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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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davon?«, fragte Constance in mildem Tonfall. »Das Essen dort ist auch nicht besser.«
    Fassungslosigkeit ersetzte den Triumph im Gesicht der Aufseherin.
    »Du freches Luder …«
    Damit versetzte sie Constance eine Ohrfeige auf die rechte Wange.
    Constance war noch nie in ihrem Leben geschlagen worden. Sie versteifte sich einen Augenblick. Dann packte sie ihre Gabel und trat instinktiv einen Schritt vor. Erschrocken riss die Aufseherin die Augen auf und wich zurück.
    Langsam legte Constance die Gabel auf den Tisch zurück. Sie dachte an Marya und daran, dass sie ihr Verschwiegenheit geschworen hatte. Sie senkte den Blick. Marya starrte sie an, das Gesicht weiß wie die Wand. Die beiden anderen Frauen blickten geflissentlich auf ihre Teller.
    Ringsum setzte das leise Gemurmel der schleppenden Gespräche, das wegen der heftigen Streiterei verstummt war, wieder ein. Constance blickte hinüber zur Aufseherin und merkte sich ihr Gesicht. Dann stand sie, mit brennender Wange, vom Tisch auf und verließ die Messe.

[home]
21
    Der Erste Offizier Gordon LeSeur verspürte ein zunehmendes Gefühl der Besorgnis, als er Kempers klösterliches Büro betrat. Die vermisste Passagierin war nicht aufgetaucht, und der Ehemann hatte ein Treffen mit sämtlichen leitenden Offizieren verlangt. Commodore Cutter hatte sich in den vergangenen acht Stunden in seiner Kabine eingeschlossen, gab sich einer seiner düsteren Stimmungen hin, und LeSeur hatte keine Lust, ihn zu stören, weder wegen Evered noch irgendjemandem sonst. Stattdessen hatte er die Wache dem Zweiten Offizier übertragen und den Stellvertretenden Kapitän Carol Mason zu dem Treffen hinzugezogen.
    Evered ging mit hochrotem Kopf in dem beengten Raum auf und ab. Er sah aus, als stünde er am Rand der Hysterie. »Es ist nach vier Uhr nachmittags«, sagte er mit leicht bebender Stimme zu Kemper. »Es ist jetzt acht gottverdammte Stunden her, dass ich Sie auf das Verschwinden meiner Frau aufmerksam gemacht habe.«
    »Mr Evered«, begann der Chef des Sicherheitsdienstes, »das Schiff ist groß, es gibt viele Orte, wo sie sein …«
    »Das haben Sie alles bereits gesagt«, sagte Evered und hob die Stimme. »
Aber sie ist noch nicht zurück
. Ich habe die Durchsagen gehört, so wie alle anderen an Bord, ich habe das kleine Foto gesehen, das Sie im Bordfernsehen gebracht haben. Die Sache sieht ihr gar nicht ähnlich, sie würde nie so lange fortbleiben, ohne mich zu benachrichtigen. Ich fordere eine Durchsuchung des Schiffes.«
    »Lassen Sie mich Ihnen versichern …«
    »Zum Teufel mit Ihren Versicherungen! Sie kann irgendwo gestürzt sein, verletzt, außerstande, nach Hilfe zu rufen oder an ein Telefon zu kommen. Sie kann …« Er atmete schwer, wischte sich mit dem Handrücken eine Träne von der Wange. »Sie müssen die Küstenwache benachrichtigen, die Polizei, die müssen hierherkommen.«
    »Mr Evered«, sagte der Stellvertretende Kapitän und übernahm damit, sehr zu LeSeurs Erleichterung, ruhig das Kommando. »Wir befinden uns mitten auf dem Atlantischen Ozean. Selbst wenn dieser Fall in den Zuständigkeitsbereich der Polizei oder der Küstenwache fiele – was nicht zutrifft –, könnten die uns nicht erreichen. Also, Sie müssen mir glauben, wenn ich sage, dass wir über bewährte Verfahren zum Umgang mit solchen Situationen verfügen. Es besteht eine fast hundertprozentige Chance, dass Ihre Frau aus irgendeinem Grund nicht gefunden werden möchte. Wir müssen die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass sie mit jemand anderem zusammen ist.«
    Evered zeigte mit zittrigem Finger auf LeSeur. »Ich habe ihm heute Morgen gesagt, dass meine Frau so etwas nicht tut. Und ich verbitte mir eine solche Unterstellung, ob nun von Ihnen oder irgendjemandem sonst.«
    »Ich unterstelle gar nichts, Mr Evered«, sagte Mason mit ruhiger, fester Stimme. »Ich sage nur, dass es keinen Grund gibt, sich aufzuregen. Glauben Sie mir, statistisch gesehen, sind Sie an Bord dieses Schiffes sogar sicherer als bei sich zu Hause. Abgesehen davon, nehmen wir die Sicherheit ernst, und angesichts der Natur des Problems
werden
wir eine Durchsuchung des Schiffes durchführen. Sofort. Ich werde sie selbst leiten.«
    Masons ruhige, kompetent wirkende Stimme und ihre beschwichtigenden Sätze erzielten die beabsichtigte Wirkung. Evered war zwar immer noch rot im Gesicht und atmete schwer, aber nach einem Moment nickte er erleichtert. »Das habe ich doch von Anfang an gefordert.«
     
    Nachdem Evered

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