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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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aus kürzester Entfernung zu feuern. Er hatte früher einmal bei der Armee gedient, deshalb war ihm Falkoners Befehl, den Mann lebendig zu fassen, ziemlich egal. Wenn der Kerl seinen Kopf zeigte, knallte er ihn ab. Er hatte keine Lust, das Leben der anderen aufs Spiel zu setzen, nur um einen Gefangenen zu machen.
    Langsam arbeitete sich Berger längs der Yacht in Richtung Heck vor.
    Vics Funkgerät knisterte. Berger meldete sich übers Headset. »Kein Spur von ihm hinter den Tendern.«
    »Sieh zweimal nach. Und pass auf, vielleicht ist er achtern hinter den Heckspiegel geschlichen und wartet bloß darauf, dahinter hervorzuspringen, sobald jemand an Deck kommt.«
    Die Waffe weiter auf den Bereich gerichtet, verfolgte Vic, wie Berger vom ersten zum zweiten Tender schlich.
    »Er ist nicht da«, ließ sich Bergers Flüsterstimme vernehmen.
    »Dann hält er sich doch hinterm Heck versteckt«, sagte Vic.
    Er beobachtete, wie Berger zur Heckreling vorrückte und dabei tief in der Hocke blieb. Dann hielt Berger inne, richtete sich zu voller Größe auf und zielte mit seiner Waffe auf die beiden Schwimmplattformen hinter dem Heck.
    Kurz darauf ging er wieder in die Hocke. »Nichts.«
    Vic überlegte wie wild. Das Ganze war verrückt. »Drinnen. Vielleicht versteckt er sich in einem der Boote, unter der Persenning.«
    Vic schwenkte die Waffe in Richtung der beiden Tender, während Berger die Heckleiter des ersten Beiboots ergriff, sie herunterzog, einen Fuß daraufsetzte und sich nach oben zog. Er beugte sich über den Propellerschaft, um den Rand der Abdeckplane anzuheben und einen Blick darunter zu werfen.
    Über Funk hörte Vic ein leises Klicken, dann ein elektronisches Piepen.
    O verdammt, das Geräusch kannte er!
»Berger …!«
    Aus dem Außenbordmotor des Tenders brach ein jähes, ohrenbetäubendes Dröhnen hervor. Berger schrie auf, und dann sah man einen Schauer dunklen Sprühnebels, während der wirbelnde Propeller Berger zur Seite stieß und die eine Körperhälfte weit aufriss.
    Nach einem kurzen Moment des Entsetzens feuerte Vic mehrere Salven aus der Beretta auf den Tender ab. Dabei schwenkte er sie so lange hin und her, bis das Magazin leer war, damit die Kugeln das Segeltuch zerfetzten, den Bootsrumpf durchschlugen und jeden durchlöcherten, der sich womöglich darin versteckt hielt. Kurz darauf schlugen Flammen aus dem Heckbereich des Tenders. Reglos lag Berger dort, wo er zu Boden gestürzt war, unter ihm breitete sich eine dunkle Lache aus.
    Mit zittrigen Händen nahm Vic das leere Magazin aus der Beretta und rammte ein neues hinein.
    »Was ist da los?«, fragte Falkoner wütend über sein Headset.
    »Er hat Berger gekillt!«, rief Vic. »Er …«
    »Hör auf herumzuballern! Wir befinden uns auf einem Schiff, du Idiot! Sonst bricht ein Feuer aus!«
    Vic starrte auf die Flammen, die aus dem Tender schlugen und am Segeltuch emporzüngelten. Man hörte ein gedämpftes
Wumm,
spürte ein leichtes Beben, dann schlugen weitere Flammen aus dem durchlöcherten Treibstofftank empor. »Scheiße, wir haben schon eins.«
    »Wo?«
    »Im Tender.«
    »Lass ihn zu Wasser. Schaff ihn von der Yacht.
Sofort!
«
    »Okay.« Vic lief über das Hauptdeck zum Tender. Dieser Pendergast war nirgends zu sehen – zweifellos lag er tot in dem Beiboot. Er löste die Halterungen vorn und achtern, klappte den Heckspiegel auf und drückte auf den Schalter für die Winsch. Während die Gänge der Winsch surrten, ruckte der vier Meter lange Tender nach hinten und glitt auf die Startschienen. Vic packte den Bug und versetzte dem Boot einen zusätzlichen Stoß, damit es schneller hinunterglitt. Als das brennende Heck auf das strudelnde Kielwasser traf, wurde es vom Wasser erfasst, so dass der Tender ruckartig vom Deck heruntergezogen wurde und die Ketten rissen. Dadurch geriet Vic aus dem Gleichgewicht, aber es gelang ihm noch, die Heckreling zu packen, und er fand schnell wieder Halt. Der brennende Tender fiel achteraus und drehte sich im Wasser, sank aber bereits. Er hatte das Feuer und höchstwahrscheinlich die Leiche der Zielperson mit sich genommen. Vic war ungeheuer erleichtert.
    Bis er einen festen Stoß in den Rücken verspürte, gleichzeitig sein Headset weggerissen wurde und er kopfüber hinter dem brennenden Tender ins Wasser stürzte.

[home]
    69
    Pendergast kauerte an der Backbordseite des verbliebenen Beiboots und verfolgte, wie der brennende Tender in der Dunkelheit verschwand, während sich das Wasser des New Yorker Hafens

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