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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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der New Yorker Polizei. Eine Frau. Hayward.«
    »Was wollten sie?«
    »Der FBI -Agent suchte nach dem Mann, der seine Frau getötet hatte. Es hatte irgendetwas mit dem Projekt Aves zu tun – dem geheimen Vogelgrippe-Team bei Longitude … Slade hat sie umbringen lassen. Vor Jahren.«
    »Ah ja«, sagte der Mann, als würde ihm plötzlich etwas klar. Er schwieg eine Weile und betrachtete die Fingernägel seiner linken Hand. »Wusste der FBI -Agent, dass Slade noch lebte?«
    »Nein. Nicht bevor … Erst als er nach Spanish Island kam und Slade sich ihm zeigte.«
    »Und was dann? Hat dieser FBI -Agent ihn ebenfalls umgebracht?«
    »In gewisser Weise. Slade starb.«
    »Warum kam nichts davon in den Nachrichten?«
    »Der FBI -Agent wollte, dass die ganze Sache dort in den Sümpfen ein Ende fand.«
    »Wann war das?«
    »Vor mehr als sechs Monaten. Im März.«
    Der Mann dachte kurz nach. »Sonst noch etwas?«
    »Das ist alles, was ich weiß. Bitte! Ich habe Ihnen alles erzählt. Ich muss meinem Mann helfen.
Bitte
lassen Sie uns gehen!«
    »Alles?«, fragte der Mann mit leisem Anflug von Skepsis in der Stimme.
    »Alles.« Was konnte es sonst noch geben? Sie hatte ihm von Slade erzählt, von Spanish Island, vom Projekt Aves. Es gab sonst nichts weiter.
    »Verstehe.« Der Mann schaute sie an. Dann hob er seine Waffe und schoss Carlton Brodie mitten zwischen die Augen.
    »Gott, nein!« June spürte, wie der Körper in ihren Armen zuckte. Sie schrie.
    Langsam senkte der Mann die Pistole.
    »O nein!« June weinte.
»Carlton!«
Sie fühlte, wie der Leib ihres Mannes sich langsam in ihren Armen entspannte. Seiner Lunge entwich ein leises Pfeifen wie aus einem Blasebalg. Blut schoss in wahren Strömen aus seinem Hinterkopf und färbte den Sofabezug dunkel.
    »Denken Sie gründlich nach«, sagte der Mann. »Sind Sie sicher, dass Sie mir alles erzählt haben?«
    »Ja«, schluchzte sie und wiegte die Leiche in den Armen. »Alles.«
    »Sehr schön.« Der Mann saß einen Augenblick ganz still da. Dann lachte er leise in sich hinein. »
Moon pie.
Wie eklig.« Schließlich erhob er sich und ging langsam zu dem Stuhl hinüber, auf dem June an den Antragsformularen gearbeitet hatte. Er betrachtete die Formulare kurz, während er die Pistole in den Hosenbund steckte. Dann griff er nach der halb geleerten Colaflasche, schüttete den Inhalt in einen Blumentopf und brach mit einem scharfen Knacken den Hals an der Tischkante ab.
    Er wandte sich ihr zu, die Flasche auf Hüfthöhe vorgestreckt. June starrte auf den scharfkantigen Flaschenhals, auf das Glas, das im Schein der Lampen funkelte.
    »Aber ich habe Ihnen doch alles gesagt«, flüsterte sie.
    »Ich verstehe schon«, sagte er und nickte mitfühlend. »Trotzdem, man muss sichergehen.«

[home]
    23
    Inverkirkton
    »»Tag, Mr. Draper. Es ist ein richtig schöner Tag heute.«
    »In der Tat, Robbie.«
    »Haben Sie heut Morgen ’ne ordentliche Radtour unternommen?«
    »O ja. Bin bis nach Fenkirk und zurück geradelt.«
    »Ganz schön lange Strecke.«
    »Ich wollte das gute Wetter nutzen. Morgen früh reise ich ab.«
    »Ich verliere Sie ungern als Gast, Mr. Draper. Aber ich hab mir schon gedacht, dass Sie sich bald wieder auf den Weg machen. Wir können von Glück reden, dass wir Sie so lange bei uns hatten.«
    »Wenn Sie mir bitte die Rechnung fertig machen, dann kann ich sie begleichen.«
    »Sofort, Sir.«
    »Sie waren sehr gastfreundlich. Ich glaube, ich gehe auf mein Zimmer und mache mich etwas frisch, und dann schaue ich im
Half Moon
vorbei, auf einen letzten
steak & kidney pie.
«
    »Fein, Sir.«
    Oben wusch Esterhazy sich am Waschbecken die Hände und trocknete sie mit dem Handtuch ab. Zum ersten Mal seit Wochen empfand er eine ungeheure Erleichterung. Die ganze Zeit über hatte er sich nicht davon überzeugen können, dass Pendergast tot war. Die Suche nach ihm hatte sich zu einer Obsession entwickelt, die jeden wachen Gedanken aufzehrte und ihn in seinen Träumen folterte. Doch sein Besuch in Glims Holm hatte ihn zu guter Letzt davon überzeugt, dass Pendergast tatsächlich tot war. Wenn der FBI -Agent noch lebte, hätte er, Esterhazy, bei seiner langen, intensiven Suche irgendeine Spur von ihm finden müssen. Wenn er noch am Leben wäre, wäre Roscommon bei einem von Esterhazys drei Besuchen in dessen Praxis irgendein unbedachtes Wort entschlüpft. Wenn Pendergast noch am Leben wäre, hätte Esterhazy ihn heute Morgen in dem Steincottage gefunden. Er hatte das Gefühl, als wäre

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