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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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wiesen.
    »Wie funktionieren die?«, fragte er, während er sich zu Liu umdrehte.
    »Das sind freifallende Rettungsboote«, antwortete Liu. »Auf Ölplattformen und Frachtschiffen werden die schon seit Jahren eingesetzt, aber die
Britannia
ist das erste Passagierschiff, auf dem sie verwendet werden.«
    »Freifallende Rettungsboote? Das ist nicht Ihr Ernst! Das Wasser liegt zwanzig Meter unter uns!«
    »Die Passagiere werden in den Sitzen angeschnallt, die so konstruiert sind, dass sie die G-Kräfte des Aufpralls abfedern. Die Boote tauchen mit dem Bug voran ins Wasser, dann steigen sie an die Oberfläche. Wenn sie wieder auftauchen, sind sie bereits hundert Meter vom Schiff entfernt.«
    »Was für Motoren haben die?«
    »Jedes verfügt über einen Fünfunddreißig- PS -Dieselmotor, Höchstgeschwindigkeit acht Knoten, und alle sind mit Lebensmitteln, Wasser, Heizung und sogar einem zehnminütigen Sauerstoffvorrat ausgestattet – falls Treibstoff auf dem Wasser brennt.«
    Bruce sah Liu ungläubig an.
    »Großer Gott, Mann, das ist perfekt! Ich dachte schon, wir müssten altmodische Boote an Davits runterlassen, was bei dem Seegang unmöglich wäre. Wir könnten die jetzt sofort vom Stapel lassen!«
    »Ich fürchte, das ist nicht ganz so einfach«, sagte Liu.
    »Warum nicht, zum Teufel?«
    »Das Problem ist unsere Fahrtgeschwindigkeit. Dreißig Knoten. Das sind fünfundfünfzig Stundenkilometer …«
    »Ich weiß, wie schnell ein Knoten ist, verdammt!«
    »Es besteht nur leider keine Möglichkeit, herauszufinden, wie sich unsere Vorwärtsgeschwindigkeit auf die Boote auswirkt. Die Regeln schreiben unmissverständlich vor, dass die Boote von einem stehenden Schiff zu Wasser gelassen werden müssen.«
    »Dann starten wir eben ein Testboot, leer.«
    »Das würde uns nicht verraten, wie sich die lateralen G-Kräfte auf die Passagiere auswirken.«
    Gavin Bruce runzelte die Stirn. »Habe schon verstanden. Also brauchen wir ein Versuchskaninchen. Kein Problem. Geben Sie mir ein tragbares VHF und setzen Sie mich in das Boot da. Lassen Sie es zu Wasser. Ich sage Ihnen dann, wie hart es aufschlägt.«
    Crowley schüttelte den Kopf. »Sie könnten sich verletzen.«
    »Was bleibt uns anderes übrig?«
    »Wir könnten ein Besatzungsmitglied das machen lassen«, erwiderte Liu. »Ich übernehme das.«
    Bruce starrte ihn an. »Ausgeschlossen. Sie sind der Bootsmann. Ihr Sachverstand wird hier oben gebraucht.«
    Liu blickte zu Crowley, dann wieder zu Bruce. »Es könnte eine harte Landung geben. Als würde man in einem Auto sitzen und mit fünfzig Stundenkilometern von einem anderen Fahrzeug gerammt.«
    »Wir reden hier von Wasser. Nicht Stahl auf Stahl. Hören Sie,
irgendjemand
muss das Versuchskaninchen spielen. Ich bin schon größere Risiken eingegangen. Wenn ich verletzt werde, bin ich wenigstens vom Schiff runter. Meiner Ansicht nach habe ich nichts zu verlieren. Kommen Sie, wir sollten nicht noch mehr Zeit verschwenden.«
    Liu zögerte. »Ich sollte das übernehmen.«
    Bruce runzelte verärgert die Stirn. »Mr Liu, wie alt sind Sie?«
    »Sechsundzwanzig.«
    »Und Sie, Mr Crowley?«
    »Neununddreißig.«
    »Kinder?«
    Beide nickten.
    »Ich bin achtundsechzig. Ich bin ein besserer Testkandidat, weil mein Alter und mein Gesundheitszustand dem der anderen Passagiere ähnelt. Sie werden auf dem Schiff gebraucht. Und«, fügte er hinzu, »Ihre Kinder brauchen Sie noch.«
    Jetzt meldete sich Emily Dahlberg zu Wort. »Ein Insasse reicht nicht für den Probestart. Wir brauchen mindestens zwei.«
    »Sie haben recht«, sagte Bruce. Er blickte zu Niles Welch. »Wie wär’s, Niles?«
    »Ich bin dabei«, erwiderte Welch sofort.
    »Moment mal«, protestierte Dahlberg. »Das habe ich nicht …«
    »Ich weiß schon, was Sie gemeint haben«, antwortete Bruce. »Und ich bin Ihnen sehr dankbar, Emily. Aber was würde die
Aberdeen Bank and Trust
wohl sagen, wenn ich einen ihrer wichtigsten Kunden in Gefahr brächte?« Und damit nahm er Liu das VHF aus der Hand, ging zur Heckklappe des nächstgelegenen orangefarbenen »Raumschiffs« und drehte am Griff. Die Tür öffnete sich auf pneumatischen Angeln, die leise zischten. Er betrat den dunklen Innenraum und bedeutete Welch mit einem Nicken, er solle nachkommen. Kurz darauf streckte er wieder den Kopf durch die Tür.
    »Das Ding hier ist besser ausgestattet als eine Luxusyacht. Welchen Kanal?«
    »Benutzen Sie zweiundsiebzig. An Bord befinden sich aber auch ein fest installiertes VHF - und ein

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