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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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um Colin Fearing handelt?«
    »Halbwegs sicher. Der Doorman des Gebäudes, in dem Fearing wohnte, hat ihn eindeutig identifiziert, und ich halte ihn für einen glaubhaften Zeugen. Zwei Mieter, die Fearing gut kannten, haben die Leiche ebenfalls identifiziert. Sie weist die richtige Tätowierung und das richtige Muttermal auf. Nur um sicherzugehen, haben wir DNA -Tests bestellt, aber ich würde meine Karriere darauf verwetten, dass es sich um Colin Fearing handelt.«
    »Die erste Leiche – der Selbstmörder, der Brückenspringer? Diejenige, die Dr. Heffler als Fearing identifizierte? Wie konnte das also passieren?«
    Beckstein räusperte sich. »Wie es scheint, hat Dr. Heffler einen Fehler gemacht – einen verständlichen Fehler unter den Umständen«, fügte er hastig hinzu. »Ich hätte die Identifizierung durch eine Schwester sicherlich ebenfalls als maßgeblich akzeptiert.«
    »Faszinierend«, murmelte Pendergast.
    »Was?«, fragte D’Agosta.
    »Ich frage mich, an welcher Leiche Dr. Heffler dann in Wirklichkeit die Autopsie vorgenommen hat.«
    »Ja.«
    »Eine derartige Fehlidentifikation«, sagte Beckstein, »ist gar nicht so ungewöhnlich. Ich habe das schon mehrmals erlebt. Wenn man die Trauer und den Schock der Angehörigen mit den unvermeidlichen Veränderungen, die der Tod an der Leiche verursacht, kombiniert – vor allem bei längerem Verbleiben in Wasser oder der Verwesung unter heißer Sonne …«
    »Richtig, richtig«, sagte D’Agosta hastig. »Außer dass die externen Indizien darauf hindeuten, dass es sich hier um vorsätzlichen Betrug handelt. Obendrein war Dr. Heffler auch nachlässig, was die Überprüfung der Identität der
Schwester
betrifft.«
    »Fehler passieren nun mal«, sagte Beckstein lahm.
    »Ich habe festgestellt, dass Arroganz, an der es Dr. Heffler gewiss nicht mangelt«, meldete sich Pendergast zu Wort, »der Dünger des Weinbergs der Fehlerhaftigkeit ist.«
    D’Agosta versuchte noch, den Satz zu verstehen, als Beckstein ihnen bedeutete, ihm in den Obduktionssaal zu folgen. Drinnen lag Fearings Leiche auf einer Rollbahre unter grellem Licht. D’Agosta war enorm erleichtert, als er sah, dass die Leiche von einem weißen Plastiklaken verdeckt wurde.
    »Ich habe noch nicht angefangen, daran zu arbeiten«, sagte Beckstein. »Wir warten noch auf das Eintreffen eines Pathologen und eines Assistenten. Entschuldigen Sie bitte die Verzögerung.«
    »Nicht nötig«, sagte D’Agosta ein wenig hastig. »Wir sind dankbar, dass Sie diese Eilsektion durchführen. Die Leiche wurde erst um Mitternacht eingeliefert, richtig?«
    »Stimmt. Ich habe die vorbereitenden Maßnahmen durchgeführt und dabei an der Leiche einige, äh, Merkwürdigkeiten festgestellt.« Beckstein fingerte an der Ecke des Lakens. »Darf ich?«
    Merkwürdigkeiten
. D’Agosta konnte sich schon vorstellen, was das für Merkwürdigkeiten waren. »Na ja …«
    »Mit dem größten Vergnügen!«, sagte Pendergast.
    D’Agosta wappnete sich, atmete durch den Mund und entspannte sich. Das hier würde hässlich werden. Eine bereits dunkel schillernde, aufgedunsene Leiche, Fleisch, das von Knochen getrennt würde, Fett, das schmolz, Flüssigkeiten, die abliefen … Gott, wie er Leichen hasste!
    Kurzes Geraschel von Plastik, dann schlug Beckstein das Laken zurück. »Bitte.«
    D’Agosta zwang sich, sich auf den Leichnam zu konzentrieren. Und staunte nicht schlecht.
    Es handelte sich um die Leiche einer normal aussehenden Person, sauber, makellos und so frisch, dass sie auch hätte schlafen können. Das Gesicht war glattrasiert, das Haar gekämmt und gegelt, der einzige Beweis des Todes eine hässliche Schusswunde oberhalb des rechten Ohrs und einige Zweige und Blätter, die an der Schädelrückseite am Haar festklebten.
    D’Agosta schaute zu Pendergast und sah, dass er genauso erstaunt war wie er.
    »Na bitte!«, sagte D’Agosta, ungeheuer erleichtert. »So viel zu unseren Zombies und lebenden Leichen, Pendergast. Wie ich immer gesagt habe: Die ganze Sache ist ein schlechter Scherz – ausgedacht vom Ville. Der Bursche ist wahrscheinlich von einer Party der falschen Zombies nach Hause gegangen und wurde von einem Straßenräuber kaltgemacht.«
    Pendergast sagte gar nichts dazu, sondern nahm die Leiche genau in Augenschein.
    D’Agosta wandte sich zu Beckstein um. »Können Sie den Todeszeitpunkt bestimmen?«
    »Die Analprobe deutet darauf hin, dass der Mann ungefähr zweieinhalb Stunden tot war, als er im Inwood Hill Park

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