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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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raus. Passt auf, was ihr trefft!«
    Hinter den Davits ertönte ein Schuss, instinktiv zogen sie den Kopf ein. In dieser kurzen Zeitspanne, in der sie abgelenkt waren, sprang die dunkle Gestalt aus der Deckung heraus, sie flog förmlich durch die Luft, machte einen Kopfsprung über die Reling und verschwand hinter der Bordwand. Alle drei feuerten, doch zu spät.
    Falkoner und Schultz standen auf, liefen zur Bordwand und schossen ins Wasser, aber die Gestalt war verschwunden.
    »Er ist erledigt«, sagte Schultz. »Bei dieser Wassertemperatur ist er in einer Viertelstunde tot.«
    »Seien Sie sich da nicht so verdammt sicher«, sagte Esterhazy, als er zu ihnen trat und nach achtern blickte. Das dunkle Wasser breitete sich aus, wogend und kalt, das trübe Kielwasser verlor sich im Nichts. »Er wird aufs Boot zurückkommen, mit Hilfe der Badereling am Heck.«
    Falkoner blickte achteraus. Und da zeigte sich zum ersten Mal ein Riss in der Fassade seiner fast übernatürlichen Ruhe, und es traten Schweißperlen auf seine Stirn, obwohl es kalt war. »Dann stürmen wir das Heck. Knöpfen ihn uns vor, sobald er wieder an Bord kommt.«
    »Zu spät«, sagte Esterhazy. »So langsam, wie wir sind, ist er bestimmt schon wieder an Bord – und wartet mit Sicherheit nur darauf, dass wir genau diesen Schritt unternehmen.«
     
    Pendergast kauerte hinter dem Heck und wartete, dass seine Angreifer kamen. Durch die kurze Zeit im Wasser hatte das Headset einen Kurzschluss erlitten. Schade, aber die jüngsten Ereignisse bedeuteten, dass es ohnehin nutzlos geworden war. Er warf es über Bord. Die Yacht pflügte durchs Wasser und durchquerte die Meerenge The Narrows. Über ihnen schimmerte die Verrazano-Brücke. Als sie darunter hindurchfuhren, fielen die eleganten Lichterbögen hinter ihnen zurück, während die Yacht Kurs auf die äußere Bucht des Hudson und das dahinterliegende offene Meer nahm.
    Und Pendergast wartete immer noch.

[home]
    73
    Falkoner sah Esterhazy eindringlich an. »Wir können ihn nach wie vor schlagen. Wir haben immer noch ein halbes Dutzend bis an die Zähne bewaffnete Männer. Wir massieren die Männer, starten einen Frontalangriff …«
    »Ich bezweifle, dass noch so viele übrig sind!«, rief Esterhazy. »Begreifen Sie denn nicht? Er tötet uns einen nach dem andern. Wir müssen ihn überrumpeln.«
    Falkoner, der schwer atmete, stierte ihn nur weiter an.
    Und in der Tat, Esterhazy hatte wie wild nachgedacht, seit sie den Maschinenraum verlassen hatten. Doch alles geschah zu schnell, es blieb einfach nicht genug Zeit, Pendergast und Constance waren …
    Constance.
Ja – das könnte klappen.
Könnte.
    Er wandte sich zu Falkoner um. »Die Sache mit der Frau hat ihn aus seinem Versteck gelockt. Da ist er verwundbar.«
    »Das wird nicht noch einmal klappen.«
    »Doch. Wir benutzen die Frau, diesmal aber richtig.«
    Falkoner runzelte die Stirn. »Zu welchem Zweck?«
    »Ich kenne Pendergast. Glauben Sie mir,
es wird funktionieren.
«
    Falkoner sah ihn an und wischte sich über die Stirn. »Also gut. Holen Sie die Frau her. Ich warte hier mit Schultz.«
     
    Ein kurzer Korridor verband den Maschinenraum mit dem vorderen Laderaum. Esterhazy kam unten an der Treppe an, spurtete den Gang entlang, zog die Tür auf, betrat den Laderaum, knallte die Tür zu und verriegelte sie. Die knackte auch der geschickteste Einbrecher nicht.
    Der Fußboden war nach dem Mord an dem Journalisten am Vortag makellos sauber, das Segeltuch fort. Esterhazy ging zur Lukentür in der Mitte des v-förmigen Raums, entriegelte sie und stieß sie auf. In dem schummrigen Kielraum starrte das Gesicht der jungen Frau zu ihm herauf, das Haar verfilzt, das Gesicht mit Maschinenöl verschmiert. Als sich das Licht in ihren Augen spiegelte, war Esterhazy erneut verblüfft von dem nackten, überwältigenden Hass, der darin lag. Es war ein ungeheuer beunruhigender Gesichtsausdruck. Er deutete zwar eine unergründliche Gewalt an, war jedoch von einer Art distanzierter, starrer Ruhe überlagert. Ihr Mund war geknebelt und mit Klebeband verschlossen. Esterhazy war heilfroh, dass sie nichts sagen konnte.
    »Ich hole Sie hier raus. Bitte wehren Sie sich nicht.«
    Er steckte seine Waffe in den Hosenbund, griff ihr ins Haar und packte sie an den Schultern. Ihr Mund und ihre Hände waren noch immer fest mit Klebeband versehen, den unheilvollen Blick hielt sie weiter auf ihn gerichtet. Esterhazy schob sie zur Tür, dann hielt er kurz inne und horchte. Während er

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