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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Italienisch.
    »Ich habe einen Termin mit dem Dottore. Mein Name ist Pendergast.«
    Der Kopf verschwand, und kurz darauf wurde die Tür geöffnet. »Kommen Sie herein«, sagte die Frau.
    Pendergast trat in einen kleinen Empfangsraum. Die Wände waren mit rotem Seidenbrokat ausgeschlagen, der Fußboden bestand aus schwarz-weißen Marmorquadraten. Verschiedene exquisite Werke asiatischer Kunst schmückten den Raum: ein antiker Khmer-Kopf aus Kambodscha, ein tibetischer
dorje
aus reinem Gold, mit Türkisen besetzt, mehrere alte
thangkas,
eine illustrierte Mughal-Handschrift in einem Glaskasten, ein Buddhakopf aus Elfenbein.
    »Bitte nehmen Sie Platz«, sagte die Frau und setzte sich hinter einen kleinen Schreibtisch.
    Pendergast ließ sich nieder, legte seine Aktentasche auf den Schoß und wartete. Er wusste, dass Dr. Morin einer der berüchtigtsten Händler Europas für Antiquitäten ohne Herkunftsnachweis war. Im Grunde war er ein Schwarzmarkthändler auf hohem Niveau, einer von vielen, die geraubte Antiquitäten aus verschiedenen korrupten Ländern Asiens bezogen, sie mit falschen Papieren ausstatteten und dann auf dem regulären Kunstmarkt an Museen und Sammler verkauften, die wussten, dass es besser war, nicht allzu genau nachzufragen.
    Nach kurzer Zeit erschien Morin in der Tür, ein gepflegter, eleganter Mann mit exquisit manikürten Händen, winzigen Füßen, die in schönen italienischen Schuhen steckten, und sorgsam gestutztem Bart.
    »Mr Pendergast? Ich bin entzückt.« Er reichte ihm die Hand. »Bitte kommen Sie.«
    Pendergast folgte ihm in einen langgestreckten Salon mit einer gotischen Fensterfront, die auf den Canal Grande hinausging. Wie der Empfangsraum war auch der Salon voller bemerkenswerter Beispiele asiatischer Kunst. Morin wies auf einen Sessel, und sie machten es sich bequem. Er nahm ein goldenes Zigarettenetui aus der Tasche, klappte es auf und bot Pendergast eine Zigarette an.
    »Nein, vielen Dank.«
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich rauche?«
    »Selbstverständlich nicht.«
    Morin nahm eine Zigarette aus dem Etui und schlug die Beine elegant übereinander. »Also, Mr Pendergast, was kann ich für Sie tun?«, nahm er das Gespräch auf.
    »Sie haben eine schöne Sammlung, Dr. Morin.«
    Morin lächelte und machte eine weit ausholende Geste. »Ich verkaufe nur durch private Vermittlung. Selbstverständlich sind diese Räumlichkeiten der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Wie lange sammeln Sie schon? Ich bin noch nie auf Ihren Namen gestoßen, und ich kann mit Stolz behaupten, fast alle in diesem Bereich zu kennen.«
    »Ich bin kein Sammler.«
    Morin, der sich gerade seine Zigarette anzünden wollte, hielt mitten in der Bewegung inne. »Kein Sammler? Dann muss ich Sie bei unserem Telefonat missverstanden haben.«
    »Sie haben mich nicht missverstanden. Ich habe gelogen.«
    Jetzt verharrte die Hand regungslos; der Rauch kräuselte sich empor. »Wie bitte?«
    »Eigentlich bin ich Ermittler. Ich bin Privatdetektiv und auf der Suche nach einem gestohlenen Gegenstand.«
    Die Luft im Raum schien zu gefrieren.
    Morin sagte ruhig: »Da Sie selbst zugeben, nicht in offizieller Funktion hier zu sein, und Sie sich unter falschen Voraussetzungen Zutritt verschafft haben, fürchte ich, dass unser Gespräch hiermit beendet ist.« Er erhob sich. »Guten Tag, Mr Pendergast. Lavinia wird Sie hinausbegleiten.«
    Als er sich umdrehte, um den Raum zu verlassen, sagte Pendergast fast beiläufig: »Die Khmer-Statue dort in der Ecke stammt übrigens aus Banteay Chhmar in Kambodscha. Sie wurde vor nur zwei Monaten geraubt.«
    Morin, schon auf halbem Weg zur Tür, blieb stehen. »Sie irren sich. Die Statue stammt aus einer alten Schweizer Sammlung. Ich habe Papiere, die das beweisen. Wie für alle Kunstgegenstände in meiner Sammlung.«
    »Ich besitze ein Foto, das ebendieses Objekt in seiner originalen Lage zeigt. In der Tempelmauer.«
    Morin rief: »Lavinia? Bitte benachrichtigen Sie die Polizei. Sagen Sie ihnen, ich habe einen ungebetenen Gast, der sich weigert, das Haus zu verlassen.«
    »Und dieses nepalesische Srichakrasambhara und der Vajradhara aus dem sechzehnten Jahrhundert wurden mit einer gefälschten Exportgenehmigung ausgeführt. So etwas hätte Nepal nie auf legalem Wege verlassen können.«
    »Wollen wir auf die Polizei warten, oder sind Sie auf dem Weg hinaus?«
    Pendergast schaute auf die Uhr. »Ich warte gern.« Er klopfte auf seine Aktentasche. »Hier drin habe ich genug Dokumente, um Interpol

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