Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
Sie denn, Kontakt mit …«
    »Jetzt reicht’s!« Corrie zückte den Kugelhammer, den sie in der McDonald’s-Tüte mit sich herumgetragen hatte, und zielte damit auf die Windschutzscheibe.
    »Miss Swanson«, sagte Proctor, »tun Sie nichts Unüberlegtes.« Er tat einen Schritt auf sie zu.
    »Halt!« Sie hob den Arm.
    »Das ist doch keine Art, an Informationen …«
    Sie ließ den Hammer auf die Scheibe niederkrachen. Ein Sternmuster aus Rissen funkelte im Sonnenlicht.
    »Mein Gott«, stieß Proctor ungläubig hervor, »haben Sie überhaupt eine Vorstellung, wie …«
    »Lebt er, oder ist er tot?« Sie holte erneut aus. Als Proctor Anstalten machte, näher zu kommen, brüllte sie: »Wenn Sie mich anfassen, schreie ich, dass Sie mich vergewaltigen wollen.«
    Charles stand mit hervorquellenden Augen in seinem Wachhäuschen.
    Proctor erschrak. »Lassen Sie mir etwas Zeit. Sie werden Ihre Antwort schon bekommen – aber Sie müssen Geduld haben. Noch mehr Gewalt, und Sie kriegen gar nichts.«
    Ein kurzer Moment des Zögerns, dann ließ Corrie langsam den Hammer sinken.
    Proctor zückte ein Handy und hielt es hoch, damit sie es sehen konnte. Dann begann er zu wählen.
    »Sie sollten sich beeilen. Charles ruft vielleicht schon die Bullen.«
    »Das bezweifle ich.« Proctor sprach mit leiser Stimme ins Telefon, ungefähr eine Minute lang. Dann hielt er es ihr hin.
    »Wer ist dran?«
    Statt zu antworten, hielt Proctor ihr einfach weiter das Handy hin und musterte sie mit zusammengekniffenen Augen.
    Sie nahm es. »Ja?«
    »Meine liebe Corrie«, erklang die seidenweiche Stimme, die sie so gut kannte, »ich bedaure außerordentlich, dass ich unser Mittagessen im
Le Bernardin
versäumt habe.«
    »Es heißt, Sie wären tot!«, stieß Corrie hervor und ärgerte sich, als ihr die Tränen in die Augen sprangen. »Man sagt …«
    »Die Berichte über mein Hinscheiden«, kam die drollige Stimme, »sind stark übertrieben. Ich war untergetaucht. Der Krawall, den Sie da veranstalten, kommt mir ziemlich ungelegen.«
    »Herrgott noch mal, das hätten Sie mir doch sagen können. Ich war ganz krank vor Sorge.« Die Erleichterung, die sie empfunden hatte, verwandelte sich allmählich in Wut.
    »Das hätte ich vielleicht tun sollen. Ich habe vergessen, wie einfallsreich Sie sind. Der arme Proctor, er hatte ja keine Ahnung, gegen wen er da antrat. Es dürfte Ihnen äußerst schwerfallen, seine gute Meinung von Ihnen zurückzugewinnen. Aber mussten Sie denn auch unbedingt die Windschutzscheibe meines Rolls zertrümmern, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen?«
    »Tut mir leid. Es war die einzige Möglichkeit.« Sie spürte, dass sie errötete. »Sie haben mich im Glauben gelassen, dass Sie
tot
sind! Wie konnten Sie nur!«
    »Corrie, ich bin nicht verpflichtet, Ihnen Rechenschaft über meine Aktivitäten abzulegen.«
    »Also, was ist das für ein Fall?«
    »Ich kann nicht darüber sprechen. Es ist rein privat, inoffiziell und – wenn Sie den Jargon entschuldigen wollen –
freiberuflich.
Ich lebe, ich bin gerade in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt, aber ich arbeite allein und benötige keine Hilfe. In keinster Weise. Sie können sich darauf verlassen, dass ich Sie für unser ausgefallenes Mittagessen entschädigen werde, aber das könnte noch etwas dauern. Bis dahin setzen Sie bitte Ihre Studien fort. Es handelt sich um einen außerordentlich gefährlichen Fall, und Sie dürfen sich da nicht einmischen. Haben Sie mich verstanden?«
    »Aber …«
    »Vielen Dank. Übrigens, ich war ganz gerührt von dem, was Sie da auf Ihrer Website geschrieben haben. Ein sehr schöner Nachruf, wie ich fand. So wie Alfred Nobel habe ich nun die eigenartige Erfahrung gemacht, meinen eigenen Nachruf zu lesen. Also, versprechen Sie mir hoch und heilig, absolut nichts zu unternehmen?«
    Corrie zögerte. »Ja. Aber sind Sie immer noch angeblich tot? Was soll ich denn sagen, wenn mich jemand fragt?«
    »Die Notwendigkeit für diese Lüge hat sich vor kurzem erledigt. Ich bin wieder da – obwohl ich mich noch ziemlich bedeckt halte. Nochmals meine Entschuldigung für den Verdruss, den ich Ihnen bereitet habe.«
    Er hatte bereits aufgelegt, als sie sich noch verabschiedete. Sie blickte kurz auf das Handy und gab es Proctor zurück, der es einsteckte und sie kühl musterte.
    »Ich hoffe«, sagte er in ziemlich eisigem Tonfall, »dass wir Sie nicht wieder in dieser Gegend sehen werden.«
    »Kein Problem.« Corrie verstaute den Hammer wieder in der Tüte.

Weitere Kostenlose Bücher