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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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herumzuhantieren.
    »Merkwürdig«, sagte er und stand auf.
    Der Eingangsbereich war mit verkohlten Holzteilen übersät, die Decke zum Teil eingestürzt, so dass ein schummriges Licht ins Innere fiel. Ein Schwarm Schwalben löste sich aus der Dunkelheit und flog davon, kreisend und kreischend wegen der Ruhestörung. Über allem lag der Geruch von Feuchtigkeit. Wasser tropfte von den schwarzen Holzbalken, auf dem einst gefliesten Fußboden standen Pfützen.
    Pendergast zog eine kleine Taschenlampe aus der Tasche und leuchtete damit umher. Sie begaben sich ins Innere, wobei sie über Trümmerteile hinwegtraten. Dabei leuchtete Pendergast mit dem dünnen Lichtstrahl seiner Taschenlampe hierhin und dorthin. Dann gingen sie durch eine kaputte Tür und einen Flur entlang, auf beiden Seiten ausgebrannte Räume. Hier und da lagen geschmolzene Glas- und Aluminiumteile auf dem Boden neben geschmolzenen Plastikteilen und den Drahtskeletten von Möbeln.
    Hayward schaute zu, wie Pendergast schweigend durch die dunklen Räume eilte, prüfend und Ausschau haltend. Schließlich blieb er vor den Überresten eines Aktenschranks stehen und stocherte in einer durchweichten Masse verbrannter Papiere unten in einer Schublade, wobei er sie auseinanderdrückte. In der Mitte waren die Papiere nicht verbrannt, er holte einige hervor und inspizierte sie.
»Lieferung an Nova G. abgeschlossen«,
las er ab. »Das hier ist bloß ein Haufen alter Schiffspapiere.«
    »Irgendetwas von Interesse?«
    Weiteres Stochern. »Unwahrscheinlich.« Nachdem er mehrere verkohlte Seiten an sich genommen hatte, steckte er sie in einen Reißverschlussbeutel, der wiederum in seiner Anzugjacke verschwand.
    Sie gelangten in einen großen Raum in der Mitte des Gebäudes, wo der Brand offenbar am heftigsten gewütet hatte. Die Decke war eingestürzt, die Trümmer waren mit Matten aus Kudzu überzogen, hier und da waren kleine und größere Unebenheiten zu sehen. Pendergast blickte sich um, dann ging er zu einer davon, packte das Rankengestrüpp und riss es beiseite, wodurch das Skelett einer alten Maschine zum Vorschein kam, voll mit Kabeln und Schaltungen, deren Zweck Hayward ein Rätsel war. Pendergast ging durch den Raum und zog weitere Ranken zur Seite, worauf mehr ausgebrannte Apparate zum Vorschein kamen.
    »Haben Sie eine Ahnung, was das Ding hier einmal war?«, fragte Hayward.
    »Ein Autoklav – er dient der Sterilisierung –, und ich würde mal schätzen, dass
dies
früher eine Zentrifuge gewesen ist.« Er leuchtete mit der Taschenlampe zu einer großen, halbgeschmolzenen Masse. »Und hier sehen wir die Überreste eines Laminar-flow-Reinraumarbeitsplatzes. Das hier war früher einmal ein erstklassiges Mikrobiologielabor.«
    Er kickte einige Trümmer zur Seite, beugte sich vor und hob etwas auf. Der Gegenstand schimmerte matt im Lichtstrahl seiner Taschenlampe, er steckte ihn ein.
    »Der Polizeibericht über Slades Tod«, sagte Hayward, »deutet an, dass seine Leiche in einem Labor gefunden wurde. Das hier muss der Raum gewesen sein.«
    »Ja.« Pendergast leuchtete mit der Taschenlampe auf eine Reihe massiver, geschmolzener Schränke unter einer Haube. »Und hier befand sich der Brandherd. Das Lager für die chemischen Stoffe.«
    »Sie glauben, dass der Brand gelegt wurde?«
    »Mit Sicherheit. Das Feuer war notwendig, um die Beweise zu vernichten.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Pendergast griff in seine Tasche und zeigte Hayward den Gegenstand, den er aufgehoben hatte. Ein Aluminiumstreifen, ungefähr zwei Zentimeter lang, der den Brand offenbar überstanden hatte. In den Streifen war eine Nummer eingeprägt.
    »Was ist das?«
    »Ein unbenutzter Metallring zur Vogelberingung.« Er betrachtete den Streifen eingehender, dann reichte er ihn Hayward. »Und auch kein normales Beringungsband.« Er deutete auf die Innenseite, wo ein kleiner Bereich mit Silikon deutlich zu erkennen war. »Sehen Sie mal. Der Streifen ist mit etwas versehen, was zweifellos ein Zielflugsender ist. Jetzt wissen wir, wie Helen den Sittich aufgespürt hat. Ich hatte mich gefragt, wieso sie in der Lage war, die Doanes ausfindig zu machen, bevor diese die Symptome der Vogelgrippe entwickelten.«
    Hayward gab ihm den Streifen zurück. »Wenn ich mal was fragen darf – warum glauben Sie, dass der Brand absichtlich gelegt wurde? Die Berichte sind doch ziemlich eindeutig, es wurden damals weder Hinweise auf Brandbeschleuniger noch auf Manipulationen gefunden.«
    »Das oder der Brandstifter

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