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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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quietschten und die Steinmauer der Ausfahrt gefährlich nahe rückte.
    Hinter sich in der Ferne hörte Smithback das Heulen einer Polizeisirene.
    Pendergast trat abrupt auf die Bremse, dann beschrieb der Wagen einen brutalen Powerslide, wodurch er sich in eine Lücke im fließenden Verkehr einfädelte, der auf dem TransManhattan-Expressway zusammenfloss. Er wechselte einmal die Spur – so schnell, dass es Smithback zur Seite riss –, zweimal, ein drittes Mal, flitzte hin und her, während er die ganze Zeit beschleunigte. Das Taxi zischte zwischen den riesigen Apartmentgebäuden dahin wie eine Kugel durch einen Gewehrlauf.
    Smithback warf einen Blick nach hinten. Der schwarze Mercedes war noch immer da, höchstens sechs Autos hinter ihnen, er blieb an ihnen dran, obwohl Pendergast sein Bestes gab. Viel weiter hinter ihnen folgten jetzt zwei Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht und jaulenden Sirenen.
    Plötzlich wurde Smithback zur Seite geworfen. Pendergast war abrupt auf die Ausfahrt Richtung Harlem River Drive gebogen. Aber statt langsamer zu fahren, hielt er das Tempo von annähernd hundert Meilen die Stunde aufrecht. Mit quietschenden Reifen schleuderte der Wagen seitwärts und schrammte an der steinernen Schutzmauer entlang, die die Ausfahrt begrenzte.
    »Sie Wahninniger! Wollen Sie uns …«
    Smithback wurde unterbrochen, denn Pendergast trat abermals hart auf die Bremse. Mit einer bockenden Bewegung schoss der Wagen über eine Betonleitplanke und auf eine kleine Brücke zu, die den Harlem River überspannte. Der Wagen geriet wie verrückt ins Schleudern, ehe Pendergast ihn wieder unter Kontrolle hatte. Dann beschleunigte er noch einmal, und sie schossen über den Fluss und in ein Gewirr schmaler Straßen, die in Richtung South Bronx führten.
    Mit klopfendem Herzen blickte Smithback abermals zurück. Unfassbar, der Mercedes war immer noch da, zwar mit etwas größerem Abstand, aber er kam wieder heran. Noch während Smithback zusah, öffnete sich das Fahrerfenster des Mercedes, plötzlich war da eine kleine Rauchwolke, und er hörte einen Schuss.
    Der Seitenspiegel löste sich in einem Splitterregen aus Glas und Plastik auf; die großkalibrige Kugel hatte ihn ausgelöscht.
    »Scheiße!«, schrie Smithback.
    »Runter!«, rief Pendergast, aber Smithback lag bereits auf dem Boden, schützte seinen Kopf mit den Armen.
    Aus dieser Position kam ihm das Ganze noch albtraumhafter vor. Weil Smithback nichts sah, konnte er sich das Chaos der Verfolgungsjagd nur vorstellen: die wilden Richtungswechsel, das laute Gehupe, die kurzen Flüche auf Englisch und Spanisch. Und über allem das näher kommende und vielstimmiger werdende Heulen der Polizeisirenen. Immer und immer wieder wurde er, wenn Pendergast stark bremste, nach vorn gegen die Vordersitze geschleudert; und immer und immer wieder presste es ihn nach hinten, wenn der Agent beschleunigte.
    Nach einigen endlosen Minuten ergriff Pendergast wieder das Wort: »Sie können wieder hochkommen, Mr Smithback. Aber bitte vorsichtig.«
    Smithback erhob sich auf die Knie und stützte sich auf dem Sitz ab. Der Wagen raste über eine breite Allee, durch ein verarmtes Viertel der Bronx, flitzte von links nach rechts. Instinktiv warf Smithback einen Blick über die Schulter. In der Ferne war immer noch der Mercedes zu sehen, der sich zwischen den langsam fahrenden Lieferwagen und Chopper-Motorrädern nach vorn schlängelte. Noch weiter hinten fuhr eine Kolonne von mindestens einem halben Dutzend Streifenwagen.
    »Wir halten gleich an«, sagte Pendergast. »Es ist absolut notwendig, dass Sie so schnell wie möglich aussteigen und mir folgen.«
    »Folgen?« Smithback saß der Schreck derart tief in den Gliedern, dass sein Denkvermögen ausgesetzt hatte.
    »Tun Sie bitte einfach, was ich Ihnen sage. Bleiben Sie direkt hinter mir. Direkt hinter mir. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja«, krächzte Smithback.
    Vor ihnen endete die Straße an einem hohen Zaun aus Stacheldraht und Metallrohren, der nur durch ein schweres Tor direkt vor ihnen unterbrochen war. Der Zaun umschloss mindestens fünftausend Quadratmeter voll mit Limousinen, Geländewagen und Lieferwagen, die vom einen Ende des Zauns bis zum anderen reichten – ein Meer von Fahrzeugen aller Fabrikate, Modelle und Baujahre. Die Wagen standen so dicht aneinander, dass nicht einmal ein Motorroller zwischen ihnen durchkommen würde. Oben auf dem Tor war ein zerbeultes Schild mit der Aufschrift Kraftfahrzeugverkehrsamt –

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