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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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sollte.«
    Als Pendergast nichts erwiderte, fuhr Jennings, ermutigt durch den Klang der eigenen Stimme, fort: »Wenn keine Anordnung durch einen Richter oder von anderer offizieller Stelle vorliegt – beispielsweise zum Zwecke einer gerichtsmedizinischen Untersuchung, weil Zweifel an der Todesursache aufgetreten sind –, gibt es eigentlich nur einen einzigen Umstand, unter dem ein Antrag auf Exhumierung genehmigt werden kann …«
    »Wenn die Familie des Verstorbenen wünscht, die sterblichen Überreste in eine andere Grabstätte zu überführen«, beendete Pendergast den Satz.
    »Also, tja, genau das.« Der Einwurf hatte Jennings überrascht, so dass er einen Moment Mühe hatte, seinen Rhythmus wiederzufinden. »Ist dies denn der Fall?«
    »Ja.«
    »Also gut, dann können wir, glaube ich, jetzt den Antragsprozess einleiten.« Er zog eine Schublade des Aktenschranks auf, der neben dem Bücherregal stand, entnahm ihr ein Formular und legte es auf seine Schreibunterlage. Kurz studierte er das Formular. »Ihnen ist klar, dass es gewisse, äh, Voraussetzungen gibt. Beispielsweise benötigen wir eine Kopie der Sterbeurkunde Ihrer … verstorbenen Frau.«
    Pendergast griff wieder in seine Anzugjacke, zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier hervor, faltete es auseinander und legte es neben den FBI -Dienstausweis auf den Schreibtisch.
    Jennings beugte sich vor und betrachtete es. »Ah. Sehr gut. Aber was ist das hier? Wie ich sehe, handelt es sich bei dem Friedhof, auf dem die Tote jetzt bestattet ist, um Saint-Savin. Der liegt ja ganz auf der anderen Seite der Gemeinde. Ich fürchte, Sie werden Ihren Antrag beim Gesundheitsamt West stellen müssen. Wir sind für derlei Aufträge nicht zuständig.«
    Die silbrigen Augen fixierten ihn. »Sie sind ebenfalls zuständig – streng genommen.«
    »Schon, aber das ist eine Frage der Verfahrensweise. Üblicherweise wird Saint-Savin nur vom Gemeindeamt West bearbeitet.«
    »Ich habe mich aus einem ganz besonderen Grund für Sie entschieden, Mr. Jennings. Nur Sie können das für mich erledigen, niemand sonst.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt, ganz bestimmt.« Die Freude über den Vertrauensbeweis durchflutete Jennings. »Dann können wir wohl einmal eine Ausnahme machen. Kommen wir also zur Antragsgebühr …«
    Erneut steckte der Mann seine bleiche, schlanke Hand in die Anzugtasche. Sie tauchte wieder auf, diesmal mit einem Scheck, datiert und unterschrieben, ausgefüllt mit dem korrekten Betrag.
    »Also, wenn das so ist«, sagte Jennings und betrachtete den Scheck. »Und dann benötigen wir natürlich noch das Einverständnisformular der Verwaltung des Friedhofs, auf dem die Leiche gegenwärtig bestattet ist. Ohne dieses kann ich nicht tätig werden.«
    Ein Formular wurde gezückt und auf den Schreibtisch gelegt.
    »Und die Einverständniserklärung des Friedhofs, auf den die Leiche überführt werden soll.«
    Ein weiteres Formular wurde langsam und bedächtig auf die polierte Tischplatte gelegt.
    Jennings blickte auf die aufgereihten Papiere vor sich. »Na, was sind wir heute aber gut organisiert!« Er versuchte ein Lächeln, wurde aber durch die grimmige Miene seines Gegenübers entmutigt. »Damit, äh, wäre dann wohl alles komplett. Oh – außer dem Formular des Bestatters, der die sterblichen Überreste von der alten Grabstätte in die neue überführen soll.«
    »Das wird nicht notwendig sein, Mr. Jennings.«
    Überrascht blinzelte Jennings die gespenstische Erscheinung auf der anderen Seite seines Schreibtischs an. »Ich verstehe nicht ganz.«
    »Wenn Sie einen genaueren Blick auf die beiden Einverständniserklärungen werfen würden, wird, denke ich, alles klar werden.«
    Jennings setzte die Brille wieder auf und überflog die beiden Schriftstücke. Dann blickte er rasch auf. »Aber das ist ja ein und derselbe Friedhof!«
    »Ganz recht. Wie Sie sehen, besteht keine Notwendigkeit für eine Überführung. Die Friedhofsverwaltung ist zuständig für die Umbettung des Leichnams.«
    »Stimmt etwas nicht mit der gegenwärtigen Grabstätte der Verstorbenen?«
    »Die gegenwärtige Grabstätte ist sehr schön. Ich habe sie selbst ausgewählt.«
    »Ist es eine Frage von Bautätigkeiten? Muss der Leichnam umgebettet werden, weil Veränderungen auf dem Friedhof vorgenommen werden?«
    »Ich habe den Friedhof Saint-Savin ausdrücklich deshalb ausgewählt, weil sich dort nie etwas verändern wird – und keine neuen Familien zur Bestattung aufgenommen werden.«
    Jennings

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