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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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gesagt oder getan? Hat sie zum Beispiel Post oder Telefonanrufe bekommen, die sie aufgebracht haben?«
    Maurice überlegte. »Nicht, dass ich mich erinnern kann, Sir. Allerdings schien sie ziemlich aufgeregt zu sein, vor allem nach ihrem Ausflug.«
    »Ihrem Ausflug?«, fragte Pendergast. »Was für ein Ausflug denn?«
    »Eines Morgens wurde ich geweckt, als sie mit ihrem Auto die Auffahrt hinunterfuhr – Sie erinnern sich sicher, wie laut es war, Sir. Kein Brief, keine Benachrichtigung, nichts. Es war gegen sieben Uhr an einem Sonntagmorgen, wenn ich mich recht entsinne. Zwei Tage später kam sie zurück. Kein Wort darüber, wo sie gewesen war. Ich erinnere mich aber, dass sie ganz aus dem Häuschen war. Sie war wegen irgendetwas ganz aufgeregt, wollte aber kein Wort darüber verlieren.«
    »Verstehe.« Pendergast tauschte einen Blick mit D’Agosta. »Vielen Dank, Maurice.«
    »Keine Ursache, Sir. Gute Nacht.« Und damit drehte er sich um und ging mit leisen Schritten den Flur hinunter, bis er nicht mehr zu sehen war.

22
    D’Agosta nahm die Ausfahrt auf der I-10 und fuhr auf den Bell Chasse Highway, dann ging’s auf der fast leeren Schnellstraße weiter. Es war wieder ein warmer Februartag, er hatte die Fenster heruntergelassen und das Radio auf einen Sender mit klassischem Rock ’n’ Roll eingestellt. Es ging ihm besser als in den vergangenen Tagen. Während der Wagen die Überlandstraße entlanggondelte, trank er einen Krispy Kreme-Kaffee und stellte den Becher in die Halterung zurück. Die beiden Kürbis-Gewürz-Doughnuts hatten ihm richtig gutgetan, Kalorien hin oder her. Nichts konnte ihm die gute Laune verderben.
    Am Vorabend hatte er eine Stunde lang mit Laura Hayward telefoniert. Das hatte sein Stimmungshoch ausgelöst. Anschließend war er in einen langen, traumlosen Schlaf gefallen. Als er aufwachte, war Pendergast schon losgefahren, und Maurice hatte ihm Frühstück serviert: Schinkenspeck, Eier und Maisgrütze. Anschließend war er in die Stadt gefahren, wo er sich mit den Leuten vom 6. Bezirk der Polizei New Orleans prima verstanden hatte. Als sie von seiner Verbindung mit der Familie Pendergast erfuhren, hatten die Kollegen zwar zunächst misstrauisch reagiert, aber als sie merkten, dass er ein ganz normaler Typ war, änderte sich ihre Einstellung. Man räumte ihm die freie Nutzung der Computer ein, und es dauerte keine anderthalb Stunden, da hatte er den Kunsthändler ausfindig gemacht, der sich schon so lange für das verschollene Gemälde interessierte: John W. Blast, zurzeit wohnhaft in Sarasota, Florida. Ein in der Tat unangenehmer Zeitgenosse. Fünf Festnahmen in den vergangenen zehn Jahren: Verdacht auf Erpressung; Verdacht auf Fälscherei; Besitz gestohlenen Eigentums; Besitz von Produkten geschützter Tiere; Gewaltanwendung und Körperverletzung. Entweder hatte er Geld oder gute Anwälte, oder beides, denn jedes Mal war er ungeschoren davongekommen. D’Agosta druckte sich die Details aus, steckte die Kopien in seine Jacketttasche und ging – trotz des ausgiebigen Frühstücks schon wieder hungrig – ins örtliche Krispy Kreme, ehe er nach Penumbra aufbrach.
    Pendergast brannte bestimmt schon darauf, zu erfahren, was bei seinen Nachforschungen herausgekommen war.
    Als er auf die Auffahrt zum alten Plantagenhaus bog, sah er, dass Pendergast schon wieder zu Hause war. Der Rolls-Royce stand im Schatten der Zypressen. D’Agosta parkte daneben und ging mit knirschenden Schritten über den Kies, dann stieg er die Stufen zur überdachten Veranda hinauf. Er betrat die leere Eingangshalle und schloss die Haustür hinter sich.
    »Pendergast?«, rief er.
    Keine Antwort.
    Er ging den Flur hinunter und spähte in die verschiedenen Wohnräume. Alle waren dunkel und leer.
    »Pendergast?«, rief er nochmals.
    Vielleicht macht er ja einen kleinen Spaziergang, dachte D’Agosta. Das Wetter wäre gut genug dafür.
    Mit schnellen Schritten stieg er die Treppe hinauf, bog auf dem Treppenabsatz scharf um die Ecke und blieb abrupt stehen. Aus dem Augenwinkel sah er eine vertraute Silhouette, die schweigend im Salon saß. Pendergast, im selben Sessel sitzend wie am Vorabend. Das Licht war ausgeschaltet, so dass er im Dunkeln saß.
    »Pendergast?«, sagte D’Agosta. »Ich dachte, Sie wären nicht im Haus, und –«
    Er hielt inne, als er Pendergasts Gesicht sah. Es zeigte einen Ausdruck der Leere, der ihn zögern ließ. Er setzte sich in einen Sessel in der Nähe, aber seine gute Laune war wie

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