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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Hudson es sich so lange mit einem alkoholfreien Getränk gemütlich macht.« Maurice begleitete Hudson hinaus auf den Flur.
    »Was um alles in der Welt haben Sie angestellt, dass er so …«, Hayward suchte nach dem treffenden Wort, »… demütig ist?«
    »Eine Variante des Stockholm-Syndroms. Zunächst bedroht man jemandes Leben, dann verschont man ihn großmütig. Der bedauernswerte Kerl hat den Fehler begangen, sich bei seinem einigermaßen unüberlegten Erpressungsversuch mit einer geladenen Schusswaffe in meiner Garage zu verstecken.«
    Hayward zuckte innerlich zusammen. Wieder einmal wurde ihr bewusst, warum sie Pendergasts Methoden so unappetitlich fand. »Wie dem auch sei, er arbeitet jetzt für uns. Und der erste Auftrag, den ich ihm gegeben habe, bestand darin, eine Liste mit Pharmaunternehmen im Umkreis von fünfzig Meilen des Hauses der Doanes zusammenzustellen – basierend auf der Annahme, dass fünfzig Meilen die äußerste Entfernung ist, die ein Papagei, der entfliegt, zurücklegt. Jetzt müssen wir noch eines tun: Ihre Liste mit jenen Unternehmen vergleichen, für die Blackletter beratend tätig war.« Pendergast hielt die zwei Seiten in die Höhe und blickte zwischen ihnen hin und her. Plötzlich verhärteten sich seine Gesichtszüge. Er ließ die Hand, die das Blatt hielt, sinken; sein Blick traf Haywards.
    »Wir haben eine Übereinstimmung: Longitude Pharmaceuticals.«

51
    Baton Rouge
    Das Haus, ein in freundlichem Gelb gestrichenes Stuckgebäude mit weißem Zierrat, stand in einem restaurierten Viertel am Rande der Spanish Town von Baton Rouge; der kleine Vorgarten war ein wahres Tulpenmeer. Laura Hayward folgte Pendergast auf dem Weg aus Ziegelsteinen zur Haustür. Misstrauisch musterte sie das große Schild BETTELN UND HAUSIEREN VERBOTEN ! Das war kein gutes Omen, außerdem wurmte es sie, dass Pendergast ihren Vorschlag, vorher anzurufen, um einen Termin zu vereinbaren, abgelehnt hatte.
    Ein kleiner Mann mit schütteren Haaren öffnete und beäugte sie durch seine runde Brille. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ist Mary Ann Roblet zu Hause?«, fragte Pendergast in seinem schmeichlerischsten Tonfall, was Hayward noch mehr ärgerte. Erneut rief sie sich in Erinnerung, dass sie das hier nicht für Pendergast, sondern für Vinnie tat.
    Der Mann zögerte. »Wen darf ich melden?«
    »Aloysius Pendergast und Laura Hayward.«
    Wieder ein Zögern. »Sind Sie, äh, fromme Menschen?«
    »Nein, Sir«, sagte Pendergast. »Und wir wollen auch nichts verkaufen.« Er wartete und setzte eine freundliche Miene auf.
    Nach einem Moment des Zögerns rief der Mann nach hinten über die Schulter: »Mary Ann? Hier sind zwei Leute, die dich sprechen möchten.« Er blieb im Türrahmen stehen, bat Pendergast und Hayward allerdings nicht, einzutreten.
    Kurz darauf erschien eine lebhafte Frau an der Tür, rundlich, vollbusig, das silbrig graue Haar frisiert, das Make-up geschmackvoll aufgetragen. »Ja?«
    Pendergast stellte sich und Hayward nochmals vor, gleichzeitig zog er seinen FBI -Dienstausweis hervor, klappte ihn mit einer knappen Bewegung vor der Frau auf, dann zu und ließ ihn wieder irgendwo in seinem schwarzen Anzug verschwinden. Erschrocken bemerkte Hayward, dass sich in dem Dienstausweis das Foto befand, das sie in Blackletters Haus gefunden hatte.
    Mary Ann Roblet errötete.
    »Dürfte ich mit Ihnen unter vier Augen sprechen, Mrs. Roblet?«
    Sie war ganz aufgeregt, brachte kein Wort heraus, errötete noch mehr.
    Der Mann, allem Anschein nach ihr Ehemann, hielt sich argwöhnisch im Hintergrund. »Was ist denn? Wer sind diese Leute?«
    »Die kommen vom FBI .«
    » FBI ? Worum zum Kuckuck geht’s denn?« Er wandte sich zu Pendergast und Hayward um. »Was wollen Sie?«
    Pendergast ergriff das Wort. »Mr. Roblet, dies ist eine reine Routinebefragung, nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssen. Aber es ist vertraulich. Wir müssen nur kurz mit Ihrer Frau sprechen, das ist alles. Also, Mrs. Roblet, dürften wir eintreten?«
    Sie trat einen Schritt von der Tür weg; jetzt war sie knallrot im Gesicht.
    »Gibt es einen Raum im Haus, in dem wir uns ungestört unterhalten können?«, fragte Pendergast. »Das heißt, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Mrs. Roblet fand ihre Sprache wieder. »Wir können ins kleine Zimmer gehen.«
    Sie folgten Mrs. Roblet in das Zimmer, darin standen zwei Sessel und ein Sofa, der Boden war mit hellem Teppichboden ausgelegt, in einer Ecke stand ein riesiger Plasmafernseher. Pendergast

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