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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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herauszufinden,
wo
das Mount Mercy liegt. Little Governors Island – pah. Ich sage Ihnen, ich hätte es zweimal fast aufgegeben.« Sie beugte sich vor und klopfte mit dem Gehstock auf den Marmorboden, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. »Aber man hat mir
Geld
versprochen.«
    Felder sah sie verdutzt an. »Geld? Wer hat Ihnen Geld versprochen?«
    »Das junge Ding.«
    »Was für ein junges Ding?«
    »Die junge Frau, die mir den Brief gegeben hat. Sie hat mir gesagt, ich soll ihn zu Doktor Felder ins Mount Mercy bringen. Hat gesagt, ich würde
bezahlt
werden.« Wieder das Klopfen mit dem Gehstock.
    »Die junge Frau?« Felder schwante etwas. Mein Gott, das musste Constance sein. »Wo haben Sie die junge Frau gesehen?«
    »Von meinem Garten aus, hinterm Haus. Aber das ist nicht wichtig. Ich will nur eins wissen: Bezahlen Sie mich oder nicht?«
    »Haben Sie den Brief?«, fragte Felder. Er merkte, dass er errötete, weil er so gespannt darauf war, ihn zu sehen.
    Die Frau nickte, aber misstrauisch, so, als wollte man sie einer Leibesvisitation unterziehen.
    Mit ein wenig zittriger Hand griff Felder in seine Jacketttasche, zog ein Portemonnaie hervor, nahm einen Fünfziger heraus und hielt ihn der Frau hin.
    »Ich musste zwei Taxis nehmen«, sagte die Frau und steckte den Geldschein in ihre Handtasche.
    Felder zog einen Zwanziger aus dem Portemonnaie und reichte ihn der Frau.
    »Und außerdem muss ich mit dem Taxi zurück. Es wartet draußen.«
    Noch ein Zwanziger – Felders letzter Geldschein – wurde gezückt, der ebenso rasch wie die anderen eingesteckt wurde. Dann griff die Frau in die Handtasche und zog ein Blatt Papier heraus, einmal gefaltet. Der eine Rand war gezackt, als sei das Blatt aus einem Buch herausgerissen worden. Die Frau gab ihm das Papier. Darauf stand in Constances penibler altertümlicher Handschrift:
    Bitte bringen Sie diesen Brief sofort zu Dr. Felder, c/o Mount Mercy Hospital, Little Governors Island. Bitte. ES GEHT UM LEBEN UND TOD . Felder wird Ihnen eine Belohnung auszahlen.
    Während seine Hände noch mehr zitterten, faltete Felder das Blatt Papier auseinander. Zu seinem Erstaunen war die Nachricht darin an jemand anders adressiert – an Pendergast.
     
    Aloysius, ich bin von einem Mann entführt worden, der behauptet, Dein Schwager zu sein. Er nennt sich Poole. Ich werde in einem Haus in der Upper East Side festgehalten, werde aber in Kürze verlegt. Ich weiß nicht, wohin. Ich fürchte, er will mir weh tun. Er hat mehr als einmal mit merkwürdigem Nachdruck zu mir gesagt: Vergeltung, dort wird es enden. Bitte verzeih mir meine Dummheit und Leichtgläubigkeit. Was immer geschieht, vergiss nie, dass ich das Wohl meines Kindes letztlich Deiner Fürsorge anvertraue.
    Constance
     
    Felder blickte auf. Plötzlich stellten sich ihm tausend Fragen, aber die Frau war nirgends mehr zu sehen.
    Er ging nach draußen, doch die Frau war verschwunden. Er kehrte wieder zurück in den Flur und trat zu Dr. Ostrom und dem Detective des Morddezernats, die auf ihn warteten.
    »Nun?«, fragte Dr. Ostrom. »Was wollte sie?«
    Wortlos händigte Felder das Schriftstück aus. Er sah, dass Ostrom erst die Nachricht auf der Außenseite, dann die auf der Innenseite las.
    »Wo ist die Frau?«, fragte Ostrom schroff.
    »Sie ist verschwunden.«
    »Großer Gott.« Ostrom ging zu einem Wandtelefon hinüber und nahm den Hörer ab. »Hier ist Doktor Ostrom. Verbinden Sie mich mit dem Torhaus.«
    Es bedurfte nur eines kurzen Gesprächs, um festzustellen, dass das Taxi der Frau das Krankenhausgelände bereits verlassen hatte. Ostrom fotokopierte das Schriftstück, dann gab er das Original dem Detective. »Wir müssen die Frau aufhalten. Rufen Sie Ihre Leute an. Holen Sie sie ein. Haben Sie verstanden?«
    Der Detective eilte davon, zückte sein Funkgerät und sprach hinein.
    Felder wandte sich zu Ostrom um, der gerade den Hörer auflegte. »Miss Greene behauptet, ihr Kind sei am Leben. Was kann das bedeuten?«
    Ostrom schüttelte nur den Kopf.

[home]
    61
    Esterhazy beobachtete die hektische Betriebsamkeit, die plötzlich an Deck der
Vergeltung
herrschte, während das motorisierte Dinghy sich unerwartet vom Marinakomplex her näherte. Mit einem Fernglas besah er sich das kleine Boot durch die getönten Fensterscheiben im großen Salon. So unwahrscheinlich eine derartige Vorgehensweise auch war, er fragte sich, ob es sich wohl um Pendergast handeln konnte. Aber nein, es war jemand, den er noch nie gesehen hatte und der

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