zu hören.
    »Was ist? Antwortet gefälligst laut!«
    Wieder nur Murmeln und ein unverständlicher, lispelnder Singsang. Die Kids machten sich über ihn lustig!
    In seinem Zorn über so viel Unverschämtheit versetzte er der Stahltreppe, die zur oberen Plattform führte, einen kräftigenTritt. Das dumpfe Echo hallte sekundenlang von den Wänden wider.
    Und plötzlich sah er im Lichtstrahl der Stablampe eine Gestalt, die sich am Förderband entlanghangelte. Das Licht spiegelte sich irritierend an den gefliesten Wänden wider, aber er hatte den Eindruck, dass er es mit einem erstaunlich kräftigen Burschen zu tun hatte. Und noch verblüffender war das unglaubliche Tempo, mit dem der Kerl sich bewegte.
    »Bleib stehen!«, schrie er.
    Er rannte los, um dem widerspenstigen Burschen den Weg abzuschneiden. Aber der zog sich blitzschnell an einer Notleiter hoch und war im nächsten Augenblick hinter den Stahlwänden der Plattform weggetaucht.
    »Bleib stehen, verdammt noch mal!«
    Er versuchte, ebenfalls an der Notleiter hochzuklettern, aber als er gerade glaubte, es geschafft zu haben, nahm er aus den Augenwinkeln eine blitzschnelle Bewegung wahr. Und fast im selben Augenblick verspürte er einen höllischen Schmerz im linken Arm. Die Stablampe flog

Weitere Kostenlose Bücher