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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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deutlich. Denn das Vorhaben, den Park neu zu gestalten, wurde offensichtlich fallengelassen.«
    »Sonst noch etwas?«
    Wren blätterte in seinen Unterlagen. »Die Zeitungsartikel sprechen von einer ›teuflischen Sekte‹ im Ville. Die Angehörigen lebten angeblich zölibatär und hielten ihre Anzahl aufrecht, indem sie Leute von der Straße und gesellschaftliche Außenseiter anwarben oder zwangsrekrutierten.«
    »Die Sache wird immer merkwürdiger«, murmelte Pendergast und drehte sich zu D’Agosta um. »›Blindwütige Erscheinung‹ … Unterscheidet sich nicht sehr von dem, was Sie da angegriffen hat, was, Vincent?«
    D’Agosta blickte finster drein.
    Pendergast fiel in tiefes Schweigen. Irgendwo in den Tiefen der großen Villa ertönte das altmodische Läuten eines Telefons.
    Pendergast erhob sich. »Es wäre nützlich, die sterblichen Überreste eines der Opfer in die Finger zu bekommen.«
    D’Agosta verzog das Gesicht. »Gormly und Sprague wurden vermutlich in Familiengräbern bestattet. Da bekommen Sie niemals die Erlaubnis zur Exhumierung.«
    »Ah. Aber das vierte Opfer, der Verwalter der Familie Straus – der vermeintliche Selbstmörder –, es könnte doch sein, dass er seine Geheimnisse leichter preisgibt. Und wenn ja, dann haben wir Glück. Denn von allen Leichen ist seine von größtem Interesse für uns.«
    »Und warum?«
    Pendergast lächelte matt. »Was glauben Sie denn, mein lieber Vincent?«
    D’Agosta runzelte ärgerlich die Stirn. »Verdammt noch mal, Pendergast, mir brummt der Schädel. Ich bin nicht in Stimmung, Sherlock Holmes zu spielen.«
    Ein Ausdruck der Enttäuschung huschte über Pendergasts Züge. »Nun gut«, sagte er nach einem Moment. »Hier nun die hervorstechenden Punkte. Im Gegensatz zu den anderen wurde die Leiche nicht ausgeweidet. Sie war mit Blut bedeckt, die Kleidung zerlumpt. Möglicherweise war es Selbstmord. Und die Leiche wurde
als letzte gefunden
. Nach ihrer Entdeckung hörten die Morde auf. Außerdem könnte ich noch darauf hinweisen, dass der Verwalter mehrere Monate vor dem Beginn der Mordserie verschwand – wo war er? Vielleicht wohnte er ja im Ville.« Er setzte sich im Sessel zurück.
    D’Agosta betastete die Beule auf seinem Kopf. »Und was wollen Sie damit sagen?«
    »Dass der Verwalter nicht das Opfer war – sondern der
Täter

    Wider Willen spürte D’Agosta einen Kitzel der Erregung. »Reden Sie weiter.«
    »Auf großen Anwesen wie dem, von dem wir hier sprechen, war es üblich, dass das Dienstpersonal und die Arbeiter ein eigenes Familiengrab besaßen, in dem die Verstorbenen bestattet wurden. Wenn in dem alten Sommerhaus der Familie Straus eine solche Grabstätte existiert, könnten wir die sterblichen Überreste des Verwalters womöglich dort finden.«
    »Aber Sie beziehen sich nur auf einen Artikel aus einer Zeitung. Es besteht keinerlei Zusammenhang. Niemand wird einen Antrag auf Exhumierung aufgrund solch zweifelhafter Indizien genehmigen.«
    »Wir können das ja inoffiziell regeln.«
    »Bitte sagen Sie mir nicht, Sie haben vor, ihn bei Nacht auszugraben.«
    Eine knappe, bejahende Neigung des Kopfs.
    »Halten Sie sich eigentlich nie an die Regeln?«
    »Nur selten, fürchte ich. Eine sehr schlechte Angewohnheit, aber eine, die ich nur schwer ablegen kann.«
    Proctor erschien in der Tür. »Sir?« Seine tiefe Stimme klang betont neutral. »Einer unserer Informanten in der Stadt hat sich gemeldet. Es hat neue Entwicklungen gegeben.«
    »Lassen Sie uns daran teilhaben, wenn ich bitten darf.«
    »Im Gotham Press Club hat sich ein Mord ereignet, eine Reporterin namens Caitlyn Kidd. Der Täter ist verschwunden, aber viele Zeugen schwören, dass es sich bei dem Mörder um William Smithback handelte.«
    »Smithback!«, rief Pendergast und stand plötzlich auf.
    Proctor nickte.
    »Wann?«
    »Vor anderthalb Stunden. Außerdem befindet sich Smithbacks Leiche nicht mehr im Leichenschauhaus. Seine Frau hat dort nachgeschaut und eine Szene gemacht, weil die Leiche verschwunden war. Anscheinend fanden sich an deren Stelle irgendwelche, äh, Voodoo-Andenken.«
    Proctor hielt kurz inne und faltete die großen Hände vor der Anzugjacke.
    Furcht und Schrecken ergriffen D’Agosta. Das alles war passiert – und er war ohne Pieper, ohne Handy.
    »Verstehe«, murmelte Pendergast, dessen Gesicht plötzlich leichenblass war. »Was für eine furchtbare Wendung der Ereignisse.« Geradezu im Flüsterton, an niemanden im Besonderen gerichtet, fügte er hinzu:

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