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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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und trieb Pendergast dadurch hinter den Grabstein zurück – und dann rannte er wie der Teufel auf den Minibus zu, umrundete ihn und sprang geduckt von der anderen Seite hinein.
    Der Schlüssel steckte.
    Eine Kugel durchschlug das Seitenfenster und überschüttete ihn mit Glassplittern. Esterhazy erwiderte das Feuer.
    Er ließ den Motor an, wobei er mit einer Hand weiter aus dem mittlerweile zertrümmerten Seitenfenster schoss, über die Köpfe der Ahnenforscher hinweg und zwischen den Grabsteinen hindurch. Damit hinderte er Pendergast daran, einen Treffer zu landen. Schreie gellten über den Friedhof, während Esterhazy mit durchdrehenden Reifen zurücksetzte, was den Kies wie Schrotkörner aufspritzen ließ. Er hörte, wie Kugeln den hinteren Teil des Minibusses trafen, während er wendete, Gas gab und losfuhr.
    Wieder traf ein Kugelhagel den Minibus, dann war er hinter der Bergschulter und außer Schussweite. Esterhazy konnte sein Glück kaum fassen. Die Kapelle von St. Mun’s lag zwölf Meilen von Lochmoray entfernt. Es gab hier keinen Handy-Empfang. Und kein Auto, nur zwei alte Fahrräder.
    Ihm blieben zwei Stunden, vielleicht etwas weniger, um zu einem Flughafen zu kommen.

[home]
    25
    Edinburgh, Schottland
    »»Sie können Ihr Hemd wieder anziehen, Mr. Pendergast.« Der nicht mehr ganz junge Arzt legte seine Instrumente in die abgegriffene Gladstone-Tasche zurück, eins nach dem anderen, hektisch und pedantisch: Stethoskop, Blutdruckmessgerät, Ohrenspiegel, Ministablampe, Augenspiegel, tragbarer EKG -Monitor. Er schloss die Tasche, sah sich in der luxuriösen Hotelsuite um und richtete seinen missbilligenden Blick schließlich wieder auf Pendergast. »Die Wunde ist schlecht verheilt.«
    »Ja, ich weiß. Die Umstände der Rekonvaleszenz waren … nicht optimal.«
    Der Arzt zögerte. »Die Wunde wurde offenkundig durch eine Kugel hervorgerufen.«
    »Ganz recht.« Pendergast knöpfte sein weißes Hemd zu und schlüpfte in einen seidenen Morgenmantel mit gedecktem Paisleymuster. »Ein Jagdunfall.«
    »Solche Unfälle müssen gemeldet werden.«
    »Vielen Dank, aber die Behörden wissen alles, was nötig ist.«
    Das Stirnrunzeln des Arztes vertiefte sich. »Sie sind immer noch sehr geschwächt. Sie leiden unter akutem Blutmangel nach Ihrem plötzlichen schweren Blutverlust, hinzu kommt ein zu langsamer Herzschlag. Ich empfehle Ihnen mindestens zwei Wochen Bettruhe, vorzugsweise in einem Krankenhaus.«
    »Ich weiß Ihre Diagnose zu schätzen, Doktor, und werde es mir überlegen. Wenn Sie mir jetzt bitte einen Bericht über meine Vitalfunktionen geben könnten sowie den EKG -Ausdruck, kümmere ich mich gern um Ihre Rechnung.«
    Fünf Minuten später verließ der Arzt die Suite und schloss leise die Tür hinter sich. Pendergast wusch sich im Badezimmer die Hände und griff zum Telefon.
    »Ja, Mr. Pendergast, womit kann ich dienen?«
    »Bitte lassen Sie eine kleine Stärkung auf meine Suite bringen. Old Raj Gin und Noilly Prat. Und Zitrone.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Pendergast legte auf, ging ins Wohnzimmer, öffnete die Glastüren und trat auf den kleinen Balkon hinaus. Das Getöse der Stadt drang gedämpft zu ihm herauf. Es war ein kühler Abend. Unter ihm, auf der Princess Street, warteten mehrere Taxis vor dem Hoteleingang, und ein Lastwagen rollte vorbei. Reisende strömten in die Waverley Station. Pendergast hob den Blick über die Altstadt, hin zu dem ausladenden, sandfarbenen Komplex des hell erleuchteten Edinburgh Castle, das sich gegen den purpurnen Himmel des Sonnenuntergangs abhob.
    Es klopfte, dann ging die Tür der Suite auf. Ein Zimmerkellner trat ein, in der Hand ein Silbertablett mit Gläsern, Eis, einem Cocktailshaker, Zitronenscheiben auf einem Tellerchen und zwei Flaschen.
    »Danke«, sagte Pendergast, trat vom Balkon und drückte dem Mann einen Schein in die Hand.
    »Es war mir ein Vergnügen, Sir.«
    Der Zimmerkellner ging. Pendergast gab das Eis in den Cocktailshaker und fügte mehrere Fingerbreit Gin und einen Schuss Vermouth hinzu. Er schüttelte das Gemisch eine Minute lang, goss es in eins der Gläser und gab eine Zitronenscheibe hinzu. Mit dem Glas ging er auf den Balkon hinaus, setzte sich auf einen Stuhl und versank tief in Gedanken.
    Eine Stunde verstrich. Pendergast mixte sich einen zweiten Drink und kehrte auf den Balkon zurück, wo er eine weitere Stunde regungslos saß. Schließlich trank er aus, zog ein Handy aus seiner Tasche und wählte.
    Es klingelte mehrmals, ehe sich eine

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