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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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aber nicht von der Welt
«, zitierte Pendergast eine alte buddhistische Maxime.
    »Ich würde lieber zu Hause am Kaminfeuer ein Buch lesen. Das alles hier« – sie machte eine weit ausholende Geste – »ist geradezu grotesk.«
    »Denk daran, dass wir zum Arbeiten hier sind.«
    Sie rutschte ungeduldig in ihrem Sessel hin und her und gab keine Antwort.
    Pendergast fiel zum ersten Mal auf, wie sehr sie sich in den letzten Wochen verändert hatte. Die Zeit im Kloster hatte Wunder bewirkt. Er war froh darüber, dass sie die Chongg- Ran-Disziplin auch in ihrer Luxuskabine aufrechterhielt, jeden Morgen um vier aufstand und eine Stunde meditierte, am Nachmittag meditierte und Mäßigung bei Essen und Trinken walten ließ. Noch wichtiger: Sie war nicht mehr teilnahmslos, ließ sich nicht länger treiben. Sie war zielstrebiger, entspannter und interessierter an der Welt um sich herum, als sie es seit dem Tod seines Bruders gewesen war. Ihre gemeinsame Mission, das ungelöste Rätsel, vor dem sie standen, hatte ihrem Leben neuen Sinn gegeben. Pendergast hegte die schönste Hoffnung, dass sie dabei war, sich von den schrecklichen Geschehnissen im März und der Prozedur in der Feversham-Klinik zu erholen. Es war nicht länger nötig, Constance vor der Welt zu beschützen. Nach ihrem bissigen Verhalten beim Dinner fragte er sich sogar, ob es jetzt nicht andersherum war.
    »Was hältst du von unseren Tischgenossen?«, fragte er.
    »Leider sehr wenig. Mit Ausnahme von Mrs Dahlberg – sie hat etwas anziehend Authentisches. Sie schien an dir interessiert.«
    Pendergast neigte den Kopf. »Ich bin nicht der Einzige, der Eindruck gemacht hat.« Er wies auf einen schmalen Band mit dem Titel
Caravaggio: Das Rätsel von Chiaroscuro
, das auf einem Beistelltischchen lag. »Wie ich sehe, hat Dr. Brock keine Zeit verloren und dir sofort seine Monographie geschickt.«
    Constance warf einen Blick auf das Buch und runzelte die Stirn.
    »Einige unserer Tischgenossen könnten sich aber trotz ihrer kleinen Fehler als nützlich erweisen«, fuhr er fort. »Mr Mayles zum Beispiel. Das ist ein Mann, dem nichts entgeht.«
    Constance nickte, und sie verfielen in Schweigen.
    »Also«, sagte sie schließlich, »der Dieb und Mörder hat Jordan Ambrose mit einer kleinkalibrigen Pistole getötet, um sich dann mit sinnloser Gewalt an der Leiche auszutoben.«
    »Ja.«
    »Aber der Rest des Modus Operandi, den du beschrieben hast – das gründliche Durchsuchen der Taschen, das peinlich genaue Abwischen aller Oberflächen –, passt nicht dazu.«
    »Genau.«
    »Ich wüsste nicht, dass ich in den Lehrbüchern schon einmal von einem solchen Vorgehen gelesen hätte.«
    »Ich auch nicht. Außer vielleicht bei einem einzigartigen Fall, den ich vor nicht allzu langer Zeit in Kansas hatte.«
    Es klopfte an der Tür, und Pendergast öffnete. Ihre Kabinenstewardess stand draußen im Flur.
    »Kommen Sie herein«, sagte Pendergast mit einer Handbewegung.
    Die Frau knickste leicht und trat ein. Sie war mittleren Alters und dünn, mit schwarzem Haar und tiefliegenden schwarzen Augen. »Pardon, Sir«, sagte sie mit osteuropäischem Akzent. »Ich habe mich gefragt, ob ich Ihnen in irgendeiner Weise behilflich sein kann.«
    »Danke, nein. Wir sind bestens versorgt.«
    »Vielen Dank, Sir. Ich werde nachher wiederkommen und die Betten aufschlagen.« Sie verbeugte sich leicht und zog sich nach der weiteren Andeutung eines Knickses zurück.
    Pendergast schloss die Tür und setzte sich wieder aufs Sofa.
    »Also wie wollen wir den Abend verbringen?«, fragte Constance.
    »Das abendliche Unterhaltungsprogramm an Bord ist reichhaltig. Steht dir der Sinn nach etwas Bestimmtem?«
    »Ich dachte, vielleicht die Rettungsbootübung.«
    »Sehr drollig. Aber bevor wir etwas unternehmen, haben wir noch eine Aufgabe zu lösen.« Pendergast wies auf einen dicken Computerausdruck, der neben der Weinliste lag. »An Bord dieses Schiffes befinden sich zweitausendsiebenhundert Passagiere, und wir haben nur sieben Tage, um den Mörder aufzuspüren und das Agozyen ausfindig zu machen.«
    »Ist das die Passagierliste?«
    Pendergast nickte. »Direkt aus der Datenbank des Schiffes. Mit Angaben über Beruf, Alter, Geschlecht und Zeitpunkt des Einschiffens. Wie schon erwähnt, die Besatzungsmitglieder habe ich bereits ausgeschlossen.«
    »Wie bist du da herangekommen?«
    »Mit großer Leichtigkeit. Ich habe einen der rangniedrigen Computer-Support-Mitarbeiter aufgesucht und ihm gesagt, ich käme von

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