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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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edles Holz und altes Messing. In der Mitte des gewaltigen Raums erhob sich eine bizarre Skulptur aus blassrosa Eis: Lord Nelson, fälschlicherweise in eine Toga gewandet.
    Vor der Bar des Casinos bog Mayles nach rechts ab und blieb vor einer nicht gekennzeichneten Tür stehen. Er zog eine Magnetkarte aus der Tasche, schob sie durch das Lesegerät neben der Tür, und das Schloss sprang auf. Nach einem raschen Blick nach links und rechts schlüpfte er durch den Türspalt, hinaus aus der lärmenden Betriebsamkeit.
    Der Raum, den er betrat, hatte keine Deckenlampen. Er wurde von hundert kleinen Monitoren erhellt, die in alle vier Wände eingelassen waren. Jeder zeigte das Casino aus einem anderen Blickwinkel: Aufnahmen aus der Vogelperspektive von Tischen, langen Reihen von Spielautomaten, Kassierern. Dieser Raum war die Überwachungszentrale, wo man Spieler, Croupiers und andere Casinoangestellte gleichermaßen wachsam im Auge behielt.
    Zwei Techniker, die Gesichter geisterbleich in dem bläulichen Licht, studierten prüfend die Bildschirme. Victor Hentoff, der Casinomanager, stand hinter ihnen und sah stirnrunzelnd auf die Monitore. Den Großteil der kommenden sechs Tage würde er damit zubringen, zwischen den drei Schiffscasinos hin und her zu pendeln, und er hatte schon so lange auf Überwachungsmonitore gestarrt, dass er die Augen fast ständig leicht zusammenkniff. Als er Mayles eintreten hörte, drehte er sich um.
    »Roger«, sagte er mit schroffer Stimme und streckte die Hand aus.
    Mayles griff in seine Tasche und zog einen verschlossenen Umschlag heraus.
    »Danke.« Hentoff riss den Umschlag mit einem Finger auf. Mehrere Blatt Papier kamen zum Vorschein. »Du liebe Güte«, meinte er, als er sie durchsah.
    »Viele niedrig hängende Früchte«, sagte Mayles. »Reif zum Pflücken.«
    »Wie wär’s mit einer kurzen Zusammenfassung?«
    »Sicher.« Bei allem, was Mayles sonst noch zu tun hatte, erwarteten die Casinoangestellten, dass er ihnen diskret eine Liste der echten Spielernaturen – oder potenziell leichter Beute – zukommen ließ, damit man sich besonders um sie kümmern und ihnen Honig um den Mund schmieren konnte. »Die Gräfin Westleigh ist wieder da, um sich ausnehmen zu lassen. Erinnern Sie sich noch an die Jungfernfahrt der
Oceania?
«
    Hentoff verdrehte die Augen. »Ich kann kaum glauben, dass sie danach noch mal wiedergekommen ist.«
    »Sie hat eine Schwäche für Jungfernfahrten. Und für Bakkarat-Dealer. Dann wäre da noch –«
    Plötzlich sah Hentoff nicht mehr Mayles an, sondern blickte über die Schulter des Kreuzfahrtdirektors. Im gleichen Moment bemerkte Mayles, dass der Lärmpegel im Raum stark angestiegen war. Er drehte sich um, Hentoffs Blick folgend, und sah mit Bestürzung, dass sein Tischgenosse Pendergast irgendwie in die Überwachungszentrale gelangt war und jetzt die Tür hinter sich schloss.
    »Ah, Mr Mayles«, sagte Pendergast. »Hier sind Sie also.«
    Die Bestürzung des Kreuzfahrtdirektors wuchs. Er irrte sich selten bei der Auswahl der Passagiere, die er an seinen Tisch bat, aber die Wahl dieses Mannes und seines Mündels war ein Fehler gewesen, den er nicht zu wiederholen gedachte.
    Pendergast ließ den Blick über die Monitore an den Wänden gleiten. »Eine reizende Aussicht haben Sie hier.«
    »Wie sind Sie hier reingekommen?«, fragte Hentoff scharf.
    »Nur ein kleiner Trick.« Pendergast machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Nun, Sie können hier nicht bleiben, Sir. In diesem Bereich haben Passagiere keinen Zutritt.«
    »Ich habe nur ein oder zwei kleine Fragen an Mr Mayles, dann bin ich schon wieder weg.«
    Der Casinomanager sah Mayles an. »Roger, kennen Sie diesen Passagier?«
    »Wir haben zusammen gegessen. Womit kann ich Ihnen helfen, Mr Pendergast?«, erkundigte sich Mayles mit einem einschmeichelnden Lächeln.
    »Was ich Ihnen gleich mitteilen werde, ist vertraulich«, sagte Pendergast.
    Oh nein, dachte Mayles und spürte, wie seine empfindsamen Nerven sich anspannten. Er hoffte, das würde keine Fortsetzung des morbiden Gesprächs bei Tisch werden.
    »Ich bin nicht nur an Bord der
Britannia
, um mich zu entspannen und die frische Luft zu genießen.«
    »Ach ja?«
    »Ich bin hier, um einem Freund einen Gefallen zu tun. Sehen Sie, meine Herren, diesem Freund ist etwas gestohlen worden – etwas von großem Wert. Das Objekt befindet sich gegenwärtig im Besitz eines Passagiers dieses Schiffes. Es ist meine Absicht, den Gegenstand aufzuspüren und dem

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