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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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und sah Captain Singleton in der Tür stehen.
    »Glen.« Wie lange mochte er da schon gestanden haben?
    »Laura.« Er nickte. »Könnten wir kurz miteinander sprechen?«
    »Natürlich.« Hayward wandte sich zu Quince um. »Bitte legen Sie mir morgen einen Follow-up-Bericht vor.« Dann folgte sie Singleton auf den Gang.
    »Ja, was ist denn?«, fragte sie, als sie auf dem Flur standen, auf dem reger Betrieb herrschte. »Ich muss gleich zu Rockers Lagebesprechung.«
    Singleton wartete einen Augenblick, bevor er antwortete. Er trug einen schicken Nadelstreifenanzug, und obwohl es bereits später Nachmittag war, war sein Hemd noch immer absolut faltenfrei, als hätte er es gerade erst angezogen. »Ich habe gerade einen Anruf vom Dienst habenden Special Agent Carlton vom New Yorker Außenbüro erhalten«, sagte er und bedeutete ihr, einen Schritt zur Seite zu treten, damit die anderen auf dem Flur an ihnen vorbeigehen konnten. »Er geht einem Ersuchen aus Quantico nach.«
    »Um was für ein Ersuchen handelt es sich denn?«
    »Haben Sie schon mal den Namen Michael Decker gehört?«
    Hayward dachte einen Moment nach und schüttelte den Kopf.
    »Er war ein hohes Tier beim FBI, hat in einem vornehmen Viertel in D. C. gewohnt. Er ist gestern ermordet worden. Ihm wurde ein Bajonett durch den Mund gestoßen. Scheußliche Sache. Und Sie können sich sicherlich vorstellen, wie sich das FBI in den Fall reinhängt. Die reden mit Deckers Kollegen, um herauszufinden, ob es in der Vergangenheit des Mannes vielleicht irgendwelche bösen Buben gab, die eine Rechnung mit ihm zu begleichen hatten.« Singleton zuckte die Achseln. »Einer von Deckers Kollegen und engsten Freunden ist angeblich ein Mann namens Pendergast.«
    Hayward warf ihm einen fragenden Blick zu. »Agent Pendergast?«
    Singleton nickte. »Da Agent Pendergast als vermisst gilt und angeblich tot ist, hat Carlton mich gebeten, bei allen Kollegen der New Yorker Polizei nachzufragen. Um herauszufinden, ob Pendergast je über Decker gesprochen hat, vielleicht Feinde erwähnt hat, die der Mann hatte. Ich dachte, dass Sie vielleicht jemanden kennen.«
    Hayward überlegte einen Augenblick. »Nein. Pendergast hat Decker mir gegenüber nie erwähnt.« Sie zögerte. »Sprechen Sie doch einmal mit D’Agosta, er hat in den letzten sieben Jahren an mindestens drei Fällen mit Pendergast zusammengearbeitet.«
    »Ach ja?«
    Hayward nickte. Hoffentlich blieb ihr Gesichtsausdruck professionell und neutral.
    Singleton schüttelte den Kopf. »Die Sache ist die: Ich kann D’Agosta nicht finden. Er ist seit der Mittagszeit nicht mehr auf der Wache gewesen, und niemand, der seinen Fall bearbeitet, hat ihn gesehen. Und aus irgendeinem Grund erreichen wir ihn auch nicht per Funk. Sie wissen nicht zufällig, wo er ist, oder?« Singleton hielt seine Stimme bemüht neutral und richtete den Blick auf die vorbeigehenden Leute.
    Und da begriff Hayward, dass er über ihr Verhältnis mit D’Agosta Bescheid wusste. Auf einmal wurde sie ungeheuer verlegen. Also ist es gar nicht das große Geheimnis, wie wir dachten. Wann Singleton wohl erfahren würde, dass D’Agosta bei ihr ausgezogen war? »Tut mir Leid, ich habe keine Ahnung, wo Lieutenant D’Agosta sich aufhalten könnte.«
    Singleton stutzte. »Pendergast hat Ihnen gegenüber Decker wirklich nie erwähnt?«
    »Nie. Er war ein Mensch, der sich nicht in die Karten schauen ließ, er hat nie über jemanden gesprochen, erst recht nicht über sich selbst. Tut mir aufrichtig Leid, dass ich Ihnen da nicht weiterhelfen kann.«
    »Wie gesagt, war ja nur ein Versuch. Soll sich das FBI doch selbst um seine Leute kümmern.« Endlich sah Singleton ihr offen ins Gesicht. »Darf ich Ihnen einen Kaffee spendieren? Bis zur Besprechung ist noch ein bisschen Zeit.«
    »Nein, danke. Ich muss vorher noch rasch ein paar Telefonate erledigen.«
    Singleton nickte und schüttelte ihr die Hand, dann wandte er sich zum Gehen. Hayward sah ihm nachdenklich hinterher. Sie drehte sich langsam in die entgegengesetzte Richtung um, wollte in ihr Büro gehen. Und plötzlich nahm sie ihre Umgebung nicht mehr wahr: die gemurmelten Unterhaltungen, die vorbeigehenden Leute, nicht einmal den frischen und schmerzlichen Liebeskummer.
    Denn es hatte klick bei ihr gemacht.

24
     
    William Smithback jr. schritt in seinem opulenten Zimmer im dritten Stock in River Oaks auf und ab. Pendergast hatte nicht zu viel versprochen, das musste er zugeben: Die Klinik war klasse. Sein Zimmer war

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