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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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dafür sorgen, dass die Villa absolut einbruchssicher ist. Das darf auf keinen Fall noch einmal passieren. Ist das klar?«
    »Völlig klar, Sir.«
    »Gut. Dann wollen wir jetzt zu ihr gehen und mit ihr sprechen.«
    Sie verließen das Labor und gingen durch eine Reihe von Räumen voller Glasschränke und hoher Vitrinen, die mit scheinbar endlosen und irrsinnig eklektischen Sammlungen gefüllt waren: ausgestopfte Wandervögel, Insekten aus Amazonien, seltene Mineralien, chemische Substanzen in Flaschen.
    In einem Raum mit Schränken voller Schmetterlinge blieben sie schließlich stehen. Pendergast richtete den Strahl seiner Stablampe auf die Reihen der Ausstellungsvitrinen. Leise fragte er ins Dunkel: »Constance?«
    Lediglich Stille antwortete ihm.
    »Constance«, wiederholte er, nur eine Spur lauter.
    Das leise Rascheln eines Kleidungsstoffes; dann tauchte eine etwa zwanzigjährige Frau auf, scheinbar aus dem Nichts. Sie trug ein langes, altmodisches weißes Kleid mit einem Spitzenkragen am Hals. Ihre zarte Haut wirkte im Licht der Taschenlampe sehr blass. »Aloysius«, sagte sie und umarmte ihn. »Gott sei Dank.«
    Einen Augenblick lang hielt Pendergast sie einfach nur fest im Arm. Dann entzog er sich ihr sanft und wandte sich einen Moment ab, während er an einem kleinen Messingknauf in der Wand drehte. Gedämpftes Licht erfüllte den kleinen Raum.
    »Aloysius, was ist denn los?« In ihren Augen – die in einem so jungen Gesicht merkwürdig weise wirkten – spiegelte sich Angst.
    »Das sage ich dir gleich.« Pendergast legte ihr die Hand beruhigend auf die Schulter. »Erzähle mir von der Nachricht.«
    »Sie ist heute am späten Abend eingetroffen.«
    »Wie wurde sie zugestellt?«
    »Sie wurde unter der Haustür durchgeschoben.«
    »Hast du die nötigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen?«
    Constance nickte. Dann griff sie in einen ihrer Ärmel und zog eine kleine, elfenbeinfarbene Visitenkarte hervor, die in einem Kuvert aus Pergamentpapier steckte.
    Pendergast nahm die Karte und drehte sie um. Diogenes Pendergast war in stilvollem Kupferdruck auf der Vorderseite eingraviert. Darunter stand, mit roséfarbener Tinte geschrieben: Die Fünf Schwerter – das ist Smithback. Pendergast betrachtete die Visitenkarte eine Zeit lang schweigend. Dann steckte er sie sich in die Manteltasche.
    »Was bedeutet das?«, fragte Constance.
    »Es widerstrebt mir, dir mehr zu erzählen. Deine Nerven sind schon genug strapaziert.«
    Constance lächelte matt. »Ich muss schon sagen: Als du die Bibliothek betreten hast, war ich mir sicher, einen… Wiedergänger zu sehen.«
    »Du kennst ja die Pläne meines Bruders – er will mich vernichten.«
    »Ja.« Constance wurde noch blasser, und einen Augenblick sah es aus, als schwanke sie. Pendergast legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie riss sich mit sichtlicher Anstrengung zusammen. »Mir geht’s gut, danke. Sprich nur weiter.«
    »Er hat bereits mit der Umsetzung seiner Pläne begonnen. In den letzten Tagen wurden drei meiner engsten Freunde ermordet.« Pendergast griff an seine Jackentasche. »Diese Nachricht Diogenes’ setzt mich davon in Kenntnis, dass das nächste Opfer William Smithback sein wird.«
    »William Smithback?«
    »Er arbeitet als Reporter bei der New York Times.« Pendergast stockte erneut.
    »Und?«, fragte Constance. »Dich beunruhigt doch noch etwas anderes – ich sehe es dir an.«
    »Ja. Die ersten drei Opfer standen mir sehr nahe. Aber auf William Smithback trifft das nicht zu. Ich kenne ihn seit vielen Jahren. Er war in drei meiner Fälle involviert, ist ein sehr erfolgreicher Journalist. Und trotz seines impulsiven und recht karrieristischen Gebarens ist er ein guter Mann. Mich beunruhigt jedoch, dass er eher ein Bekannter und weniger ein Freund ist. Diogenes wirft sein Netz weiter aus, als ich dachte. Nicht nur enge Freunde sind in Gefahr. Und das macht die Lage noch schwieriger, als ich geglaubt habe.«
    »Wie kann ich dir helfen?«, fragte Constance leise.
    »Indem du darauf achtest, dass dir nichts zustößt.«
    »Du denkst …«
    »Dass du eine mögliche Zielperson bist? Ja. Und da ist noch etwas. Der dritte Mann, der sterben musste, war Michael Decker, ein alter Freund von mir aus meiner Zeit beim FBI. Ich habe gestern seine Leiche gefunden, in seinem Haus in Washington. Er wurde mit einem alten Bajonett ermordet. Diogenes’ modus operandi war eine Verbeugung vor einem unserer Vorfahren, der als Offizier der napoleonischen Armee während des

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