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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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versucht, ihn zu überreden, den Kasten zu öffnen. Sie hätten den Mann sehen sollen. Er fing langsam an, mir Angst einzujagen, Mr Pendergast. Das war ein Verrückter.«
    Pendergast nickte. »Wieso?«
    »Er stieß ein irres Lachen aus und erklärte, ich würde die Gelegenheit meines Lebens verpassen. Er würde nach London fahren, wo er einen Sammler kannte, sagte er.«
    »Die Gelegenheit Ihres Lebens? Wissen Sie, was er damit meinte?«
    »Er brabbelte irgendwelchen Unsinn, dass er die Welt verändern würde.
Pazzesco

    »Wissen Sie, welchen Sammler er in London aufsuchen wollte?«
    »Einen Namen hat er nicht erwähnt. Aber ich kenne die meisten.« Er kritzelte etwas auf ein Blatt Papier und reichte es Pendergast. »Hier haben Sie ein paar Namen.«
    »Warum ist er zu Ihnen gekommen?«, fragte Pendergast.
    Morin spreizte die Hände. »Warum sind
Sie
zu mir gekommen, Mr Pendergast? Ich bin der führende Händler für asiatische Kunstgegenstände in Italien.«
    »Ja, das stimmt wohl. Niemand hat bessere Stücke als Sie – weil niemand weniger Skrupel hat.«
    »Da haben Sie Ihre Antwort«, sagte Morin nicht ohne einen Anflug von Stolz.
    Die Klingel schellte beharrlich. Jemand hämmerte mit Fäusten gegen die Tür. »
Polizia!
«, hörte man eine gedämpfte Stimme.
    »Lavinia?«, rief Morin. »Bitte schicken Sie die Polizei mit bestem Dank weg. Die Sache mit dem unerwünschten Besucher hat sich erledigt.« Er wandte sich wieder Pendergast zu. »Konnte ich Ihre Neugier befriedigen?«
    »Ja, besten Dank.«
    »Ich hoffe, die Dokumente in Ihrer Aktentasche fallen nicht in die falschen Hände.«
    Pendergast öffnete seine Tasche. Heraus quoll ein Stapel alter Zeitungen.
    Morin schaute ihn an, und sein Gesicht rötete sich. Dann begann er plötzlich zu lächeln. »Sie sind ebenso skrupellos wie ich.«
    »Feuer bekämpft man mit Feuer.«
    »Es war alles reine Erfindung, oder?«
    Pendergast ließ den Verschluss wieder zuschnappen. »Ja. Außer meinem Kommentar über den Vishnu mit Gefährtinnen. Aber ich bin sicher, Sie finden einen reichen Geschäftsmann, der das Stück kauft und sich daran erfreut, ohne etwas zu merken.«
    »Danke. Das ist auch meine Absicht.« Der Händler erhob sich und begleitete Pendergast zur Tür.

[home]
8
    Es hatte kürzlich geregnet; die Straßen von Croydon, einem trostlosen Vorort im Süden Londons, waren nass. Es war zwei Uhr morgens, und Aloysius Pendergast stand an der Kreuzung Cairo New Road und Tamworth. Autos brausten die A 23 entlang, und ein Zug auf der Strecke London–Southampton raste vorbei. Neben der Kreuzung erhob sich ein hässliches Hotel aus den siebziger Jahren, dessen Betonfassade von Ruß und Feuchtigkeit überzogen war. Pendergast rückte seinen Hut zurecht, schlug den Kragen seines Burberry-Regenmantels hoch, klemmte sich die Chapman-Jagdtasche unter den Arm und steuerte auf die gläserne Eingangstür des Hotels zu. Sie war verschlossen, und Pendergast drückte auf den Klingelknopf. Kurz darauf öffnete sich die Tür automatisch.
    Er betrat die hell erleuchtete Hotellobby, in der es nach gedünsteten Zwiebeln und abgestandenem Zigarettenqualm roch. Fleckige blau-goldene Polyester-Auslegeware bedeckte den Boden, die Wände waren mit wasserfester goldener Strukturtapete verkleidet. Eine Version von
Strawberry Fields Forever
rieselte aus der unsichtbar eingebauten Musikanlage. Der Empfangschef, dessen langes Haar an einer Seite des Kopfes leicht angeklatscht war, erwartete ihn mürrisch an der Rezeption.
    »Ein Zimmer, bitte.« Pendergast ließ den Kragen hochgeschlagen und stellte sich so hin, dass ein Großteil seines Gesichts verborgen blieb. Er sprach mit barscher Stimme und Midlands-Akzent.
    »Name?«
    »Crowther.«
    Der Empfangschef schob ihm den Anmeldeblock hin, und Pendergast trug sich mit falschem Namen und falscher Adresse ein.
    »Wie zahlen Sie?«
    Pendergast zog ein Bündel Pfundnoten aus der Tasche und zahlte bar.
    Der Mann warf ihm einen raschen Blick zu. »Gepäck?«
    »Die verdammte Fluggesellschaft hat es verschlampt.«
    Der Empfangschef reichte ihm eine Schlüsselkarte und verschwand grußlos im Hinterzimmer, zweifellos, um weiterzuschlafen. Pendergast nahm seine Schlüsselkarte und ging zu den Fahrstühlen.
    Er fuhr in den vierten Stock – wo sein Zimmer war –, stieg aber nicht aus. Die Türen schlossen sich wieder, der Fahrstuhl blieb in dem Stockwerk stehen. Pendergast öffnete seine Tasche, nahm ein kleines Kartenlesegerät heraus, wischte seine

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