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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Namen des Herrn missbraucht, aber nachdem sie mit ihm darüber gesprochen hatte, war es nie wieder vorgekommen. Sie folgte dem gewundenen, gepflasterten Weg zum Dienstboteneingang des Hauses, schob einen weiteren Schlüssel in das Schloss der Hintertür und durchlitt wieder tausend Ängste, bis das flackernde Warnlicht erlosch und sie sicher sein konnte, den richtigen Code eingegeben zu haben. Die hinteren Räume kamen ihr jedes Mal bedrückend düster und grau vor. Auch dem Blick aus den unterteilten Fenstern konnte Agnes nichts abgewinnen. Aufgewühltes Meer und angeschwemmter Seetang, so weit das Auge reichte. Außerdem war es hier hinten sehr warm, um nicht zu sagen unangenehm heiß.
    Sie schnüffelte. Ein merkwürdiger Geruch lag in der Luft, wie von einem Braten, der zu lange im Ofen geblieben und angebrannt war. Sie ging in die Küche, aber dort schmorte und brutzelte nichts. In der Spüle türmte sich wie üblich das benutzte Geschirr, doch war dies nicht die Quelle des Geruchs. Mr Jeremy hatte offenbar Fisch gekocht. Normalerweise hatte sie dienstags ihren freien Tag, aber am Abend zuvor hatte er wieder eine seiner unzähligen Dinnerpartys gegeben und hatte sie deshalb gebeten, heute zu kommen. Die Saison dafür war zwar schon lange vorüber, aber wie sie Mr Jeremy kannte, würde er seine Partys sicher noch bis in den November hinein feiern.
    Sie trat ins Wohnzimmer und schnupperte abermals. Irgendwo brutzelte etwas, da gab es nichts zu deuteln. Und jetzt mischte sich noch ein anderer Geruch darunter – als habe jemand mit Streichhölzern gezündelt.
    Nicht, dass sie alarmiert gewesen wäre, aber eine gewisse Unruhe konnte sie nicht leugnen. Bis auf die übervollen Aschenbecher, die leeren Weinflaschen, das schmutzige Geschirr und den auf dem Teppich breit getretenen Weichkäse sah alles so aus, wie sie es von gestern Nachmittag kurz nach zwei in Erinnerung hatte. Trotzdem, irgendwie kam ihr das Ganze nicht geheuer vor.
    Sie reckte ihren plumpen Hals und schnupperte noch einmal. Der seltsame Geruch kam zweifellos von oben. Ohne einen Laut stieg sie die gewundene Treppe hinauf, wobei sie von Zeit zu Zeit stehen blieb, um abermals zu schnuppern. Nachdem sie leise wie auf Katzenpfoten am Arbeitszimmer des Hausherrn und seinem Schlafzimmer vorbeigeschlichen war, lag vor ihr die Tür zum Dachgeschoss. Der Geruch war beißender und die Hitze noch drückender geworden. Sie versuchte ihr Glück mit der Türklinke, stellte aber verblüfft fest, dass die Tür verschlossen war. Wieder zog sie ihren Schlüsselbund hervor, fummelte nach dem passenden Schlüssel und öffnete die Tür. Madre de Dios – der Gestank war kaum auszuhalten. Sie erklomm die steile Treppe. Ihren arthritischen Beinen zuliebe legte Agnes auf der obersten Stufe eine kleine Verschnaufpause ein, riskierte aber schon mal einen neugierigen Blick ins Dachgeschoss. Der lang gezogene Flur schien kein Ende zu nehmen. Hier oben wäre reichlich Platz für ein Dutzend Kinderzimmer, ein großes Spielzimmer und etliche Badezimmer gewesen, nur, für all das hatte Mr Jeremy nie Verwendung gehabt. Im nächsten Augenblick zuckte sie erschrocken zusammen. Unter der Tür am Ende des langen Flurs entdeckte sie einen gelblichen Lichtschimmer. Widerstrebend ging sie langsam darauf zu.
    Ihr Herz hämmerte laut, aber weil sie mit der Linken den Rosenkranz umklammert hielt, wusste sie sich sicher. Der beißende Geruch wurde stärker, je näher sie der Tür kam. Sie klopfte so leise wie möglich an, denn es konnte ja sein, dass einer von Mr Jeremys Gästen hier oben seinen Rausch ausschlief. Drinnen rührte sich nichts. Sie fasste nach dem Türknauf, der sich ungewöhnlich warm anfühlte. In der Dachkammer war doch hoffentlich kein Brand ausgebrochen? Nicht auszudenken, wenn jemand mit einer brennenden Zigarette in der Hand eingeschlafen war! Es roch eindeutig nach Rauch, aber irgendwie kam es ihr vor, als mische sich noch ein anderer, stärkerer Geruch dazu. Sie rüttelte am Türknauf, aber der war verschlossen. Unwillkürlich musste sie an ihre Zeit in der Klosterschule und die Nacht denken, in der die kauzige Schwester Ana gestorben war. Da war ihnen auch nichts anderes übrig geblieben, als die Tür aufzubrechen. Wer weiß, vielleicht lag dort drin auch jemand, der krank war und Hilfe brauchte? Es half alles nichts, sie musste ihr Glück wieder mit ihrem Schlüsselbund versuchen. Ein mühseliges Puzzlespiel, erst beim zehnten Versuch traf sie ins Schwarze. Sie wagte

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