Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
verdattert auf das Gesicht, und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Das ins Weißliche spielende blonde Haar, die fein gemeißelten Züge, der grau verschleierte Blick … »Sind Sie’s wirklich?«
    »In Fleisch und Blut, mein lieber Vincent.« Der New Yorker Akzent war verschwunden, stattdessen schmeichelte nun der kultivierte Singsang der Südstaatler Vincent D’Agostas Ohren.
    »Was hat Sie denn hierher verschlagen?«
    »Dasselbe könnte ich Sie fragen.«
    D’Agosta spürte, dass er rot wurde. Als er und Pendergast sich das letzte Mal begegnet waren, war er noch stolzer Lieutenant bei der New York City Police gewesen. Und nun rollte er in Shithampton gelbes Polizeiband aus.
    »Ich war zufällig in Amagansett, als mir zu Ohren kam, Jeremy Grove habe unter ungewöhnlichen Umständen das Zeitliche gesegnet«, erzählte Pendergast. »Das hat natürlich meine Neugier geweckt. Bitte haben Sie Nachsicht mit meinem Outfit, ich konnte so schnell nichts Besseres auftreiben.«
    »Haben Sie für das FBI die Ermittlungen übernommen?«
    Pendergast lächelte. »Einen offiziellen Auftrag habe ich noch nicht. Streng genommen kann ich also nur Enten füttern. Aber bei meinem letzten Fall ist es mir ähnlich ergangen, da konnte ich auch nur ohne offiziellen Auftrag tätig werden. So etwas macht einige unserer höheren Chargen ziemlich nervös. Aber was soll’s, Vincent – Sie hier zu treffen ist eine willkommene Überraschung.«
    D’Agosta lief wieder rot an. »Mir geht’s genauso. Tut mir sehr Leid, dass Sie mich unter … wie soll ich sagen … nun, unter etwas veränderten Umständen antreffen.«
    Pendergast legte ihm die Hand auf die Schulter. »Wir werden noch viel Zeit haben, über alles zu reden.«
    D’Agosta sah aus den Augenwinkeln, dass Braskie sich an sie herangeschlichen hatte. »Es tut mir in der Seele weh, Sie bei Ihrer Plauderei zu stören …«, Braskies Stimme triefte vor Sarkasmus, »… aber könnte es vielleicht sein, dass es sich bei Ihrem Gesprächspartner um ein Individuum handelt, das sich unerlaubt im polizeilichen Absperrbereich aufhält, Sergeant?«
    »Nun, Lieutenant, streng genommen ist es so …«
    Braskie winkte ab und musterte den Mann mit den Surfer-Shorts. »Oder lerne ich bei dieser Gelegenheit einen Ihrer Freunde kennen?«
    »Der Sergeant hat mich gerade aufgefordert, den Sicherheitsbereich zu verlassen«, wollte Pendergast vermittelnd eingreifen.
    »Tatsächlich, hat er das?«, fragte Braskie spöttisch. »Wären Sie, wenn es nicht zu viel Mühe macht, vielleicht bereit, mir zu erklären, weshalb Sie überhaupt in den Sicherheitsbereich eingedrungen sind, Sir?«
    »Nun, ich wollte die Enten füttern.«
    Lieutenant Braskies Gesicht nahm die Farbe einer überreifen Tomate an. D’Agosta wartete ungeduldig darauf, dass Pendergast endlich seine Dienstmarke zückte.
    »Aha, Enten füttern?«, knurrte Braskie. »Dann zeigen Sie mir mal Ihren Ausweis, Sir.«
    So, jetzt wirst du gleich große Augen machen!, dachte D’Agosta schadenfroh.
    »Wie ich dem Officer bereits sagte, habe ich meine Brieftasche mit sämtlichen Ausweispapieren …«
    »Sergeant«, fiel der Lieutenant dem Mann in den Surfer-Shorts ins Wort, »haben Sie seine Personalien aufgenommen?«
    »Ja, habe ich.«
    »Haben Sie ihn auch gefragt, wie er an den Absperrungen vorbeigekommen ist?«
    »Äh – nein.«
    »Sehen Sie ein, dass das Ihre Pflicht gewesen wäre?«
    Pendergast wollte wieder hilfreich eingreifen. »Ich bin durch die Absperrung an der Little Dune Road …«
    »Ausgeschlossen!«, schnarrte Braskie. »Da ist alles dicht, davon habe ich mich persönlich überzeugt!«
    »Vermutlich war eine der Sperrketten defekt«, wandte Pendergast ein. »Als ich sie angetippt habe, ist sie wie von selbst heruntergefallen.«
    Braskie drehte sich zu D’Agosta um. »Haben Sie das gehört, Sergeant? Da können Sie sich gleich mal nützlich machen. Und was Sie angeht, Sir …« Braskie grinste gehässig. »Sie werde ich persönlich aus dem Sicherheitsbereich eskortieren.«
    Pendergast deutete eine elegante Verneigung an. »Überaus liebenswürdig von Ihnen, Lieutenant. Ich hoffe, dass ich mich irgendwann revanchieren kann.«
    Braskies Blick pendelte zwischen den Männern hin und her. Komisch, irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass die beiden irgendein Spielchen mit ihm trieben.

3
    Lieutenant L. P. Braskie jr. vom Police Department Southampton stand unter dem von Weinreben berankten Zierbogen und verfolgte, wie die Männer

Weitere Kostenlose Bücher