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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Wangenknochen, blondes, kurzgeschnittenes Haar, schmales Kinn, kalte blaue Augen, herabgezogene Mundwinkel. »Wir wissen, Mrs. Brodie, dass Ihrer Familie ein Jagdcamp im Black-Brake-Sumpf gehört, nicht weit von hier. Das Camp ist als Spanish Island bekannt.«
    June Brodie starrte ihn an. Ihr Herz hämmerte schmerzhaft in der Brust. Auf dem Sofa stöhnte und zitterte ihr Mann und hielt sein Knie umklammert, das der Mann zerschossen hatte.
    »Vor nicht allzu langer Zeit, kurz vor Ihrem Wiederauftauchen, wurde ein Mann namens Michael Ventura tot im Sumpf aufgefunden, nicht weit von Spanish Island entfernt, erschossen. Früher arbeitete er als Sicherheitschef für Longitude Pharmaceuticals. Er ist von Interesse für uns. Wissen Sie vielleicht irgendetwas darüber?«
    Wir wissen,
hatte er gesagt.
Von Interesse für uns.
June Brodie dachte an die Worte, die der kranke Slade so oft geflüstert hatte, mit offensichtlicher Eindringlichkeit:
Bleib im Verborgenen. Sie können nicht wissen, dass wir noch leben. Sie würden uns holen kommen.
War es möglich, bestand die geringste Möglichkeit, dass es sich dabei nicht nur um das wirre Gerede eines paranoiden, halb verrückten Mannes gehandelt hatte?
    Sie schluckte. »Nein, wir wissen nichts darüber«, antwortete sie. »Spanish Island ist schon vor Jahrzehnten bankrottgegangen, seitdem stehen die Gebäude leer. Alles ist verrammelt und verriegelt …«
    Der Mann hob erneut die Waffe und schoss Carlton Brodie beiläufig in den Unterleib. Blut, Körpergewebe und Körperflüssigkeiten ergossen sich über das Sofa. Brodie heulte auf vor Schmerz, krümmte sich, glitt vom Sofa und wand sich auf dem Boden.
    »Schon gut!«, rief June. »Schon gut,
hören Sie auf, um der Liebe Gottes willen, bitte!
« Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus.
    »Bringen Sie ihn zum Schweigen«, sagte der Mann. »Sonst muss ich es tun.«
    June stand auf und eilte zu Carlton, der zusammengekrümmt dalag und vor Schmerzen schrie. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. Blut strömte aus seinem Knie und zwischen den Beinen hervor. Mit einem hässlichen Schwall übergab er sich über Hose und Schuhe.
    »Reden Sie«, sagte der Mann, immer noch beiläufig.
    »Wir lebten da draußen«, sagte sie, spuckte die Worte in ihrer Angst fast heraus. »Draußen in den Sümpfen. Auf Spanish Island.«
    »Wie lange?«
    »Seit dem Brand.«
    Der Mann runzelte die Stirn. »Dem Brand bei Longitude?«
    Sie nickte fast eifrig.
    »Was haben Sie da draußen im Sumpf gemacht?«
    »Uns um ihn gekümmert.«
    »Um ihn?«
    »Charles. Charles Slade.«
    Zum ersten Mal fiel die Maske gelassener Gleichgültigkeit. Erstaunen und Ungläubigkeit traten in die vornehmen Züge des Mannes. »Unmöglich. Slade ist in den Flammen umgekommen …« Er verstummte. Seine Augen weiteten sich ein wenig und glänzten, so, als habe er etwas begriffen.
    »Nein. Das Feuer war gelegt worden.«
    Der Mann sah sie an und fragte scharf: »Warum? Um Beweise aus dem Labor zu vernichten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, warum. Der Großteil der Laborarbeit wurde auf Spanish Island erledigt.«
    Wieder ein Ausdruck des Erstaunens. June blickte zu ihrem Mann, der unkontrolliert stöhnte und zitterte. Offenbar stand er kurz davor, bewusstlos zu werden. Vielleicht sogar zu sterben. Sie schluchzte, würgte, bemühte sich, sich zu beherrschen. »Bitte …«
    »Warum haben Sie sich dort versteckt?«, fragte der Mann. Sein Ton war gleichgültig, aber das Funkeln war noch in seinen Augen.
    »Charles wurde krank. Er hatte sich mit der Vogelgrippe angesteckt. Sie hat ihn … verändert.«
    Der Mann nickte. »Und er hat Sie und Ihren Mann behalten, damit Sie sich um ihn kümmern?«
    »Ja. Draußen im Sumpf. Wo ihn niemand finden würde. Wo er arbeiten konnte und dann später – als seine Krankheit sich verschlimmerte – gepflegt werden konnte.« Sie sagte das mit vor Angst erstickter Stimme. Der Mann war gewalttätig, aber wenn sie ihm alles erzählte, alles, würde er sie vielleicht gehen lassen. Und sie konnte ihren Mann ins Krankenhaus bringen.
    »Wer wusste sonst noch von Spanish Island?«
    »Nur Mike. Mike Ventura. Er brachte Vorräte, sorgte dafür, dass wir alles hatten, was wir brauchten.«
    Der Mann zögerte. »Aber Ventura ist tot.«
    »
Er
hat ihn umgebracht«, sagte June Brodie.
    »Wer? Wer hat ihn umgebracht?«
    »Agent Pendergast. Vom FBI .«
    » FBI ?« Zum ersten Mal erhob er merklich die Stimme.
    »Ja. Zusammen mit einem Captain von

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