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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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»Baumann?«
    »Hier.«
    »Deine Position?«
    »Obere VIP -Kabine. Mit Eberstark.«
    »Klemper ist erledigt. Du übernimmst die Leitung. Ich möchte, dass du und Eberstark euch Nast auf dem Skydeck anschließt. Du gehst die Achterleiter rauf. Eberstark, du gehst die Hauptleiter hoch. Wenn die Zielperson dort ist, nehmt ihr sie ins Kreuzfeuer. Geht äußerst vorsichtig vor. Wenn ihr die Zielperson nicht seht, bestreicht ihr drei das Skydeck und die oberen Decks, von vorn nach hinten. Vergesst, was ich darüber gesagt habe, ihn lebendig zu fassen. Erschießt ihn.«
    »Ja. Erschießen.«
    »Ich möchte, dass Zimmermann und Schultz auf dem Hauptdeck auf Posten gehen und jeden aus dem Hinterhalt angreifen, der auf der einen oder anderen Treppe herunterkommt. Wenn ihr ihn nicht auf dem Skydeck erwischt, wird die Zangenbewegung oben ihn nach unten und nach vorn treiben, wo die beiden warten.«
    »Verstanden.«
    Esterhazy ging in dem schmalen Maschinenraum auf und ab und überlegte wie wild. Falkoners Plan war gut. Wie konnte Pendergast –
selbst
Pendergast – fünf mit automatischen Maschinenpistolen bewaffneten Männern auf einem engen Schiff entkommen, wenn sie ihn von zwei Seiten unter Beschuss nahmen?
    Er betrachtete Falkoner, der immer noch ruhig in sein Headset sprach. Er erinnerte sich voll Entsetzen an den begierigen Ausdruck in Falkoners Augen, als er den Journalisten gefoltert und getötet hatte. Es war das erste Mal, dass er gesehen hatte, dass Falkoner an etwas Spaß hatte. Und er erinnerte sich an Falkoners Augen, als er gesagt hatte, man müsse Pendergast festnehmen: derselbe gierige Blick der Vorfreude, wie Durst. Obwohl es im Maschinenraum warm war, fröstelte es ihn. Allmählich ging ihm auf, dass – selbst wenn Pendergast getötet werden würde – seine Probleme mit dem Bund bei weitem noch nicht vorbei waren. Mehr noch: Es konnte sein, dass sie gerade erst anfingen.
    Es war ein gravierender Fehler gewesen, die Aktion auf die
Vergeltung
zu verlegen. Denn jetzt war auch er diesen Leuten ausgeliefert.

[home]
    71
    Pendergast kletterte an der Seite der Yacht hinauf, klammerte sich dabei wie eine Klette außen an das Oberdeck und nutzte die Kanten der Fenster als Halt für Hände und Füße. Er gelangte zur Unterkante der Brückenfenster. Die Fenster der Kabinen waren zwar getönt, so dass man nicht hineinsehen konnte, aber die Brückenfenster waren durchsichtig. Als er hineinspähte, sah er im schwachen Lichtschein der elektronischen Geräte das Personal auf der Brücke: der Kapitän und ein bewaffneter Maat, der zugleich als Navigator fungierte. Dahinter, in der Skylounge, ging der eine Securitymann mit seiner automatischen Waffe auf und ab. Gelegentlich trat er dabei aufs Skydeck hinter der Lounge, drehte eine Runde und ging wieder hinein. Außerhalb der Skylounge war das Skydeck verlassen, bis auf einen leeren Whirlpool ohne Plane und einige Sitzgelegenheiten.
    Die Brücke selbst war verschlossen und verriegelt. Eine Yacht wie diese musste selbstverständlich hohe Sicherheitsstandards haben. Die Fenster waren bestimmt bruchsicher und, nach der Dicke zu urteilen, vielleicht sogar kugelsicher. Er konnte da nicht reinkommen, auf keine Weise.
    Pendergast bewegte sich so lange an der schrägen Wand entlang, bis er sich unmittelbar unter der Ebene der Fußreling befand, dort, wo die Glasschiebetüren von der Skylounge zum Skydeck hinausgingen.
    Er griff in die Tasche, zog eine Münze hervor und warf sie so, dass sie klirrend gegen die Glastür prallte.
    Der Mann in der Skylounge erschrak, dann ging er blitzartig in die Hocke. »Nast hier«, gab er flüsternd über Funk durch. »Ich habe was gehört.«
    »Wo?«
    »Hier, auf dem Skydeck.«
    »Schau nach.
Vorsichtig.
Baumann, Eberstark, macht euch bereit, ihm Feuerschutz zu geben.«
    Pendergast sah den Mann in undeutlichem Umriss, er kauerte hinter der Glastür und spähte nach draußen. Als der Wächter sich vergewissert hatte, dass das Deck frei war, stand er auf, schob die Tür auf und trat, die Waffe im Anschlag, vorsichtig nach draußen. Pendergast senkte den Kopf unter die Deckskante und sagte in rauhem, unkenntlichem Flüsterton ins gestohlene Headset: »Nast. Backbordseite, hinter der Reling. Schau mal nach.«
    Er wartete. Kurz darauf erschien direkt über ihm und hinunterblickend der Kopf des Mannes als dunkle Silhouette. Pendergast schoss ihm ins Gesicht.
    Der Getroffene stieß einen röchelnden Aufschrei aus, sein Kopf wurde nach hinten gerissen,

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