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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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dieses Wesens endeten oftmals tödlich. Die zurückgelassenen Leichname wurden in furchtbaren Haltungen aufgefunden, verstümmelt auf die abscheulichste Weise, die man sich vorstellen kann. Andere sind einfach verschwunden – auf Nimmerwiedersehen.«
    »Auf welche Weise genau wurden die Leichen verstümmelt?«
    »Ausgeweidet, wobei bestimmte Gliedmaßen abgeschnitten wurden – am häufigsten Mittelfinger und Zehen; so steht es jedenfalls in der Zeitung. Die
Sun,
Lieutenant, war nicht für ihre Seriosität bekannt. Mit ihr begann die sogenannte ›yellow press‹. Sehen Sie, sie wurde auf gelblichem Papier gedruckt, weil dieses damals am billigten war. Das Bleichen und Zurechtschneiden machte in jenen Tagen gut zwanzig Prozent der Kosten des Zeitungsdrucks aus …«
    »Höchst interessant«, warf Pendergast ruhig ein. »Bitte fahren Sie fort, Mr. Wren.«
    Wieder Blättern und Stirnrunzeln. »Wenn man diesen Geschichten glauben will, wurden allem Anschein nach vier Personen von diesem sogenannten blindwütigen Wesen ermordet.«
    »Vier Personen? Und dann wird von ›der Bürgerschaft New Yorks‹ gesprochen?«
    »Wie gesagt, Lieutenant, die
Sun
war ein Revolverblatt. Übertreibungen waren ihr Markenzeichen. Die Artikel müssen mit Vorsicht genossen werden.«
    »Wer waren die getöteten Personen?«
    »Die erste Person, die ausgeweidet wurde, wurde nicht identifiziert. Bei der zweiten handelt es sich um einen Landschaftsarchitekten namens Phipps Gormly. Bei der dritten um einen hochrangigen Mitarbeiter der Parkbehörde, ebenfalls ein hochangesehener Bürger, der offenbar einen Abendspaziergang machte. Ein gewisser Cornelius Sprague. Die kurz aufeinanderfolgenden Morde an zwei angesehenen Bürgern lösten einen Aufschrei der Empörung in der Bevölkerung aus. Beim vierten Opfer – der Mord fand fast unmittelbar im Anschluss an den dritten statt – handelte es sich um den Verwalter eines örtlichen Anwesens, des Sommerhauses der Familie Straus in Inwood Hill. Das Seltsame an diesem letzten Mord ist, dass der Verwalter einige Monate zuvor verschwunden war, ehe man seine Leiche fand. Aber er war gerade erst getötet worden.«
    D’Agosta rutschte auf dem Stuhl herum. »Ausgeweidet? Und die Finger und Zehen abgeschnitten, sagten Sie?«
    »Bei den anderen Opfern, ja. Aber der Verwalter war nicht ausgeweidet worden. Er wurde blutüberströmt aufgefunden, mit einem Messer in der Brust. Laut den Zeitungen hätte er sich die Wunde auch selbst zufügen können.«
    »Wie lautet Ihr Fazit?«, fragte D’Agosta.
    »Wie es scheint, stürmte die Polizei das Ville und nahm mehrere Personen fest, die später wegen Mangels an Beweisen wieder entlassen werden mussten. Die Hausdurchsuchungen ergaben nichts, und die Fälle wurden nie gelöst. Es wurde kein Zusammenhang zwischen dem Ville und den Morden festgestellt, außer dass es unweit der Tatorte liegt. Langsam gerieten die Geschichten über watschelnde, blindwütige Wesen in Vergessenheit, und die Berichte über Tieropfer wurden relativ selten – das Ville hielt sich offenbar bedeckt. Bis heute natürlich. Aber nun das Interessanteste von allem, etwas, das ich dadurch aufdecken konnte, dass ich viele andere historische Artikel als Querlektüre las. Wie es scheint, wollte die Familie Straus im Jahre 1901 einen großen nördlichen Teil des Inglewood Hill roden lassen, damit sie einen besseren Blick auf den Hudson River hatte. Sie stellte einen Landschaftsarchitekten ein, der die Neuanpflanzungen in besonders elegantem Stil entwerfen sollte. Raten Sie mal, wie der Mann hieß?«
    Kurzes Schweigen. »Doch nicht Phipps Gormly?«, sagte Pendergast.
    »Derselbe. Und möchten Sie raten, wie der hochrangige Mitarbeiter der Parkbehörde hieß, der mit der Rodung des Geländes befasst war?«
    »Cornelius Sprague.« Pendergast setzte sich in seinen Sessel, beugte sich vor und verschränkte die Hände. »Wenn die Pläne, den Park zu roden, durchgekommen wären – wäre das Ville davon betroffen gewesen?«
    Wren nickte. »Das Ville stand mitten im Weg. Die Gebäude wären zweifellos abgerissen worden.«
    D’Agosta blickte von Pendergast zu Wren und wieder zurück. »Wollen Sie damit sagen, dass das Ville diese Leute ermordet hat, um die Familie Straus davon abzuhalten, ihre Pläne zur Neugestaltung der Gartenanlagen weiterzuverfolgen?«
    »Ermordet – oder
arrangiert,
dass sie ermordet wurden. Die Polizei konnte nie einen Zusammenhang herstellen. Die Botschaft kam allerdings an, laut und

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