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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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elektronisches Piepsen, dann wechselte die Leuchtdiode am Türschloss von Rot auf Grün. Nach einem weiteren kurzen Blick den Flur hinunter schlüpfte Pendergast in die Suite, zog die Tür hinter sich ins Schloss und lauschte aufmerksam. Lionel Brock war, wie er sich bereits vergewissert hatte, beim Essen; die Kabine war leer, still und dunkel.
    Er zog eine kleine Taschenlampe aus der Jackentasche und ging durch die Suite. Die vier royalen Suiten waren zwar nicht so groß wie die Duplex- und Triplex-Appartements; aber sie waren recht breit, nahmen die Hälfte der vorderen Aufbauten von Deck 12 beziehungsweise 13 ein und boten einen Blick aufs Vorschiff. Laut Deckplan, den Pendergast studiert hatte, verfügten die Suiten über ein großes Wohnzimmer, Esszimmer, Kitchenette, Gäste- WC sowie zwei Schlafzimmer mit angrenzenden Bädern.
    Leise ging er durch das Wohnzimmer und leuchtete mit der Taschenlampe auf alle Oberflächen. Der Raum war penibel aufgeräumt; das Zimmermädchen hatte vor kurzem erst saubergemacht. Der Papierkorb war leer. Nur eines weckte entfernt Pendergasts Interesse: das frisch gewechselte Kopfkissen auf einer Seite des Ledersofas. Laut Passagierliste bewohnte Brock das Zimmer allein.
    Nur eine ungeöffnete Flasche Taittinger, die in einem Sektkübel mit halb geschmolzenem Eis auf einem Podest stand, deutete darauf hin, dass die Suite bewohnt war.
    Pendergast zog ein Paar Latexhandschuhe über, durchsuchte die Schubläden der Beistelltische und des Schreibtischs, fand darin jedoch nur Schiffsbroschüren und Fernbedienungen für den Fernseher und den DVD -Player. Er hob die Bilder leicht von der Wand, spähte hinter jedes, fand nichts. Dann trat er ans vordere Panoramafenster und zog leise den Vorhang zurück. Weit, weit unter ihm durchpflügte der Bug der
Britannia
die sturmgepeitschte See. Das Wetter hatte sich immer mehr verschlechtert, und das langsame Rollen war nun deutlicher ausgeprägt.
    Pendergast trat vom Fenster zurück und ging zur Kitchenette. Auch sie wirkte unbenutzt; Brock nahm seine Mahlzeiten offensichtlich immer in einem der vielen Restaurants ein. Im Kühlschrank standen zwei weitere Flaschen Champagner, sonst nichts. Rasch durchsuchte Pendergast die Schubfächer der Küchenschränke, fand aber nichts außer Besteck und Geschirr. Dann trat er ins Esszimmer, ins Gäste- WC , untersuchte sie rasch. Als Nächstes die Wandgarderobe. Keiner der Räume enthielt irgendetwas von Interesse.
    Er kehrte ins Wohnzimmer zurück und lauschte. Alles war still. Er sah auf die Uhr: Viertel nach acht. Brock hatte eine Reservierung für die Acht-Uhr-Sitzung im
King’s Arms
und kam deshalb frühestens in anderthalb Stunden zurück.
    Die Schlafzimmer lagen an Steuerbord. Eine Tür war geschlossen, die andere stand offen. Pendergast schritt durch die geöffnete Tür, lauschte nochmals und trat ein. Das Schlafzimmer ähnelte seinem: Kingsize-Bett mit extravagantem Himmel, zwei Nachttische, ein Schrank, kleiner Schreibtisch mit Stuhl, eine begehbare Ankleide und eine Tür, die zweifellos zum angrenzenden Bad führte.
    Nach einer Viertelstunde hatte er das Zimmer schließlich gründlich durchsucht. Rascher jetzt, ging er ins Badezimmer und inspizierte die Toilettenartikel. Wieder fand er nichts als die Bestätigung dessen, was er bereits vermutet hatte: Brock benutzte gern
Floris Elite
.
    Am anderen Ende des Bades befand sich ein kleines Ankleidezimmer mit einer Tür, die zum zweiten Schlafzimmer führte. Pendergast wollte das Zimmer nur kursorisch durchsuchen – es kam ihm immer wahrscheinlicher vor, dass sich die Indizien, falls Brock sich hatte etwas zuschulden kommen lassen, anderswo als auf der
Britannia
finden würden.
    Die Tür war verschlossen.
    Er ging zurück ins Wohnzimmer und versuchte, die andere Tür zum zweiten Schlafzimmer zu öffnen. Auch sie war verschlossen.
    Höchst interessant.
    Er kniete nieder und untersuchte im Schein der Taschenlampe das Schloss. Es war ein einfaches Schloss, das kaum Widerstand leisten würde. Er zog einen Dietrich, der einer kleinen Drahtbürste ähnelte, aus der Tasche und schob ihn ins Schloss; kurz darauf bewies ein leises Klicken, dass es funktionierte. Er legte die Hand auf den Türknauf und schob die Tür langsam in das dunkle Zimmer.
    »Eine Bewegung, und Sie sind tot!«, kam eine barsche Stimme aus dem Dunkel.
    Pendergast rührte sich nicht vom Fleck.
    Ein Mann trat hinter der Tür hervor, eine Waffe im Anschlag. Aus dem stockdunklen Schlafzimmer

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