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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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»Nachdem sie in Afrika von diesem Löwen getötet wurde.«
    »Das ist nicht möglich.«
    »Ich fürchte, es ist nicht nur möglich, sondern geradezu alternativlos. Es sei denn, sie lebt in Nordkorea oder bestimmten Teilen von Afrika, Papua-Neuguinea oder einem anderen der wenigen hochgradig isolierten Orte auf der Welt. Ich weiß jetzt alles über Ihre Frau – und über Sie, Mr. Pendergast. Alle Daten, die mit ihr zu tun haben, alle Fäden, alle Spuren, enden in Afrika. Sie ist tot.«
    »Sie irren sich.«
    »M- LOGOS macht keine Fehler.« Galusha schob Pendergast die Mappe hin. »Ich kenne Sie jetzt gut genug, um zuversichtlich zu sein, dass Sie Ihren Teil der Abmachung einhalten werden.« Er holte tief Luft. »Also bleibt mir nur noch, mich zu verabschieden.«

[home]
    39
    Black-Brake-Sumpf, Louisiana
    Ned Betterton zog ein Taschentuch aus der Hosentasche und wischte sich damit zum gefühlten hundertsten Mal die Stirn ab. Er hatte ein weites T-Shirt und Bermuda-Shorts angezogen, aber dass die Luft im Sumpf so spät im Jahr noch so drückend sein würde, damit hatte er nicht gerechnet. Außerdem fühlten sich seine aufgeschürften Fingerknöchel in dem engen Verband so heiß an wie ein verdammtes Grillhähnchen.
    Am Steuer des schäbigen Propellerboots stand Hiram – der zahnlose Alte, mit dem er auf der Vordertreppe von
Tiny’s
gesprochen hatte –, eine formlose Mütze tief über die Ohren gezogen. Er beugte sich über die Reling, spuckte eine braune Ladung tabakgetränkten Speichel ins Wasser, richtete sich wieder auf und heftete den Blick erneut auf den engen aufgelassenen Kanal vor ihnen, der in eine grüne Feste führte.
    Eine Stunde Recherche im Archiv der Bezirksstadt, mehr hatte Betterton nicht gebraucht, um herauszufinden, dass es sich bei Spanish Island um ein ehemaliges Angel- und Jagdcamp tief im Black-Brake-Sumpfgebiet handelte – und der Familie von June Brodie gehörte. Sowie er das in Erfahrung gebracht hatte, hatte er Hiram ausfindig gemacht. Es hatte viel guten Zuredens und erheblicher Überredungskunst bedurft, bis der alte Knabe bereit gewesen war, ihn nach Spanish Island zu bringen. Ein Hundert-Dollar-Schein und das Schwenken mit einer Quartflasche Old Grand-Dad hatten ihm die Entscheidung schließlich erleichtert, aber Hiram hatte darauf bestanden, dass sie sich an der nordwestlichen Ecke von Lake End trafen, fern der neugierigen Blicke von Tiny und dem Rest der Männer.
    Als sie losfuhren, war Hiram mürrisch, nervös und unkommunikativ gewesen. Der Journalist hatte nicht versucht, ihn zum Reden zu bringen. Vielmehr hatte er den Old Grand-Dad in Reichweite gestellt, und jetzt – zwei Stunden und viele Züge aus der Pulle später – löste Hirams Zunge sich allmählich.
    »Wie weit ist es noch?«, fragte Betterton und nahm wieder das Taschentuch zur Hand.
    »Eine Viertelstunde.« Hiram schickte nachdenklich einen neuen Speichelstrahl über die Reling. »Vielleicht zwanzig Minuten. Wir kommen jetzt zum dichten Teil.«
    Und zwar buchstäblich,
dachte Betterton. Die Sumpfzypressen schlossen sich eng an beiden Seiten zusammen, und über ihnen sperrte das verschlungene Grün und Braun der dschungelähnlichen Vegetation die Sonne aus. Es war derart schwül und feucht, dass man fast das Gefühl hatte, man befände sich unter Wasser. Die Vögel und Insekten schrien und summten, und gelegentlich, wenn ein Alligator ins Wasser glitt, hörte man ein lautes Platschen.
    »Glauben Sie, dass der Mann vom FBI es tatsächlich bis Spanish Island geschafft hat?«, fragte Betterton.
    »Keine Ahnung«, entgegnete Hiram. »Hat er nicht gesagt.«
    Betterton hatte ein paar höchst unterhaltsame Tage damit zugebracht, Pendergasts Herkunft und Werdegang zu erforschen. Es war nicht leicht gewesen, und er hätte gut und gern eine ganze Woche dransetzen können. Vielleicht sogar einen Monat. Der Mann gehörte tatsächlich zu den New-Orleans-Pendergasts, eine sonderbare alte Familie französischen und englischen Ursprungs. Das Wort »exzentrisch« reichte nicht mal annähernd aus, die Familienmitglieder zu beschreiben – sie waren Wissenschaftler, Entdecker, Quacksalber, Krämer, Magier, Betrüger … und Mörder. Ja, Mörder. Eine Großtante hatte ihre gesamte Familie vergiftet und war in einer Irrenanstalt weggesperrt worden. Ein Groß-Groß-Großonkel war ein berühmter Zauberkünstler gewesen, der Lehrer von Houdini. Ein Bruder von Pendergast war offenbar in Italien verschwunden. Es kursierten viele

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