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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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große Lüfterhaube noch immer vor Blicken von oben.
    Er streckte sich auf dem polierten Fiberglas aus, beugte sich über den Überstand und schrappte mit dem Lauf der Waffe über die Tür. Das erzeugte ein leises Geräusch, das im Salon mit Sicherheit lauter klang.
    Keine Reaktion. Jetzt müssten die beiden Männer im Salon eigentlich noch aufgeregter sein. Sie konnten ja nicht sicher sein, ob es sich um ein zufälliges Geräusch handelte oder ob sich jemand vor der Tür befand. Diese Ungewissheit dürfte dafür sorgen, dass sie vorerst an Ort und Stelle blieben.
    Nachdem Pendergast wieder aufs Dach über dem Salon geglitten war und sich hinter der Lüfterhaube versteckt hatte, setzte er den Lauf seiner Les Baer an das Fiberglasdach und drückte ab. Im darunterliegenden Salon ertönte ein lauter Knall, als das 45 er ACP -Black-Talon-Expansionsprojektil ein Loch ins Dach riss und den Salon zweifellos mit Fiberglas und Harzstaub füllte. Sofort sprang Pendergast auf und zog sich zum Türrahmen zurück, während die beiden panischen Männer mit ihren Maschinenpistolen das Feuer durchs Dach eröffneten und den Bereich durchlöcherten, an dem er sich soeben noch befunden hatte, wodurch sie ihren Standort im Salon preisgaben. Einer tat das Erwartete und kam aus der Tür gestürmt, dabei um sich schießend. Pendergast, hinter der Tür postiert, versetzte ihm einen Tritt ans Schienbein und gab ihm anschließend einen Handkantenschlag ins Genick. Durch den Vorwärtsschwung stürzte der Mann mit dem Gesicht nach unten aufs Deck und blieb bewusstlos liegen.
    »Hammar!«, ertönte es aus dem Salon.
    Ohne sein Tempo zu verringern, stürmte Pendergast durch die Tür, die jetzt offen stand. Der zweite Mann drehte sich um und feuerte eine Salve ab, aber Pendergast hatte das vorausgesehen und warf sich auf den mit Teppich ausgelegten Boden, rollte sich ab und schoss dem Mann mitten in die Brust. Der Gegner prallte rücklings gegen einen Plasmafernseher und brach in einem Schauer aus Glassplittern zusammen.
    Pendergast sprang auf, bog scharf nach links und lief durch die Backbord-Salontür, dann drückte er sich mit dem Rücken flach gegen die Wand neben dem zurückversetzten Eingang. Versteckt unter dem Überhang, machte er eine Pause, um den fortgesetzten Funkverkehr zu belauschen und um das Bild, das er vom Schiff und von den wechselnden Standorten der Männer an Bord im Kopf hatte, neu zu ordnen.
    »Szell. Antworten Sie!«,
ertönte die Stimme des Leiters. Andere Stimmen verstopften die Frequenz, fragten voller Angst nach den Schüssen, bis der Deutsche sie zum Schweigen brachte.
»Szell!«,
rief der Mann schroff über Funk.
»Hören Sie mich?«
    Zufrieden dachte Pendergast, dass Szell mit Sicherheit nichts mehr hörte.

[home]
    70
    Zunehmend beunruhigt hörte Esterhazy, was Falkoner in sein Funkgerät sprach. »Szell. Hammar. Antwortet.«
    In seinem Headset ertönte statisches Knistern.
    »Verdammt noch mal«, entfuhr es Esterhazy. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie ihn unterschätzen!« Frustriert schlug er mit der Hand aufs Schott. »Sie haben ja keine Ahnung, mit was für einem Gegner Sie es zu tun haben! Er wird sie alle umbringen! Und sich anschließend uns vorknöpfen!«
    »Es steht ein Dutzend bewaffnete Männer gegen einen.«
    »Aber Sie haben kein Dutzend mehr!«, erwiderte Esterhazy wie aus der Pistole geschossen.
    Falkoner spuckte auf den Boden, dann sagte er in sein Headset: »Kapitän? Bitte melden.«
    »Hier spricht der Kapitän, Sir«, ertönte die ruhige Stimme. »Ich habe Schüsse im Salon gehört. Auf einem der Tender ist ein Feuer ausgebrochen …«
    »Das weiß ich selber. Wie sieht’s auf der Brücke aus?«
    »Hier oben ist alles okay. Gruber ist bei mir, wir haben uns eingeschlossen, alles verriegelt und sind schwer bewaffnet. Was ist da unten eigentlich los?«
    »Pendergast hat Berger und Vic Klemper ausgeschaltet. Ich habe Szell und Hammar in den großen Salon geschickt, kann sie jetzt aber nicht erreichen. Halten Sie die Augen offen.«
    »Ja, Sir.«
    »Halten Sie Kurs. Und warten Sie auf weitere Anweisungen.«
    Esterhazy starrte Falkoner an. Dessen kantige Gesichtszüge wirkten immer noch ruhig und gesammelt. Er drehte sich zu Esterhazy um und sagte: »Ihr Mann scheint jede Aktion vorauszusehen. Wie kann das sein?«
    »Er ist ein Teufel«, sagte Esterhazy.
    Falkoners Augen wurden schmaler. Es schien fast so, als wollte er etwas sagen, aber dann wandte er sich ab und sprach ins Headset.

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