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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Mott-Haven-Parkplatz für beschlagnahmte Pkw angebracht.
    Pendergast zog eine kleine Fernbedienung aus der Tasche und gab auf der Tastatur eine Codenummer ein. Langsam begann das Tor sich zu öffnen. Als Pendergast das Tempo nicht drosselte, packte Smithback erneut den Türgriff und biss die Zähne zusammen.
    Der Wagen preschte durch das Tor, links und rechts nur Zentimeter an den Pfosten vorbei. Mit quietschenden Bremsen schleuderte er zur Seite und kam vor der Mauer aus Fahrzeugen zum Stehen. Ohne den Motor auszuschalten, sprang Pendergast heraus und rannte los, wobei er Smithback brüsk winkte, ihm zu folgen. Smithback rutschte vom Rücksitz und rannte Pendergast hinterher, der bereits durch das Labyrinth von Fahrzeugen lief. Sie steuerten auf die Rückseite des Geländes zu und rannten durch dieses Meer von geparkten Fahrzeugen. Smithback schaffte es kaum, mit Pendergast Schritt zu halten, der ihm flink wie ein Wiesel vorauseilte.
    Bis zur Rückseite des Abschlepp-Parkplatzes musste man knapp siebenhundert Meter laufen. Schließlich blieb Pendergast vor der letzten Reihe von Fahrzeugen stehen, zog einen Schlüssel aus der Tasche, schloss einen zerbeulten Chevy-Pick-up auf und bedeutete Smithback, hinten einzusteigen. Dann sprang er hinters Steuer, drehte den Zündschlüssel, und der Lieferwagen erwachte aufheulend zum Leben.
    »Festhalten!«, rief Pendergast. Und dann legte er den ersten Gang ein und raste los, direkt auf den Metallzaun zu.
    »Moment mal!«, keuchte Smithback. »Durch den Zaun kommen Sie nie! Wir werden – oh, Scheiße!« Er wandte sich ab, um sein Gesicht vor dem unvermeidlichen Aufprall zu schützen.
    Ein lautes Scheppern, ein kurzes Rucken; aber der Lieferwagen beschleunigte noch immer das Tempo. Smithback hob den Kopf, senkte die Arme und blickte mit klopfendem Herzen zurück. Ein Teil des Zauns war förmlich weggesprengt, so dass sich an seiner Stelle ein sauberes, rechteckiges Loch befand.
    »Die Metallrohre waren angesägt und wieder leicht angeschweißt worden«, sagte Pendergast erläuternd. Er fuhr nun langsamer, steuerte kreuz und quer durch ein Gewirr von Seitenstraßen, zog dabei die Perücke ab und wischte sich mit einem Seidentaschentuch die Theaterschminke vom Gesicht. Der schwarze Mercedes und die Streifenwagen waren nicht mehr zu sehen. »Gehen Sie mir mal zur Hand.«
    Smithback kletterte auf den Vordersitz und half Pendergast, das billige, fleckige braune Polyesterhemd auszuziehen, unter dem ein Maßhemd samt Krawatte zum Vorschein kam.
    »Seien Sie bitte mal so freundlich und reichen mir mein Jackett da.«
    Smithback zog eine makellose Anzugjacke von einem Bügel hinter dem Vordersitz. Pendergast streifte sich das Jackett rasch über. »Sie haben die ganze Sache geplant, nicht wahr?«, fragte Smithback.
    Pendergast bog in die East 138th Street ein. »Es handelt sich hier um einen Fall, bei dem eine gute Vorbereitung zwischen Leben und Tod entscheidet.«
    Auf einmal hatte Smithback den Plan begriffen. »Der Typ, der hinter uns her war – Sie haben ihn zu dem einzigen Ort gelockt, an dem er uns nicht folgen konnte. Es führt kein Weg um diesen Schrottplatz herum.«
    »Doch, es gibt einen. Aber er führt drei Meilen durch verstopfte Seitengassen.« Pendergast bog nach Norden ab und steuerte auf den Sheridan-Expressway zu.
    »Wer zum Teufel ist das also gewesen? Der Mann, der mich umzubringen versucht?«
    »Wie gesagt: Je weniger Sie wissen, desto besser. Allerdings muss ich zugeben, dass diese Verfolgungsjagd und der Einsatz einer Schusswaffe eher untypisch für ihn waren – so ganz ohne Finesse. Vielleicht hat er seine Felle davonschwimmen sehen und war ganz verzweifelt.« Er sah mit einem lakonischen Gesichtsausdruck zu Smithback hinüber. »Nun, Mr Smithback? Habe ich Sie überzeugt?«
    Smithback nickte langsam. »Aber warum ich? Was habe ich denn verbrochen?«
    »Das ist bedauerlicherweise genau die Frage, die ich Ihnen nicht beantworten darf.«
    Erst jetzt beruhigte sich Smithbacks Herzschlag; der Journalist fühlte sich schlapp und ausgewrungen wie ein Putzlappen. Tief im Inneren war ihm allerdings klar, dass Pendergast etwas wie das soeben Erlebte nicht tun würde, wenn es nicht absolut erforderlich wäre. Auf einmal kam Smithback seine Karriere bei der Times längst nicht mehr so wichtig vor.
    »Händigen Sie mir bitte Ihr Mobiltelefon und Ihre Geldbörse aus.«
    Smithback tat, wie ihm geheißen. Pendergast steckte beides ins Handschuhfach und reichte Smithback eine

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