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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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eine Filipina mittleren Alters.
    »Ich hab dich noch nie gesehen«, sagte Nika mit starkem Akzent.
    »Ich bin den Kabinen auf Deck 8 zugeteilt«, antwortete Constance und bemühte sich ihrerseits um einen unüberhörbaren deutschen Akzent.
    Nika nickte. »Du aufpassen. Das hier nicht deine Messe.
Sie
dich nicht darf sehen.« Mit einem Nicken deutete sie auf eine untersetzte Frau mit Frauenbart und krisseligem, wasserstoffblondem Haar, die in einer entfernten Ecke stand und den Raum mit finsterer Miene überblickte.
    Die Frauen unterhielten sich in einem seltsamen Sprachengemisch mit vielen eingestreuten englischen Wörtern, offenbar die Lingua franca auf den Servicedecks der
Britannia
. Die meisten Gespräche drehten sich um das Zimmermädchen, das durchgedreht war und sich verstümmelt hatte.
    »Wo ist sie jetzt?«, fragte Constance. »Ist sie vom Schiff evakuiert worden?«
    »Ist zu weit weg von Land für Hubschrauber«, antwortete Nika. »Sie auf Krankenstation eingeschlossen. Und jetzt
ich
muss Hälfte von ihre Zimmer machen.« Sie blickte düster drein. »Ich wusste, dass Schwierigkeiten mit Juanita geben. Sie immer davon geredet, was sie in Zimmern von Passagiere gesehen, hat Nase in Sachen gesteckt, die sie nix gehen an. Gutes Zimmermädchen nix sehen, nix erinnern, macht nur Job und hält Mund.«
    Dass Nika sich selbst an letzteren Ratschlag hielt, bezweifelte Constance allerdings.
    Nika redete weiter. »Gestern – wie sie da bei Mittagessen geredet! Alles über Suite mit Riemen aus Leder an Bett und Vibrator in Schublade. Wieso sie guckt in Schublade? Warum sie so neugierig? Und jetzt muss ich Hälfte von ihre Zimmer machen. Das hier Jonas-Schiff.«
    Den Mund zu einem deutlichen Ausdruck des Missfallens verzogen, lehnte sie sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie hatte ihren Standpunkt dargelegt.
    Viele murmelten und nickten zustimmend.
    Ermutigt fuhr Nika fort: »Ist auch Passagier von Schiff verschwunden. Schon gehört? Vielleicht sie von Bord gesprungen. Das hier Jonas-Schiff, das ich kann euch sagen!«
    Constance sprach leise, um Nikas Redestrom zu unterbrechen.
    »Marya hat mir gesagt, dass du in den größeren Kabinen arbeitest. Da hast du doch Glück – ich habe nur die Standardkabinen.«
    »Glück?« Nika sah sie ungläubig an. »Nur doppelt Arbeit.«
    »Aber die Trinkgelder sind besser, stimmt’s?«
    »Reiche geben kleinste Trinkgelder von allen«, meinte Nika verächtlich. »Die nur schimpfen, wollen alles umsonst. Dieser ρυπαρóς in Triplex-Appartement, ich muss dreimal an Tag zurückkommen, um Bett neu zu machen.«
    Ein Glückstreffer. Einer der Männer auf Pendergasts Liste – Scott Blackburn, der Internet-Milliardär – hatte eine der beiden Triplex-Suiten gebucht. »Meinst du Mr Blackburn?«, fragte sie.
    Nika schüttelte den Kopf. »Nein. Blackburn noch schlimmer! Hat eigenes Zimmermädchen, sie macht Wäsche selbst. Sie mich wie Dreck behandeln, als wäre ich
ihr
Zimmermädchen. Ich jetzt auch müssen das Triplex saubermachen, wegen Juanita.«
    »Er hat sein eigenes Zimmermädchen mitgebracht?«, fragte Constance. »Warum?«
    »Er bringen
alles
mit! Eigenes Bett, eigene Teppiche, eigene Statuen, eigene Gemälde, sogar eigenes Klavier.« Nika schüttelte den Kopf. »Pah! Hässliche Sachen! Hässlich und ρυπαρóς .«
    »Wie bitte?« Constance tat, als kenne sie das Wort nicht.
    »Reiche Leute verrückt.« Wieder fluchte Nika auf Griechisch.
    »Wie ist denn so sein Freund, Terrence Calderón, nebenan?«
    »Ach der! Er okay. Gibt gut Trinkgeld.«
    »Machst du auch seine Suite sauber? Hat er auch seine eigenen Sachen mitgebracht?«
    Sie nickte. »Ein paar. Gestern Abend ich war in Suite von …«
    »He!«, ertönte eine Stimme direkt hinter ihnen. Constance wandte sich um – und sah die Aufseherin, die hinter ihr stand; sie hatte die Hände in die ausladenden Hüften gestemmt und blickte sie finster an.
    »Auf!«, sagte die Frau.
    »Sprechen Sie mit mir?«, antwortete Constance.
    »
Auf
, habe ich gesagt!«
    Ruhig stand Constance auf.
    »Ich habe dich hier noch nie gesehen«, sagte die Frau in selbstgewissem Ton. »Wie heißt du?«
    »Rülke«, sagte Constance. »Leni Rülke.«
    »Wo arbeitest du?«
    »In den Deck-8-Kabinen.«
    Ein Ausdruck bitteren Triumphs trat in die Gesichtszüge der Frau. »Hab ich’s mir doch gedacht. Du weißt, dass du hier nicht essen darfst. Geh zurück zur Kantine auf Deck D, wo du hingehörst.«
    »Und was hätte ich

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