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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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gegangen war, standen die drei schweigend da. Schließlich atmete der Sicherheitschef tief durch und wandte sich an Mason. »Nun, Captain?«
    Der Stellvertretende Kapitän warf einen nachdenklichen Blick auf den leeren Durchgang. »Können wir uns irgendwie die psychiatrische Vorgeschichte von Mrs Evered besorgen?«
    Schweigen. »Sie glauben doch nicht …?«, fragte Kemper.
    »So was lässt sich nie ausschließen.«
    »Rechtlich gesehen, müssten wir dafür ihren Ehemann einschalten«, sagte Kemper. »Diesen Schritt würde ich aber nur höchst ungern tun, dafür müssten wir erst sicher sein, dass sie … nicht mehr auf dem Schiff ist. Mist! Wir haben schon Probleme mit der Moral der Crew wegen dieses verrückten Zimmermädchens – ich hoffe bei Gott, dass wir die Frau finden.«
    Mason nickte. »Ich auch. Mr Kemper, bitte organisieren Sie eine Level-zwei-Suche.« Sie blickte zu LeSeur. »Gordon, ich möchte, dass Sie persönlich mit Mr Kemper zusammenarbeiten.«
    »Gewiss, Sir«, sagte LeSeur. Innerlich zuckte er zusammen. Eine Level-zwei-Durchsuchung – das bedeutete sämtliche Gesellschaftsräume, Besatzungsunterkünfte und den gesamten Unterdecks-Bereich des Schiffes – im Grunde alles, bis auf die Suiten. Selbst wenn man alle Sicherheitskräfte mobilisierte, würde das einen ganzen Tag dauern, mindestens. Und tief unten im Schiff gab es einige Bereiche, bei denen eine Untersuchung nicht erfolgreich durchgeführt werden konnte.
    »Es tut mir leid, Gordon«, sagte Mason, weil sie seinen Gesichtsausdruck verstanden hatte. »Aber wir müssen diese Maßnahme ergreifen. Stehender Befehl.«
    Stehender Befehl
, dachte er etwas verdrießlich. Aber mehr war es im Grunde ja nicht: eine reine Formsache. Die Passagierkabinen konnten nur im Rahmen einer Level-drei-Suche überprüft werden, und die musste Commodore Cutter autorisieren. So eine Durchsuchung war noch auf keinem Schiff durchgeführt worden, auf dem LeSeur gefahren war, nicht mal, als jemand über Bord gegangen war. Und insgeheim hielt er Mrs Evered ja auch für nichts anderes: eine Springerin. Selbstmord kam auf See öfter vor, als den Passagieren klar war. Vor allem auf Jungfernfahrten, die von viel Publicityrummel begleitet wurden, gab es Menschen, die stilvoll das Zeitliche segnen wollten. Eine riesengroße Ironie, denn der Kreuzfahrtsbranche lag ja daran, dergleichen unter den Teppich zu kehren und alles zu tun, um es von den übrigen Passagieren fernzuhalten. Statt stilvoll das Zeitliche zu segnen, war Mrs Evered vielleicht fünfhundert Seemeilen hinter ihnen tausend Faden tief …
    Es klopfte; LeSeur schreckte aus seinen Gedanken. Als er sich umwandte, stand ein Mann vom Sicherheitsdienst in der Tür. »Mr Kemper, Sir?«
    »Ja?«, antwortete Kemper.
    »Sir«, sagte der Mann nervös, »zwei Dinge.« Er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, wartete.
    »Was ist?«, herrschte Kemper ihn an. »Sehen Sie nicht, dass ich in einer Besprechung bin?«
    »Das Zimmermädchen, das durchgedreht ist … sie, ähm, sie hat sich umgebracht.«
    »Wie?«
    »Sie hat sich von ihren Fesseln befreit und …« Er zögerte.
    »Und was?«
    »… hat einen großen Holzsplitter von ihrem Bettrahmen herausgebrochen und sich in die Augenhöhle gerammt. Ist bis ins Gehirn eingedrungen.«
    Schweigen senkte sich über den Raum. Diese Information musste erst verarbeitet werden, dann schüttelte Kemper den Kopf.
    »Mr Kemper«, sagte LeSeur, »vielleicht sollten Sie mit dem Passagier in der Suite sprechen, die das Zimmermädchen zuletzt gereinigt hat. Möglicherweise gab es da irgendeine unangenehme Begegnung, einen Unfall vielleicht … Ich war mal auf einem Kreuzfahrtschiff, auf dem ein Passagier das Zimmermädchen, das zum Saubermachen in die Kabine kam, brutal vergewaltigt hat.«
    »Wird gemacht, Sir.«
    »Gehen Sie umsichtig vor.«
    »Selbstverständlich.«
    Schweigen. Dann wandte sich Kemper erneut dem nervösen Sicherheitsbeamten zu. »Sie erwähnten eine zweite Sache.«
    »Ja, Sir.«
    »Also, worum geht’s?«, fragte Kemper brüsk.
    »Es gibt da noch etwas, das Sie sich ansehen sollten.«
    »Was?«
    Der Mann zögerte. »Es tut mir leid, aber das müssen Sie sich selbst ansehen, Sir. Es könnte mit der vermissten Passagierin zusammenhängen.«
    »Wo ist das?«, unterbrach Mason mit Schärfe in der Stimme.
    »Auf dem Wetterdeck, achtern von der
St. James-
Einkaufspassage.«
    »Gehen Sie voran«, sagte Mason knapp. »Wir kommen alle mit.«
    Kemper trat zur

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