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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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dass in der Nacht nichts Unangenehmes passiert war, und sich dann auf die Socken machen. Der Artikel, den er am Vorabend eingereicht hatte, war schwach gewesen, deshalb musste er heute mit etwas Besserem kommen. Und wenn er sich dafür in Duchamps Apartmentgebäude eine Wohnung kaufen musste. Gar keine schlechte Idee. Er konnte ja einen Makler anrufen und sich als interessierter Käufer ausgeben …
    Der Taxifahrer bog ziemlich flott links in die 72nd ab. »Passen Sie doch auf«, sagte Smithback. »Ich bin kriegsversehrt.« Ausnahmsweise hatte der Fahrer die Plexiglasscheibe geschlossen, die die Fahrerkabine vom Fond trennte. Weil das Taxi nach Knoblauch, Zwiebeln und Kreuzkümmel stank, kurbelte Smithback das hintere Fenster herunter. Wie immer blieb das verdammte Ding auf einem Drittel des Weges stecken. Seine ohnehin schon schlechte Laune wurde noch schlechter.
    Aber wahrscheinlich war es ganz gut, dass er anderthalb Stunden früher als üblich aus dem Haus gegangen war. Nora war seit Tagen mieser Stimmung, weil sie kaum Schlaf bekam und bis weit nach Mitternacht im Museum arbeitete. Hinzu kam, dass ihm die frostige Unterhaltung zwischen ihr und Margo Green neulich Abend in der »Knochenburg« noch schwer im Magen lag. Margo war eine alte Freundin, und es tat ihm weh, dass die beiden Frauen nicht gut miteinander auskamen. Wahrscheinlich sind sie einander zu ähnlich, dachte er. Dickköpfig und intelligent.
    Vor ihm lagen der West-Side-Highway und der Hudson. Anstatt Richtung Süden auf die Schnellstraße abzubiegen und nach Midtown zu fahren, fädelte sich der Fahrer in hohem Tempo auf den Zubringer in Richtung Norden ein.
    »Was soll das denn?«, rief Smithback. »Sie fahren in die falsche Richtung!«
    Statt einer Antwort gab der Fahrer noch mehr Gas und raste unter wütendem Hupen der restlichen Verkehrsteilnehmer an den anderen Wagen vorbei auf die äußerste linke Fahrspur.
    Scheiße, der Kerl kann noch weniger Englisch, als ich dachte. Smithback donnerte gegen die Trennscheibe aus zerkratztem Plexiglas. »Sie fahren in die falsche Richtung. Haben Sie mich verstanden? In – die – falsche – Richtung. 44th Street, hatte ich gesagt. Fahren Sie an der 95th Street ab und kehren Sie um!«
    Aber der Fahrer reagierte nicht, sondern beschleunigte nur das Tempo, wobei er ständig die Spur wechselte. Im Nu lag die Ausfahrt zur 95th Street hinter ihnen. Smithback bekam einen trockenen Mund. Verdammt, hat man mich gekidnappt oder so was? Er wollte die Tür öffnen, aber wie bei den meisten Taxis war der Knopf der Türverriegelung abgeschraubt. Der Zugmechanismus der Verriegelung war eingerastet und im Türrahmen versenkt.
    Wieder trommelte er wie verrückt gegen die Plexiglasscheibe. »Halten Sie an!«, schrie er, als das Taxi mit quietschenden Reifen um eine Ecke bog. »Lassen Sie mich raus!«
    Als der Fahrer ihm immer noch nicht antwortete, griff er in die Jackentasche und zog sein Handy hervor, um die Notrufnummer der Polizei zu wählen.
    »Stecken Sie das Ding wieder ein, Mr Smithback«, ließ sich eine Stimme vom Fahrersitz vernehmen. »Ich versichere Ihnen, Sie sind in guten Händen.«
    Erschrocken hörte Smithback auf, die Notfallnummer einzutippen. Die Stimme kannte er. Und zwar gut. Aber sie gehörte mit Sicherheit nicht dem mediterranen Typ dort auf dem Fahrersitz. »Pendergast?«, fragte er ungläubig.
    Der Mann nickte. Er schaute in den Rückspiegel und beobachtete die hinter ihnen fahrenden Autos.
    Smithbacks Angst ließ nach – langsam, sehr langsam. Verwunderung trat an ihre Stelle. Pendergast. O Gott. Warum rutscht mir jedes Mal das Herz in die Hose, wenn ich Ihnen begegne? Laut sagte er: »Die Gerüchte waren also falsch?«
    »Die über meinen Tod? Ganz gewiss.«
    Wahrscheinlich fuhren sie mehr als hundert Meilen pro Stunde. Sie flitzten an den übrigen Autos vorbei, die kaum mehr waren als vage Schemen und verwischte Farben.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu verraten, was hier vor sich geht? Oder warum Sie sich verkleidet haben? Sie sehen aus wie ein Flüchtling aus einem türkischen Gefängnis – wenn ich das so sagen darf«, fügte er hastig hinzu.
    Pendergast blickte wieder in den Rückspiegel. »Ich bringe Sie an einen sicheren Ort.«
    Smithback begriff nicht sofort, was damit gemeint war. »Wohin bringen Sie mich?«
    »Sie sind eine Zielperson. Ein gefährlicher Killer ist hinter Ihnen her. Die Art und Weise der Bedrohung zwingt mich dazu, ungewöhnliche Maßnahmen zu

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