Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Epochen.
    Pendergast griff nach einem Kugelschreiber und strich den letzten Namen durch. »Den können wir gleich ausschließen.«
    »Wieso?«
    »Beim Essen fiel mir auf, dass er Linkshänder ist. Der Mörder ist Rechtshänder.«
    Sie schaute ihn an. »Damit hast du zweitausendsechshundertdreiundneunzig Verdächtige ausgeschlossen – und dabei musstest du noch nicht einmal besonders scharfsinnig sein.«
    »Die Untersuchung der sieben Übriggebliebenen könnte sich als größere Herausforderung erweisen. Hier müssen wir die Arbeit aufteilen, wenn wir gewinnen wollen.« Er warf ihr einen Blick zu. »Ich werde die Ermittlungen unter den Passagieren und Schiffsoffizieren übernehmen. Dich möchte ich bitten, den Unterdeck-Anteil unserer Ermittlungen zu übernehmen.«
    »Unter Deck? Warum das, wenn der Mörder doch kein Besatzungsmitglied ist?«
    »Klatsch und Gerüchte über die Passagiere hört man am besten unter Deck.«
    »Aber warum ich?«
    »Du hast eine größere Chance als ich, die Besatzungsmitglieder dazu zu bringen, mit dir zu reden.«
    »Und wonach genau soll ich suchen?«
    »Zunächst einmal nach allem, was uns helfen könnte. Lass dich von deinem Instinkt leiten. Insbesondere suchen wir einen Kasten. Einen langen, unhandlichen Kasten.«
    Sie schwieg kurz. »Und wie soll ich unter Deck gelangen?«
    »Du wirst einen Weg finden.« Er legte ihr die Hand auf den Arm. »Aber ich muss dich warnen, Constance – ich verstehe diesen Mörder nicht. Und das beunruhigt mich. Wie es auch dich beunruhigen sollte.«
    Sie nickte.
    »Unternimm bitte nichts auf eigene Faust. Beobachte, dann komm zu mir. Einverstanden?«
    »Ja, Aloysius.«
    »Gut. Dann ist das
Spiel
, wie es so schön heißt, eröffnet. Wollen wir mit einem Glas Portwein auf die Jagd anstoßen?« Pendergast griff nach der Weinkarte. »Der 55er Taylor soll zurzeit außerordentlich gut trinkbar sein.«
    Sie machte eine abwehrende Handbewegung. »Mir ist nicht nach Portwein, danke, aber lass dich von mir nicht abhalten.«

[home]
12
    Juanita Santamaria schob ihr Wägelchen über den eleganten goldenen Teppichboden von Deck 12, die Lippen leicht geschürzt, den Blick geradeaus gerichtet. Der mit frischer Wäsche und Duftseifen beladene Wagen quietschte, als er über den üppigen Florteppich rollte.
    Als sie um die Ecke bog, näherte sich einer der Passagiere: eine für ihr Alter gutaussehende Frau um die sechzig mit violetter Haartönung. »Entschuldigung, meine Liebe«, sagte sie zu Juanita. »Geht es hier zum SunSpa?«
    »Ja«, erwiderte das Zimmermädchen.
    »Oh, und noch etwas. Ich würde dem Captain gern ein Dankschreiben zukommen lassen. Wie heißt er noch mal?«
    »Ja«, sagte Juanita, ohne stehen zu bleiben.
    Weiter vorn endete der Korridor vor einer schlichten braunen Tür. Juanita schob ihr Wägelchen hindurch und in den Servicebereich, der dahinter lag. Auf einer Seite stapelten sich große Segeltuchsäcke mit schmutziger Wäsche sowie graue Plastikkörbe mit schmutzigem Room-Service-Geschirr, die alle darauf warteten, in die Eingeweide des Schiffes transportiert zu werden. Zur Linken befanden sich die Serviceaufzüge. Juanita schob ihr Wägelchen zum nächsten Lift und drückte den Abwärts-Knopf.
    Als sie dafür den Arm ausstreckte, zitterten ihre Hände ganz leicht.
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich lautlos. Juanita schob das Wägelchen hinein und streckte wieder die Hand aus, um auf einen Knopf zu drücken. Diesmal jedoch zögerte sie und starrte ausdruckslos auf das Steuerungsfeld. Sie wartete so lange, bis die Schiebetüren wieder zuglitten und der Fahrstuhl reglos im Aufzugschacht hing. Endlich – sehr langsam, wie ein Zombie – drückte sie auf den Knopf für Deck C. Leise summend begann die Fahrkabine zu sinken.
    Der Hauptkorridor auf der Steuerbordseite hatte eine niedrige Decke. Die Luft war stickig. Er war so belebt, wie Deck 12 leer gewesen war: Hilfskellner, Zimmermädchen, Croupiers, Hostessen, Techniker, Stewards, Kosmetikerinnen, Elektriker und ein Heer anderer Besatzungsmitglieder eilten vorbei, konzentriert auf die Erledigung der unzähligen Aufgaben, die nötig waren, um den Betrieb auf dem Luxusliner am Laufen zu halten. Juanita schob ihren Karren aus dem Fahrstuhl in das ameisengleiche Gewimmel und blieb dann stehen; sie blickte nach links und rechts, als hätte sie sich verirrt. Sie erntete mehr als einen wütenden Blick von Vorbeieilenden – der Korridor war nicht gerade breit, und das in der Mitte abgestellte

Weitere Kostenlose Bücher