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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Die Fahrt wird sich lohnen für Sie.«
    »Wie Sie meinen, Mister.« Und damit ließ der Taxifahrer den Motor an, manövrierte aus der Schlange und fuhr in die Nacht hinaus.

[home]
    27
    Ezzerville, Mississippi
    Nachdem Ned Betterton nach rechts und links geblickt hatte, überquerte er, eine weiße Papiertüte in der einen Hand, zwei Dosen Diätlimonade in der anderen, die breite, staubige Hauptstraße. Ein Chevy Impala stand mit laufendem Motor vor Dellas Waschsalon. Betterton ging um die Motorhaube herum und setzte sich auf den Beifahrersitz. Hinter dem Steuer saß ein kleiner, muskulöser Mann. Er trug eine Sonnenbrille und eine verwaschene Baseball-Kappe.
    »Hallo, Jack«, sagte Betterton.
    »Selber hallo«, kam die Antwort.
    Betterton reichte dem Mann eine Dose, griff in die Papiertüte und holte ein in Fleischpapier eingewickeltes Sandwich hervor. »Flusskrebs-Po-Boy mit Remoulade, ohne Salat. Wie bestellt.« Er reichte es dem Fahrer, griff nochmals in die Tüte und förderte seinen eigenen Lunch zutage: ein dick belegtes Frikadellen-Parmesan-Sandwich.
    »Danke«, sagte sein Gefährte.
    »Kein Problem.« Betterton biss von seinem Sandwich ab. Er hatte einen Mordshunger. »Was gibt’s Neues bei unseren Jungs in Blau?«, nuschelte er, den Mund voller Frikadelle.
    »Pogie scheißt mal wieder alle zusammen.«
    »Schon wieder? Was für eine Laus ist dem Chief denn diesmal über die Leber gelaufen?«
    »Vielleicht meldet sich sein Mitternachts-Arsch.«
    Betterton lachte und biss in sein Sandwich. Mitternachts-Arsch war Polizeislang für »Hämorrhoiden«, ein nur allzu häufiges Leiden bei Polizisten, die oft stundenlang im Auto saßen.
    »Also«, meinte Betterton. »Was kannst du mir über die Brodie-Morde erzählen?«
    »Nichts.«
    »Komm schon. Ich habe dir ein Sandwich spendiert.«
    »Ich hab mich bedankt. Ein freies Mittagessen ist keine Kündigung wert.«
    »Das wird nicht passieren. Du weißt genau, ich würde nie etwas schreiben, was man zu dir zurückverfolgen könnte. Ich will nur ein paar Insider-Infos haben.«
    Der Mann, der Jack hieß, runzelte die Stirn. »Nur weil wir früher Nachbarn waren, meinst du, du kannst mich dauernd wegen Informationen anhauen.«
    Betterton versuchte, gekränkt zu wirken. »Komm schon, das stimmt doch nicht. Du bist mein Freund – es müsste dein Wunsch sein, dass ich eine gute Story kriege.«
    »Du bist mein Freund – dir sollte daran liegen, mich nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Außerdem weiß ich auch nicht mehr als du.«
    Betterton aß noch einen Bissen. »Quatsch.«
    »Stimmt aber. Die Sache ist zu groß für uns Provinzbullen. Sie haben die Jungs vom FBI hinzugezogen, sogar eine Sonderkommission aus Jackson. Wir sind draußen.«
    Der Journalist überlegte kurz. »Schau mal, ich weiß nur, dass das Ehepaar, das ich vor nicht allzu langer Zeit interviewt habe, brutal ermordet wurde. Etwas mehr als das musst du schon wissen.«
    Der Mann am Steuer seufzte. »Man weiß, dass es kein Einbruch war. Es fehlt nichts. Und man weiß, dass es niemand von hier war.«
    »Und woher weiß man das?«, nuschelte Betterton, der gerade ein großes Stück Frikadelle im Mund hatte.
    »Weil niemand von hier so was machen würde.« Der Mann griff nach einem Ordner, der neben seinem Sitz lag, zog ein Hochglanzfoto daraus hervor und reichte es Betterton. »Und ich hab dir das nie gezeigt.«
    Betterton warf einen Blick auf das Tatortfoto. Alle Farbe wich aus seinem Gesicht. Er kaute langsamer und hörte dann ganz auf. Dann, ganz bedächtig, öffnete er die Autotür und spie alles in den Rinnstein.
    Der Fahrer schüttelte den Kopf. »Nett.«
    Betterton gab ihm das Foto zurück, ohne einen weiteren Blick zu riskieren. Er wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab. »O mein Gott«, stieß er heiser hervor.
    »Verstehst du, was ich meine?«
    »O mein Gott«, wiederholte Betterton. Sein gewaltiger Hunger war verschwunden.
    »Jetzt weißt du alles, was ich weiß«, sagte der Polizist, aß seinen Po-boy auf und leckte sich die Finger. »Ach, nur noch eins – es gibt keine Spuren. Der Tatort war sauber. Ein Profi-Job. So was kriegen wir hier nicht allzu oft zu Gesicht.«
    Betterton erwiderte nichts.
    Der Mann warf ihm einen Blick zu und betrachtete sein halb gegessenes Frikadellen-Sandwich. »Isst du das noch?«

[home]
    28
    New York City
    Corrie Swanson saß auf einer Bank an der Straße Central Park West, neben sich eine Tüte von McDonald’s, und tat so, als lese sie in einem Buch. Es war

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